SAK-SLO003 Schwaderloch, Katholische Pfarrkirche St. Antonius von Padua, 1928-1929 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-SLO003
Signatur Archivplan:SAK-SLO003
Titel:Schwaderloch, Katholische Pfarrkirche St. Antonius von Padua
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Schwaderloch
Adresse:Kirchweg
Parzellen-Nr.:277
Grundbuch-Nr.:118 (Kirche), 118.1 (Glockenturm)
Koordinate N:1270791
Koordinate E:2653123
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2653123&y=1270791
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (christkath.)
Entstehungszeitraum:1928 - 1929
Autorschaft:Heim und Lienhard, Kleinlaufenburg (1928-29) / Moser und Kohler, Baden (1955-56)
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nach einem ersten, hölzernen Kapellenbau wird 1920 ein kleine Kapelle in der Nähe des Schulhauses errichtet, die jedoch bald baufällig wird. 1928 wird an der Hangkante mit dem Bau einer neuen Kapelle nach dem Entwurf der Architekten Heim und Lienhard, Kleinlaufenburg [1], begonnen. 1929 wird der kleine, dreiachsige Saalbau mit Dachreiter und wohl eingezogenem Chor eingeweiht [2]. Die drei Glocken kommen 1929 aus der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau [3]. Nach der Abkurung von Leibstadt 1954 wird Schwaderloch zur eigenständigen Kirchgemeinde. 1955 wird die Kapelle vom Architekturbüro (Alois und Walter) Moser und Kohler aus Baden erweitert und 1956 der neue Kirchenbau eingeweiht. Statt der drei Glocken von 1929 werden fünf neue Glocken, ebenfalls von der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau, aufgezogen [4]. Eine in Österreich neu angefertigte Kreuzigungsgruppe wird um 1960 an der Altarwand installiert [5]. 1979-81 wird der Bau von den Architekten Zumsteg und Neuenschwander, Etzgen und Brugg, saniert, wobei das Dach gedämmt, die bis dahin mit Gipskarton belegte Decke mit Holz verkleidet und eine neue Beleuchtung aufgehängt werden. Zudem werden das liturgische Mobiliar im Altarbereich neu angeordnet und der Taufstein aus der Taufkapelle in der Kirche aufgestellt; die Taufkapelle wird in Folge als Vorraum genutzt [6]. Der Kreuzweg aus der alten Kapelle wird in den 1980er Jahren restauriert und erstmalig in der Kirche aufgehängt [7]. Im September 2009 soll die Sakristei renoviert werden, dabei werden die Holzfenster ausgetauscht.
Beschreibung:Der verputzte Kirchenbau mit freistehendem Glockenturm steht an der Hangkante über der Hauptstrasse von Koblenz nach Laufenburg. Die Kirche besteht aus einem zweiachsigen, mit einem Satteldach gedecktem Langhaus, an das sich ein fünfeckiger Zentralbau mit Zeltdach anschliesst. Der Glockenturm aus gestrichenem Sichtbeton auf fünfeckigen Grundriss hat im oberen Bereich talseitig in zwei, bergseitig in einer Seite grosse, unverkleidete Schallöffnungen. Über ein von Sichtbetonsäulen getragenes Vordach ist er mit der Giebelfassade der Kirche verbunden. Die giebelseitige Eingangsfassade hat mittig über dem Portal ein verkröpftes Rundbogenfenster, darüber liegt im Giebelfeld ein ebenfalls verkröpftes Rundfenster. Die beiden Fenster in den Seitenwänden des Langhauses sowie das Fenster in der jeweils an das Langhaus anschliessenden Seite des Fünfecks sind ebenfalls verkröpfte, jedoch grössere Rundbogenfenster. Die gleiche Gestaltung dieser Fenster erweckt den Eindruck, als wäre das alte Langhaus zum Fünfeck aufgebogen worden. Die anderen Wände des Fünfecks sind nicht befenstert. Zwischen der östlichen Wand und den anschliessenden Wänden ist eine Lichtfuge ein-gelassen, die aus Sichtbeton mit vielen rundbogige Öffnungen in vier Reihen besteht. Auf der südöstlichen Seite des Fünfecks liegt ein niedrigerer Anbau mit der ehemaligen Taufkapelle und der Sakristei. Auf der nordwestlichen Seite befindet sich ein weiterer Zugang zum Kirchenraum.
Im Inneren liegt über den weissverputzten Wänden eine Holzdecke, die die äussere Dachform abbildet. Das Zeltdach des Fünfecks bekrönt eine Glaslaterne auf einem Fünfeck aus Sichtbeton; sichtbare Betonsparren führen von hier aus jeweils zu einer der Ecken des Fünfecks, eine wird in Verlängerung zur Firstpfette des Langhauses. Die Decke im Fünfeck wird zusätzliche durch zwei dunklere, horizontale Ringe optisch unterteilt. Über dem Eingangsbereich im Langhaus befindet sich die hölzerne Orgelempore, die rechts und links je ein Buntglasfenster vom Bau von 1928-29 von Mäder und Co., Glasmalerei, Zürich, überdeckt [8]. Der Boden ist mit Bitumen, der um eine Stufe erhöhte Altar-bereich mit einem Terrazzoboden belegt. Der Altar selbst ist wiederum um einige Stufen angehoben. Das steinerne, liturgische Mobiliar ist wohl vom Architekten entworfen. Der Altarbereich erhält Seitenlicht von den Lichtfugen, in diesem Bereich ist die Holzverkleidung der Decke etwas tiefer gezogen. Ansonsten wird der Raum über die Rundbogenfenster in den Seitenwänden belichtet.
Würdigung:1928-29 errichten die Architekten Heim und Lienhard eine Kapelle als Saalbau mit neobarocken Anklängen. Der Bau wird 1955-56 vom Architekturbüro Moser und Kohler modern umgebaut und um einen fünfeckigen Zentralbau sowie einem freistehenden Sichtbetonglockenturm erweitert. 1979-81 wird der Bau von den Architekten Zumsteg und Neuenschwander im Inneren saniert und die Innendecke mit Holz verkleidet.
Anmerkungen:[1] Unterlagen zum Bau 1928-29 mit Bauabrechnung etc. befinden sich im Archiv der kath. Kirchgemeinde Schwaderloch.
[2] Kirchweihe und Pfarrinstallation in Schwaderloch, in: Pfarrblatt für die kath. Pfarrei Schwaderloch 20.7.1956.
[3] Unterlagen im Archiv der kath. Kirchgemeinde Schwaderloch.
[4] Ebd.
[5] Angaben von Mitgliedern der Kirchgemeinde. Ca. 2000 ist die Kreuzigungsgruppe laut Silvia Preisler, Präsidentin der Kirchgemeinde, restauriert worden (Gespräch vom 21.8.2009).
[6] Unterlagen zum Bau 1955-56 mit Bauabrechnung etc. sowie zur Sanierung 1979-81 samt den entsprechenden Plänen befinden sich im Archiv der kath. Kirchgemeinde Schwaderloch
[7] Angaben von Silvia Preisler, Präsidentin der Kirchgemeinde, Gespräch vom 21.8.2009.
[8] Vermutlich Heinrich Mäder (1895-1971) oder Heinrich Mäder (1868-1945). http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 21.8.2009.
Literatur:Kirchweihe und Pfarrinstallation in Schwaderloch, in: Pfarrblatt für die kath. Pfarrei Schwaderloch 20.7.1956
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128388
 

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