SAK-STN001 Stein, Katholische Pfarrkirche Bruder Klaus, 1973-1974 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-STN001
Signatur Archivplan:SAK-STN001
Titel:Stein, Katholische Pfarrkirche Bruder Klaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Stein (AG)
Adresse:Schulstrasse 5
Parzellen-Nr.:923
Grundbuch-Nr.:404
Koordinate N:1266094
Koordinate E:2638579
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2638579&y=1266094
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (christkath.)
Entstehungszeitraum:1973 - 1974
Autorschaft:Walter Moser
Bau- und Nutzungsgeschichte:Pfarrkirche mit Pfarreiheim und Pfarrhaus:
Die 1823/24 von Johann Schnebele errichtete katholische Kirche St. Christina wird 1973-74 wegen des Autobahnneubaus abgerissen [1]. Nach einem Wettbewerb von 1969 wird 1973-74 von Walter Moser eine neue Kirche mit integriertem Pfarreizentrum und Pfarrhaus errichtet [2]. 1995 wird der Bau ebenfalls von Walter Moser saniert, indem die Wände von aussen gedämmt und der Kirchturm aufgestockt werden. In diesem Zusammenhang werden auch die bauzeitlichen Flachdächer durch flache Zeltdächer ersetzt. Zeitgleich kommt der Taufstein in die Kirche [3].
Beschreibung:Das eingeschossige Pfarreizentrum mit flachgeneigtem Zeltdach und das zweigeschossige Pfarrhaus werden mit dem Kirchturm zu einer L-förmigen Anlage in Massivbauweise zusammengefasst. Verbunden werden die beiden Baukörper des Kirchenzentrums und des Pfarrhauses durch ein niedrigeres Foyer, das in der Innenecke des winkelförmigen Grundrisses der Gesamtanlage erschlossen wird. An der Strassenecke steht der Glockenturm und markiert den Zugang zum Gebäude. Der verputzte Turm trägt über den Schallöffnungen im massiven Schaft eine nachträglich errichtete, offene Holzkonstruktion mit flachem Zeltdach mit Dachüberstand, im unteren Bereich umläuft den Turm ein Gesims. Das Pfarrhaus auf rechteckigen Grundriss und flachgeneigtem Zeltdach ist nach Süden orientiert, an der Südfassade spannen sich zwischen Schotten im OG Balkone. Die Nordfassade bildet die Rückwand des Foyers des Pfarreizentrum. Das südlich des Kirchenraums liegende Foyer und das Pfarrhaus sind deutlich von der Strasse zurückversetzt. Das Foyer wird unter einem von Rundpfeilern gestützten Vordach erschlossen, die zum Foyer leitenden Wände sind abgerundet. Knapp vor dem Foyer liegt linkerhand der Zugang zum Kirchenraum. Bei der Kirche ist an der östlichen, weitgehend geschlossenen Strassenfassade der basilikale Quer-schnitt des Kirchenraums ablesbar. Im UG wird an dieser Seite über eine Treppe unter dem Kirchturm ein Aufbahrungsraum für den neben der Kirche liegenden Friedhof erschlossen. Neben der Treppe stehen die Glocken der alten Pfarrkirche [4]. Die nach Westen orientierte Gartenfassade öffnet sich mit mehreren Fenstern, hier ist das Gelände zudem abgegraben, um auch das UG über raumhohe Fenster zu belichten. Das niedrigere Foyer bildet sich in der Dachlinie mit einer Ausbuchtung nach unten ab. Das "Mittelschiff" des Kirchenraums mit Zeltdach erhebt sich deutlich über die niedrigeren "Seitenschiffe" sowie den ebenfalls niedrigeren Pfarreisaal im Westen. Direkt unterhalb der Dachkante liegt auf allen vier Seiten des annähernd quadratischen "Mittelschiffs" ein Fensterband, das von zahlreichen Schotten gegliedert wird. Die Fassaden der Anlage sind verputzt und ocker-pfirsichfarben gestrichen. Einige der Fenster sind mit weisser Umrahmung optisch abgesetzt, zwei Fenster in den "Seitenschiffen" zur Strassenfassade werden wie die Schallöffnungen im Glockenturm mit einem hängenden weissen Halbkreis geschmückt.
Im Inneren des Kirchenraums bestimmt das annähernd quadratische Mittelschiff mit seinen unter der Decke liegenden, horizontalen Lichtstreifen den Raumeindruck. Im höheren nördlichen Seitenschiff steht die Orgel, im niedrigeren, aber tieferen südlichen Seitenschiff ist ein Kreuzweg aufgestellt und ein weiter nach hinten eingetiefter Bereich nimmt eine Madonnenskulptur auf [5]. Von diesem Seitenschiff aus werden auch das Beichtzimmer und die Sakristei erschlossen. Ausser den Lichtbändern im Mittelschiff finden sich ähnliche, durch Schotten gegliederte Fensterbänder bei den Decken der Seitenschiffe, im südlichen fällt das Licht senkrecht von oben ein, im nördlichen von der Seite ein, hier verhindern transluzente Platten einen Ausblick. Der einen erhöhten Altarbereich ausbildende Boden ist mit hellem Naturstein belegt, die flachen Deckenbereiche samt den Übergängen zu den Seitenschiffen sind mit weisslasiertem Holz verschalt. Das liturgische Mobiliar mit Ausnahme des Taufsteins ist vom Bildhauer Ludwig Stocker, Basel (*1932). Neben dem Altarbereich befinden sich Buntglasfenster von Max Rüedi, Zürich (*1925) [6]. Die weissverputzten Wände bilden im unteren Bereich teilweise einen vor der Wand liegenden Sockel aus, in welchen Nischen und Podeste für Heiligenfiguren etc. eingearbeitet sind. Die dem Altar gegenüberliegenden Wand lässt sich mittels flexibler Wandelemente zum dahinter liegenden Pfarreisaal öffnen, darüber ist sie ebenfalls mit weisslasiertem Holz verschalt. Der Pfarreisaal mit Bühne wird von seiner Westfassade her belichtet, die zwi-schen Mauerwerkspfeilern nahezu raumhoch verglast ist. Die Wand zum Foyer lässt sich wie jene zum Kirchensaal mittels flexibler Wandelemente öffnen. Das grosszügige Foyer mit Kamin wird von der verglasten Eingangsseite, kreisrunden Oberlichtern in der Decke und einem grossen Fenster in der Gartenfassade belichtet. Eine Treppe führt ins UG. Dort erschliesst ein mit Betonsäulen gegliederter Gang mit mittiger Ausbuchtung zur befensterten Gartenfassade die auf dieser Seite liegenden Seminarräume, auf der anderen Seite liegen die Luftschutzräume.
Würdigung:1973-74 errichtet Walter Moser die Kirche Bruder Klaus mit Pfarreiheim und Pfarrhaus in einem Baukörper, der jedoch eine Differenzierung der Funktionen in seiner Gestaltung widerspiegelt. 1995 Jahren wird der Bau ebenfalls durch Walter Moser grundlegend saniert, wobei die Fassaden gedämmt, das Gebäude mit leicht auskragenden Zeltdächern gedeckt sowie der Turm mit einem offenen Holzaufbau erhöht wird. Dadurch wird der ursprünglich kubische Eindruck verunklärt und insbesondere durch die flachen Dächer und die Farbgebung Assoziationen an die toskanische Architektur geweckt.
Anmerkungen:[1] Kunstdenkmäler AG IX, Manuskript.
[2] Willkommen in Stein AG. Ein kleiner Führer durch die Gemeinde, hrsg. von der Kulturkommission des Gemeinderats Stein, Broschüre Stein 1981, S. 20-21; Angaben von Urs Buser, Diakon, Gespräch vom 27.8.2009; Weihe der Bruder-Klaus-Kirche in Stein, Broschüre o.J. (1974).
[3] Angaben von Urs Buser, Diakon, Gespräch vom 27.8.2009 und Telefonat vom 4.9.2009.
[4] Kurzinventareintrag STN908.
[5] Zu den Kunstgegenständen und Ausstückungsteilen siehe: Kunstdenkmäler AG IX, Manuskript.
[6] Weihe der Bruder-Klaus-Kirche in Stein, Broschüre o.J. (1974); http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 10.9.2009.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 161
- Kunstdenkmäler AG IX, Manuskript
- Weihe der Bruder-Klaus-Kirche in Stein, Broschüre o.J. (1974)
- Willkommen in Stein AG. Ein kleiner Führer durch die Gemeinde, hrsg. von der Kulturkommission des Gemeinderats Stein, Broschüre Stein 1981, S. 20-21
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128389
 

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