INV-TUR934B Wiesenweg 4, 1912 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-TUR934B
Signatur Archivplan:TUR934B
Titel:Wiesenweg 4
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2015)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Turgi
Adresse:Wiesenweg 4
Versicherungs-Nr.:194
Parzellen-Nr.:184
Koordinate E:2661453
Koordinate N:1260301
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661453&y=1260301

Chronologie

Entstehungszeitraum:1912

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:TUR934A
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Würdigung:In Heimatstilformen gehaltenes Mehrfamilienhaus von 1912. Zusammen mit seinem ähnlich gestalteten, gleichzeitig erbauten Nachbarhaus (Bauinventarobjekt TUR934A) fällt das Gebäude durch seine einfachen, aber gepflegten Architekturformen auf. Es ist aussen wie innen weitgehend intakt erhalten. Zusammen bilden die beiden Häuser eine prominente Baugruppe, die jenseits des Bahnhofs in unmittelbarer Nachbarschaft zur später entstandenen katholischen Kirche (Bauinventarobjekt TUR902) steht.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Mehrfamilienhaus wurde gemäss Angabe im Brandkataster zusammen mit seinem Nachbarn Wiesenweg 2 im Jahr 1912 erbaut. Wie jenes wechselte es in den darauffolgenden Jahren mehrmals den Eigentümer, wohl weil man sich verspekuliert hatte. Bauherren waren Franz Rotta und Silvano Waccher, letzterer Negoziant in Baden. Bereits 1913 gingen die Häuser an Baumeister Jean Macchi in Mellingen über, den man deshalb vielleicht auch als Erbauer des Hauses annehmen kann. Noch im selben Jahr taucht der Bauunternehmer Fritz Kaus als Eigentümer auf, 1916 das Baugeschäft Schmid & Fischer in Wildegg. 1919 wurden die Häuser von den SBB erworben, welche sie bis zur Veräusserung vor einigen Jahren als Landreserve für den nahen Bahnhof hielten [1].
Beschreibung:Zusammen mit seinem ähnlich gestalteten Nachbarn erhebt sich das Mehrfamilienhaus auf der vom Dorf abgewandten Seite des Bahnhofs, dessen Gleisfeld zur Entstehungszeit näher an das vordere der beiden Häuser heranreichte. Jünger ist die katholische Kirche, die heute das unmittelbare Umfeld beherrscht. Das Haus Wiesenweg 4 ist ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus in Heimatstilformen, dessen zweites Obergeschoss als Kniestock zur Hälfte in das weit heruntergezogene Teilwalmdach einbezogen ist. Der kompakt gestaltete, verputzte Mauerbau wendet sich mit der östlichen Stirnseite zum Wiesenweg. Diese ist zweiachsig mit Einzelfenstern besetzt, die wie auch an den übrigen Fassaden von gefalzten Kunststeingewänden gerahmt werden und noch die bauzeitlichen Jalousieläden mit herzförmiger Lichtöffnung tragen. In der linken Fensterachse liegt der Hauseingang, der von einem Vordach mit kurzem Kreuzfirst beschirmt wird. Von der Weichlenstrasse und vom Bahnhof her tritt vor allem die dreiachsige nördliche Traufseite in Erscheinung. Diese besitzt in ihrer Mitte einen die Traufe durchstossenden, walmdachbedeckten Risalit, dem seinerseits ein doppelgeschossiger, dreiseitiger Erkerrisalit angefügt ist. Die zweiachsige westliche Giebelfassade besitzt im ersten Obergeschoss einen Balkon mit Schmiedeeisengeländer. Die rückwärtige südliche Traufseite ist neben Treppenhausund Toilettenfensterchen zweiachsig befenstert.
Die Dachuntersichten zeigen ringsum an der Traufe wie auch in den Giebelfeldern Verschalungen. Die mit Biberschwanzziegeln eingedeckten Dachflächen sind mit jeweils zwei Lukarnen besetzt, während sich im oberen Dachgeschoss zwei Ochsenaugen öffnen.
Im Inneren beherbergt das Haus drei Vierzimmerwohnungen. Im Treppenhaus, das die Südostecke des Hauses einnimmt, hat sich die ursprüngliche Treppe samt gedrechseltem Staketengeländer und Antrittspfosten in geometrischen Jugendstilformen erhalten. Die Wohnungen werden jeweils unter dem First von einem Stichgang erschlossen, der nach einem verbreiteten Muster am Ende zwischen zwei diagonal gestellten Zimmertüren spitz zuläuft. Erhalten haben sich teilweise die Zimmertüren samt Gewänden und die ursprünglichen Parkettböden, während einige Räume jüngeres Hartholz-Parkett zeigen.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA. 0001/0064; Brandkataster Gemeinde Turgi, 1899-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA. 0001/0064; Brandkataster Gemeinde Turgi, 1899-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129143
 

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