INV-LEU920 Schulhaus, 1935 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-LEU920
Signatur Archivplan:LEU920
Titel:Schulhaus
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Dorfseitige Ansicht von Norden (2014)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Leutwil
Adresse:Dorfstrasse 11
Versicherungs-Nr.:163
Parzellen-Nr.:139
Koordinate E:2655631
Koordinate N:1240008
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2655631&y=1240008

Chronologie

Entstehungszeitraum:1935
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2015

Dokumentation

Autorschaft:Carl Froelich, Brugg (Architekt)
Würdigung:Das 1935 nach Plänen des Brugger Architekten Carl Froelich errichtete Schulhaus mit angegliederter Turnhalle nimmt eine zentrale Stellung am Dorfplatz ein. Die L-förmig konzipierte Anlage setzt sich aus einem zweigeschossigen traufständigen Schulhausbau mit Treppenhausturm, einem Zwischentrakt mit offener Loggia und einer giebelständigen Turnhalle zusammen, deren äussere Erscheinung durch eine jüngere Eternitverschalung beeinträchtigt ist. In der Formensprache vereint das Gebäude traditionelle Elemente mit Einflüssen einer gemässigten Moderne; für ein Landschulhaus der Zwischenkriegszeit kann ihm wegweisende Bedeutung zugesprochen werden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Schulhaus mit Turnhalle wurde 1935 an der Stelle eines Vorgängerbaus neu erstellt. Das alte Schulhaus, ein kleiner Biedermeierbau aus der Zeit um 1840, musste offenbar abgebrochen werden, "da es den Anforderungen nicht mehr genügte" [1]. Die Projektierung der für damalige Verhältnisse "modernen" Anlage erfolgte durch den Brugger Architekten Carl Froelich (1893-1968) [2].
Beschreibung:Die Schulhausanlage nimmt eine zentrale Stellung am Dorfplatz, unmittelbar bei der Einmündung der Dorfstrasse in die Birrwilerstrasse, ein. Sie umfasst mehrere harmonisch aufeinander abgestimmte Baukörper von unterschiedlicher Ausrichtung und Dimensionen, welche in Anlehnung an die traditionelle Bauweise allesamt mit Satteldächern ausgestattet sind. Den Hauptakzent setzt das Schulhaus als zweigeschossiges traufständiges Gebäude mit vorgelagertem, ursprünglich flachgedecktem Treppenhausturm, dem nachträglich ein Pyramidendach aufgesetzt wurde. Die zum Dorf gerichtete Hauptfassade ist mit bandartig angelegten, gewändelosen Fenstern mit breitrechteckigen Formaten besetzt. Kantige Gesimse aus Kunststein tragen zur horizontalen Gliederung des Baukörpers bei. Der aus der Mittelachse verschobene, halbrund vorstehende Turm nimmt den ebenerdigen Haupteingang und halbgeschossig versetzte hochrechteckige Lichtöffnungen auf. Über der Tür findet sich das in Kunststein gehauene Gemeindewappen mit dem Baujahr 1935, unter dem Dach prangt weithin sichtbar eine modern gestaltete Uhr.
Durch den Eingang gelangt man in das grosszügige, original erhaltene Treppenhaus. Rechter Hand führt ein Durchgang in die Halle und von dort in die "rückwärtig" gelegenen, Schulräume, welche nach Süden grosszügig belichtet sind. Jedes Geschoss enthält zwei Klassenzimmer, im Dachgeschoss wurden nachträglich weitere Räume eingebaut. Links des Treppenhauses führt ein Durchgang in einen niedrigen, loggiaartigen Zwischentrakt, der die interne Verbindung zur giebelständig ausgerichteten Turnhalle bildet. Diese wurde in jüngerer Zeit durch einen Pultdach-Vorbau erweitert und mit einer Eternitverschalung versehen, was die Gesamtwirkung der Anlage beeinträchtigt hat.
Anmerkungen:[1] Jubiläumsschrift 700 Jahre Leutwil 1273-1973, Seengen 1973, S. 49.
[2] Mit dem Schul- und Gemeindehaus in Mägenwil (1929/30; Bauinventarobjekt MAG902), dem Kindergarten Annerstrasse 14 in Brugg (1932), dem Kasernen-Erweiterungsbau und der Freudenstein-Turnhalle in Brugg (1937/38), der Schulhausanlage in Gontenschwil (1937/38), dem Verwaltungsgebäude der Kabelwerke Brugg in Windisch (1956/57) und Schulbauten in Untersiggenthal (1959) hat Carl Froelich verschiedene namhafte öffentliche Bauten projektiert.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Claudio Affolter, Neues Bauen im Aargau 1920-1940, Baden 1996, S. 64.
- Jubiläumsschrift 700 Jahre Leutwil 1273-1973, Seengen 1973.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129241
 

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