INV-WEG936 Hauptstrasse 77, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-WEG936
Signatur Archivplan:WEG936
Titel:Hauptstrasse 77
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Norden (2015)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Wegenstetten
Adresse:Hauptstrasse 77
Versicherungs-Nr.:63
Parzellen-Nr.:394
Koordinate E:2637041
Koordinate N:1260670
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2637041&y=1260670

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2015

Dokumentation

Würdigung:Aus dem 18. Jahrhundert stammendes Kleinbauernhaus, dessen strassenseitige Fassade um 1900 in spätbiedermeierlicher Formensprache überprägt wurde. Mit dem kräftig ausgebildeten Fachwerkgiebel und der vollständig erhaltenen rauchgeschwärzten Dachkonstruktion bewahrt das Gebäude indessen noch wesentliche Teile der originalen Bausubstanz. Mit der nordöstlich anschliessenden Liegenschaft Hauptstrasse 75 (Bauinventarobjekt WEG935) bildet es den besterhaltenen, authentischen Teil einer sozialgeschichtlich wertvollen kleinbäuerlichen Häuserzeile, die in der Gesamtanlage zwar noch gut erkennbar, in der Substanz aber teilweise stark verändert ist.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die kräftige Fachwerkzeichnung am Giebelfeld wie auch die rauchgeschwärzte Dachkonstruktion weisen auf eine Entstehungszeit zumindest im 18. Jh. hin. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 ist von einem "Wohnhaus mit zwei Wohnungen samt Scheune und Stall, von Stein, Riegel, Holz, mit zwei Tremkellern unter Ziegeldach" die Rede [1]. Der "untere Stock" mit einem Keller und der halben Scheune gehörte einem gewissen Gass (?), ehe er 1859 an Reinhard Schreiber überging. Der "obere Stock", ebenfalls mit Keller und halber Scheune, befand sich in den Händen von Fridolin Spiess, dem zur selben Zeit auch das in der Nähe stehende Bauernhaus Hauptstrasse 73 (Bauinventarobjekt WEG934) gehörte. Mit der stockwerkweisen Aufteilung müssen im an sich schon kleinen Häuschen ausgesprochen enge Wohnverhältnissen bestanden haben.
Die Überprägung der strassenseitigen Eingangsfront ist nicht eindeutig fassbar, dürfte aber aufgrund der spätbiedermeierlichen Formensprache in die Zeit um 1900 einzuschätzen sein.
Beschreibung:Das kleinformatige Gebäude ist Teil einer kleinbäuerlich geprägten Häuserzeile, welche sich entlang der Hauptstrasse zum südwestlichen Dorfrand zieht und im Zusammenspiel mit der gegenüberliegenden Zeile von eher stattlicheren Bauten eine gassenartige Wirkung entfaltet. Unter steilem, geknicktem Satteldach, dessen Giebel gegenüber der nordöstlich angebauten Nachbarliegenschaft seitlich und in der Höhe leicht gestaffelt ist, sind ein bergseitiger Wohnteil und ein talseitger Scheunentrakt mit Tenn und Stall angeordnet (kleinbäuerliches Mittertennhaus). Der Wohnteil ist rundum massiv gemauert und zur Strasse hin mit drei Fensterachsen mit ebenerdigem scheunenseitigem Hauseingang ausgestattet. Fenster- und Türgewände aus Kunststein sowie ein Besenwurfverputz mit Quaderstruktur am Eckverband zeigen eine Formensprache aus der Zeit um 1900. Gleichen Datums dürften die ornamental ausgesägte Bretterschalung wie auch das grossflächige Tenntor an der strassenseitigen Scheunenfassade sein. Demgegenüber verweist das kräftige, mit Bruchsteinen gefüllte Fachwerk im scheunenseitigen Giebelfeld deutlich ins 18. Jh. Gleiches gilt für das rauchgeschwärzte Dachgebälk, welches als Sparrenkonstruktion mit kräftigem liegendem Stuhl und darauf gesetzter Dreieckstrebe ausgebildet ist. Hausinneres ohne nennenswerte historische Ausstattung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0586-0588: Brandkataster Gemeinde Wegenstetten 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Hans Schreiber-Brändlin, Dorfgeschichte Wegenstetten, Wegenstetten 1996, S. 79 (Abb.).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0586-0588: Brandkataster Gemeinde Wegenstetten 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129280
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds