INV-WIN946 Einfamilienhäuser Arenastrasse, 1912-1919 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-WIN946
Signatur Archivplan:WIN946
Titel:Einfamilienhäuser Arenastrasse
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Blick in die Arenastrasse von Süden (2015)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Windisch
Ortsteil / Weiler / Flurname:Klosterzelg
Adresse:Arenastrasse 1-18, Klosterzelgstrasse 11, Römerstrasse 12
Versicherungs-Nr.:434, 435, 441, 447, 457, 459, 461, 462, 464, 466, 468, 473, 474, 476, 479, 487, 493, 494, 504
Parzellen-Nr.:1661, 1662, 1669-1671, 1705-1708, 1711, 1712; 1799, 1801, 1802, 1808, 1809, 1843-1844, 1878, 1879
Koordinate E:2658398
Koordinate N:1258913
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2658398&y=1258913

Chronologie

Entstehungszeitraum:1912 - 1919
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Baugruppe
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Jakob Jäggi, Baumeister, Windisch
Würdigung:Baugruppe von 20 Einfamilienhäusern, die zwischen 1912 und 1919 von Baumeister Jakob Jäggi auf beiden Seiten der Arenastrasse realisiert wurden. Die zweistöckigen Bauten sind teils mit geknickten Satteldächern, teils mit Mansarddächern samt Quergiebel ausgestattet. Mit ihren zeittypisch reduzierten Formen vertreten sie eine einfache, aber gepflegte Baumeisterarchitektur der 1910er Jahre. Sie sind trotz einzelner Veränderungen in ihren wesentlichen Merkmalen erhalten und stehen als einheitliche, in sich geschlossene Baugruppe für die einfachere Wohnhausarchitektur der Zeit kurz nach 1900. In städtebaulicher Hinsicht dokumentieren sie die damalige Entwicklung von Windisch, die vor allem von Wohnquartieren für Angestellte und Arbeiter der verschiedenen Industriebetriebe geprägt ist.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Klosterzelg war neben der Reutenen in den Jahren kurz nach 1900 eines der beliebten Neubaugebiete von Windisch, als verschiedene Bauunternehmer hier grössere Landstücke kauften, um sie zu bebauen und die Häuser an einzelne Eigentümer weiterzuverkaufen. Die Wohnhäuser auf beiden Seiten der Arenastrasse wurden 1912–19 durch Baumeister Jakob Jäggi realisiert, nach dem sie früher auch als „Jäggi-Quartier“ bekannt waren [1]. 1912 entstanden die Häuser Nr. 4, 6 und 8, 1913 die Nrn. 2, 3, 10, 12, 16 und 18, 1914 die Nrn. 13, 14, 15 sowie das Eckhaus mit Adresse Klosterzelgstrasse 11, 1915 das Haus Arenastrasse 5, 1916 Arenastrasse 11 und das Eckhaus Römerstrasse 12, 1917 das Doppelhaus Arenastrasse 7/9 sowie das Haus Nr. 17, 1919 schliesslich noch Arenastrasse 1 [2].
Im Lauf ihres Bestehens haben die Häuser einzelne, unterschiedlich weitgehende Um- und Anbauten erfahren, die jedoch keines der Häuser in seinen Grundformen vollständig veränderten.
Beschreibung:Die Arenastrasse ist an beiden Seiten mit einer Gruppe von Einfamilienhäusern bebaut, die in einfachen, zeittypisch reduzierten Architekturformen der 1910er Jahre gehalten sind und durch ihre Anlage und einheitliche Gestaltung als geschlossene Baugruppe erscheinen. Die zweistöckigen Mauerbauten erheben sich mit einer Ausnahme auf annähernd quadratischem Grundriss über einem teilweise freiliegenden Kellersockel und sind mit Besenwurf verputzt. Sie werden in trauf- wie auch giebelständiger Ausrichtung entweder von einem geknickten Satteldach oder einem über das Obergeschoss herabgezogenen Mansarddach abgeschlossen; Haus Arenastrasse 6 besitzt als einziges ein Krüppelwalmdach. Durch steile Quergiebel in Mansardform ist die Dachgestaltung bei den meisten Häusern zusätzlich belebt, wodurch im Gesamtbild der Strasse der Eindruck einer vielfältigen Dachlandschaft entsteht.
Die Gebäudekanten und teilweise auch die Fassadenflächen sind an sämtlichen Häusern mit einzelnen, unregelmässig versetzten Hausteinquadern besetzt. In der Regel werden die Fassaden von zwei auf zwei Fensterachsen gegliedert, die mit Einzelfenstern in gefalzten Gewänden ausgestattet sind. Teilweise sind noch die bauzeitlichen hölzernen Jalousieläden erhalten. Vor allem Seiten- und Rückfassaden sind teilweise unregelmässig befenstert; einige der Wohnzimmerfenster waren wohl schon ursprünglich grossformatiger ausgebildet. Bei einigen Häusern sind die Obergeschossfassaden zusätzlich durch Balkone belebt. Die Eindeckung dürfte bereits zur Bauzeit aus Falzziegeln bestanden haben.
Das Haus Arenastrasse 7/9 ist als einziges nach einem gänzlich anderen Projekt erbaut und bildet zudem das einzige Doppelhaus der Strasse. Es erhebt sich über parallel zur Strasse gerichtetem, längsrechteckigem Grundriss und wird von einem geknickten Walmdach abgeschlossen, in dem sich eine breitrechteckige Lukarne zur Strasse wendet. Zwei seitliche, wiederum von Walmdächern abgeschlossene eingeschossige Vorbauten fassen die Hauseingänge, die originelle rundbogige Haustüren aufweisen. Die Fenster zeigen bei diesem Haus für die Entstehungszeit moderne liegende Formate.
Die meisten Häuser sind durch spätere Umbauten in meist geringem, bisweilen auch etwas stärkerem Mass verändert, so vor allem durch Eingangsvorbauten oder die Umgestaltung von Fenstern und die Dämmung der Dächer. Stark verändert ist die Erscheinung von Haus Arenastrasse 4 durch seitliche Anbauten, vergrösserte Wohnzimmerfenster und aussen angebrachte Rolladenkästen. Ebenso sind im Lauf der Jahrzehnte einige Anbauten entstanden, die sich allerdings in den meisten Fällen im rückwärtigen Bereich der Häuser halten. Die grössten Erweiterungen besitzen die Häuser Nr. 10 und 16, bei denen jeweils der gesamte rückwärtige Bereich der Parzellen ausgefüllt ist; die Häuser Klosterzelgstrasse 11 und Arenastrasse 1 verbindet eine Doppelgarage.
Die Vorgärten sind bei den meisten Häusern zumindest noch in ihrer Grundanlage und teilweise erhalten, werden heute aber durch zahlreiche Parkplätze unterbrochen. Einige Gärten besitzen auch noch Teile ihrer bauzeitlichen Einfriedigungen mit verputzten Mauerpfosten und hölzernen Lattenzäunen (Nrn. 5, 7/9, 4, 8).
(Inneres der Häuser nicht gesehen.)
Anmerkungen:[1] Baumann 1983, S. 662f.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA. 0001/0214-0217; Brandkataster Gemeinde Windisch, 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:– Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:– Max Baumann, Geschichte der Gemeinde Windisch vom Mittelalter zur Neuzeit, Brugg, 1983, S. 662f.
Quellen:– Staatsarchiv Aargau, CA. 0001/0214-0217; Brandkataster Gemeinde Windisch, 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130286
 

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