INV-OEG908 Alte Vorstadt 71, 1909 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OEG908
Signatur Archivplan:OEG908
Titel:Alte Vorstadt 71
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Oeschgen
Adresse:Alte Vorstadt 71
Versicherungs-Nr.:71
Parzellen-Nr.:643
Koordinate E:2643141
Koordinate N:1263225
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2643141&y=1263225

Chronologie

Entstehungszeitraum:1909
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:1909 (Türsturz)
Würdigung:Spätbiedermeierlicher bäuerlicher Vielzweckbau aus dem frühen 20. Jahrhundert, mit intaktem äusserem Erscheinungsbild und innerer Raumorganisation. Stilgeschichtlich interessant ist die formale Ausbildung des Scheunenteils, welcher nicht mehr die traditionelle Form des Fricktaler Bauernhäusern aus dem 19. Jahrhundert – mit auffällig gestalteten Korbbogenportalen – aufweist. In der äusseren Erscheinung zeigt das Gebäude grosse Ähnlichkeiten mit dem fast gleichaltigen Bauernhaus Mitteldorfstrasse 84 (Bauinventar OEG907).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Im Verlauf der letzten zwei Jahrhunderte sind abgesetzt vom alten Dorfkern im Ortsteil "Zelgli", bei der Einmündung der Alten Vorstadtstrasse in die Landstrasse, Häuser in lockerer Anordnung entstanden [1]. Einige Gebäude wurden im Laufe der Zeit wieder abgebrochen oder baulich stark überprägt. Nahezu unverändert geblieben aber ist ein spätbiedermeierliches Bauernhaus mit Baujahr 1909 am Haustürsturz. In den gut 100 Jahren seines Bestehens hat das Gebäude äusserlich keine grossen baulichen Veränderungen erfahren.
Beschreibung:Das Haus erstreckt sich als länglicher, stirnseitig zur Alten Vorstadt gestellter Baukörper unter mittelsteilem, ungeknicktem Satteldach. Die Aussenwände sind rundum gemauert, lediglich der rückseitige Kniestock ist in Fachwerk erstellt. Die südwestliche Schaufront zeigt eine gängige Nutzungsabfolge von Wohnteil, Tenn und Stall (Mittertennhaus), stirnseitig ergänzt durch einen Pferdestallanbau unter Pultdach. Der Wohnbereich ist mit vier Fensterachsen regelmässig gegliedert. Scheunenseitig führt eine Freitreppe zum leicht erhöhten Hauseingang, der eine zeittypisch profilierte Gesimsverdachung aufweist. Die Inschrift 1909 am Sturz bezeugt das Baujahr des Hauses. Tür- und Fenstergewände sind in zeittypischer Art aus Kunststein (Zementguss) gefertigt und grau gefasst. Den gleichen Farbton zeigen die halbkreisförmigen Lüftungsöffnungen (Lünetten) an der Heubühnenwand und die aufgeputzten Scheinquader an den Hausecken. Das Tenntor weist - in Abweichung von den im 19. Jh. verbreiteten Korbbogenportalen - eine Rechteckform mit leicht geschweiftem hölzernem Jochbalken auf.
Eine ebenso klare, zeittypische Fassadengliederung wie die Eingangsseite zeigt die südöstliche Stirnfront mit zwei Fensterachsen in den Hauptgeschossen sowie zwei eingerückten kleineren Lichtern und einer Lünette im Giebelfeld. Die rückwärtige Trauffassade ist mehr nach funktionalen Gesichtspunkten gestaltet. Unter einem ausladenden Schleppdach schliesst scheunenseitig ein Annexbau mit Schopf und Schweineställen an.
Das Innere weist eine gängige Grundrissteilung mit durchlaufendem Hausgang und vierteilig angeordneten Räumen auf. Die Stube und Nebenstube nehmen den strassenseitigen, die Küche und ein Nebenraum den rückseitigen Bereich des Hauses ein. Im Obergeschoss sind die Schlafräume eingerichtet. Von der schlicht gehaltenen bauzeitlichen Ausstattung ist der Stubenofen mit grauen Reliefkacheln anzuführen [2].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. Fasolin 1997, S. 92, 93.
[2] Mündliche Auskünfte Gerda Padrutt-Reif, Vertreterin der Erbengemeinschaft (2010). Das Hausinnere wurde nicht besichtigt.
Literatur:- Werner Fasolin, Unter Dach und Fach, in: Oeschgen 1997, S. 89-102.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=13054
 

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