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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 17th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1899" (Fussboden beim Kellerabgang) |
Würdigung: | Aus einem gemauerten Wohnhaus und einem schlichten, in der Höhe abgestuften Scheunenteil bestehendes Kleinbauernhaus, das im Kern sicherlich auf das 18. Jh. zurückgeht. Sein heutiges Aussehen hat das Gebäude im wesentlichen mit einem Umbau von 1898/99 erhalten, von dem im Inneren auch noch einige Ausstattungselemente erhalten sind. Gegenüber der Oberdorfstrasse hangwärts leicht zurückversetzt und mit dem nordseitigen Nachbarhaus Nr. 29 (Bauinventarobjekt VEL920) über Eck verbunden, bildet das Haus einen wichtigen Bestandteil der weitgehend intakten Strassenbebauung im Veltheimer Oberdorf. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Im Kern dürfte das Wohnhaus vielleicht noch auf das 17., jedenfalls aber auf das 18. Jh. zurückgehen. Nach ungesicherten Angaben soll es sich um ein ehemaliges Speichergebäude handeln [1]. Im ersten Brandkatastereintrag von 1809 wird die Liegenschaft als „2stöckiges steinernes, mit Ziegeln gedecktes Haus und Scheune“, im Besitz des Johannes Salm, beschrieben [2]. Der Eintrag von 1825 erwähnt es „samt einem daran gebauten Stock“. 1817 ging die Liegenschaft an Konrad Bucher, Schullehrer, über. 1841 folgten Johannes Biland, alt Sigrist, und 1869 Johann Jakob Salm, alt Weibels. 1898 wurde das Gebäude „verbessert“, was mit der im Fussboden vor dem Wohnteil eingeritzten Jahrzahl 1899 übereinstimmt. Damals dürfte das Gebäude erhöht sowie mit einer neuen Dachkonstruktion und neuen Fenstergewänden aus Kunststein ausgestattet worden sein. 1987 wurde im rückwärtigen Bereich des Tenns eine Küche eingebaut. 2009 erfolgte ein weiterer Umbau mit Einzug einer neuen Kellerdecke [3]. |
Beschreibung: | Das Gebäude erhebt sich, gegenüber der anschliessenden Strassenbebauung leicht zurückversetzt, im ansteigenden Terrain bergseits der Oberdorfstrasse. Traufständig zur Strasse und senkrecht zum Nachbarhaus Nr. 29 (Bauinventarobjekt VEL920) ausgerichtet, ist es mit diesem nordseitig über Eck zu einer Baugruppe verbunden. Es handelt sich um einen sukzessive aus einem steinernen Wohnhaus und einer angebauten hölzernen Ökonomie entstandenen Vielzweckbau. Der schmale Wohnteil erhebt sich zweigeschossig als verputzter Mauerbau und wird von einem geraden Satteldach von 1898/99 (Rafendach über liegendem Stuhl) abgeschlossen. Er ist zweiachsig mit Einzelfenstern sowie einem Doppelfenster für die Stube im Erdgeschoss besetzt, wobei sich die Kunststeingewände in den Details leicht unterscheiden. Beim Kellerabgang vor dem Wohnteil ist die Jahrzahl 1899 in den Zementboden eingeritzt. Rückwärtig ragt das Erdgeschoss nur teilweise aus dem ansteigenden Hang. Die Ökonomie mit Tenn, Werkstatt und kleinem Stall schliesst auf der Südseite des Wohnhauses an und wird von einem geraden Rafendach mit geringfügig niedrigerem First abgeschlossen. Sie ist giebelseitig und an der rückwärtigen Traufseite massiv gemauert, während die zur Strasse gerichtete Ostseite aus einem Ständergerüst mit Bretterverschalung besteht. Vor der Südostecke ist das Dach über einen jüngeren Remisenvorbau abgeschleppt. Wohnteil wie Ökonomie sind heute mit Falzziegeln gedeckt. Ein rundbogiges Portal öffnet sich in der Frontseite des Wohnteils auf den teilweise freiliegenden Keller. Der Zugang zu den Wohnräumen erfolgt über das Tenn, das im rückwärtigen Bereich mit einer neuen Küche ausgebaut ist und von dort aus den eigentlichen Wohnteil erschliesst. Dieser umfasst im Erdgeschoss die rückwärtig gelegene alte Küche samt Treppe ins Obergeschoss, im Vorderhaus die Stube. Von besonderem typologischen Interesse ist das minimale Raumprogramm mit nur zwei Räumen pro Geschoss. Erhalten haben sich in der Stube ein grüner historistischer Kachelofen mit Sitzbank und auf der Küchenseite ein eiserner Sparherd, Einfeuerungsöffnungen sowie ein Rauchabzug, wohl sämtlich vom Umbau von 1898/99. Die hölzerne Treppe verfügt über ein einfaches gedrechseltes Staketengeländer. Die Kellerdecke unter der Stube wurde 2009 ersetzt. Im Dachgeschoss ist die wohl beim gleichen Umbau vorgenommene Erhöhung der Giebelwände um rund einen Meter am Mauerwerk gut abzulesen. |
Anmerkungen: | [1] Freundl. Mitteilung des Eigentümers. [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0202-0204; Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1850-1938; ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1809-1850. [3] Baugesuchsarchiv; freundl. Mitteilung des Eigentümers. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0202-0204; Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1850-1938; ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1809-1850. - Gemeinde Veltheim, Baugesuchsarchiv: Umbau 1987. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130801 |
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