INV-VEL919 Erlibachweg 2, 1795 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-VEL919
Signatur Archivplan:VEL919
Titel:Erlibachweg 2
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südwesten (2016)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Veltheim (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf
Adresse:Erlibachweg 2
Versicherungs-Nr.:71
Parzellen-Nr.:216
Koordinate E:2653409
Koordinate N:1254252
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2653409&y=1254252

Chronologie

Entstehungszeitraum:1795
Grundlage Datierung:Inschrift (Jochbalken Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:„AL 17 AF [Zimmermannszeichen] M 95 BS“ (?) (Jochbalken Tenntor)
Würdigung:Mehrheitlich gemauerter bäuerlicher Vielzweckbau von 1795, der traufständig zum früher offenen Erlibach ausgerichtet ist. Das am äusseren weitgehend intakte Gebäude ist im Wohnteil mit Einzelfenstern bereits annähernd axial gegliedert, wie es um und nach 1800 zur Regel wurde; der Ökonomieteil hat seine hölzerne Trauffassade mitsamt dem Tenntor und der Bauinschrift am Jochbalken in der ursprünglichen Form bewahrt. Zusammen mit dem umfriedeten Garten bildet das Haus einen Bestandteil des gut erhaltenen Dorfbilds von Veltheim.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss einer Jahrzahl am Jochbalken des Tenntors wurde das Gebäude 1795 erbaut. Im ersten Brandkatastereintrag von 1809 wird es als „2stöckiges Wohnhaus aus Stein, mit Ziegeln gedeckt u. gew[ölbtem] Keller“, im Besitz von Ammann Rudolf Wildi, beschrieben. 1850 wird die vielleicht seit jeher bestehende Teilung in eine untere und eine obere Wohnung speziell erwähnt [1].
2004 erfolgte ein Innenumbau, wobei u.a. eine Innentreppe im Bereich des Tenns ergänzt wurde.
Beschreibung:Der als Mittertennhaus konzipierte Vielzweckbau ist traufständig zum Erlibachweg und damit zum heute eingedohlten Bach ausgerichtet. Er besteht aus einem zweigeschossigen, massiv gemauerten Wohnteil und einer in Mischbauweise erstellten Ökonomie. Er wird von einem durchgehenden Satteldach abgeschlossen, das über dem Wohnteil einen deutlicheren Knick aufweist und vor der Ökonomie als weiter Vorschermen herabgezogen ist.
Der Wohnteil ist in beiden Geschossen mit je drei Einzelfenstern versehen, von denen nur das mittlere Stubenfenster im Erdgeschoss leicht desaxiert ist. Die Obergeschossfenster sitzen in gefalzten Muschelkalkgewänden ohne Sohlbank; die Gewände der Erdgeschossfenster wurden im Lauf des 20. Jh. ersetzt. Alle Fenster besitzen hölzerne Jalousieläden. Der Hauseingang nimmt nach üblicher Anordnung die erste Achse neben dem Tenn ein, die hier im Obergeschoss fensterlos ist. Er wird von einem profilierten Muschelkalkgewände gerahmt. Die östliche Stirnseite besitzt im Obergeschoss eine mit Pultdach abgeschlossene, mehrheitlich hölzerne Laube, die über eine hölzerne Aussentreppe erreicht wird und früher als einziger Zugang zur Obergeschosswohnung diente. Im südlichen Teil der Laube ist mit einer jüngeren Verbretterung ein geschlossenes Zimmerchen abgetrennt; der nördliche Abschluss ist gemauert.
Der weitgehend im Zustand der Entstehungszeit erhaltene Ökonomieteil besitzt eine gemauerte Stirnwand, während die zur Strasse gerichtete südliche Traufseite in Ständerbauweise ausgeführt und teils mit einer Bretterschalung abgedeckt ist. Das Tenntor samt Mannstür stammt noch aus der Entstehungszeit des Hauses. Der Jochbalken trägt die teils schwer entzifferbare Bauinschrift „AL 17 AF [Zimmermannszeichen] M 95 BS“ (?). Stallfassade und Heubühnenwand wurden Mitte 20. Jh. erneuert. An die westliche Stirnseite lehnt sich ein Remisenanbau unter Pultdach mit gemauerter Traufwand und hölzern vergitterten Schmalseiten. Das durchgehende Satteldach ist mit alten, handgemachten Biberschwanzziegeln eingedeckt und ist in zeittypischer Weise ohne Überstand auf die Stirnmauern gesetzt.
Das Hausinnere war wohl schon ursprünglich in zwei Geschosswohnungen geteilt, die eine übliche Viererteilung zeigen und von denen die obere früher lediglich über die Aussentreppe zu erreichen war. Heute ist das Innere modernisiert und zu einer einzigen Wohnung zusammengefasst. Seit dem Umbau von 2004 verbindet eine Treppe im Bereich des Tenns die beiden Geschosse; rückwärtig schliesst ein Badezimmereinbau an. Der an das Tenn anschliessende Kleinviehstall besetzt nur den vorderen Bereich des Gebäudes. Im rückwärtigen Bereich erstreckt sich in firstparalleler Richtung ein ebenerdiger Gewölbekeller. Das Dachgerüst besteht aus einer Sparrenkonstruktion mit liegenden Stuhljochen und auf kleine Firstständer abgestützter Firstpfette. Über dem Wohnteil zeigt es eine starke Russschwärzung.
Vor dem Wohnteil liegt ein einfacher, aber schöner Bauerngarten mit schmiedeeiserner Umfriedigung aus der Zeit um 1900.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0202-0204; Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1850-1938; ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1809-1850.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0202-0204; Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1850-1938; ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1809-1850.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130803
 

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