INV-VEL920 Oberdorfstrasse 29, 1835-1836 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-VEL920
Signatur Archivplan:VEL920
Titel:Oberdorfstrasse 29
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2016)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Veltheim (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf
Adresse:Oberdorfstrasse 29
Versicherungs-Nr.:93
Parzellen-Nr.:191
Koordinate E:2653396
Koordinate N:1254447
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2653396&y=1254447

Chronologie

Entstehungszeitraum:1835 - 1836
Grundlage Datierung:Brandkataster; Inschrift (Tenntor, Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:„1835“ (Türsturz Hauseingang); „IALB 1835 HFS“ (Jochbalken Tenntor)
Würdigung:Mehrheitlich gemauerter bäuerlicher Vielzweckbau, der 1835/36 für Heinrich Baumberg errichtet wurde. Mit dem in zeittypischen Biedermeierformen streng axial befensterten Wohnteil und dem bauzeitlichen Tenn bewahrt das Gebäude wesentliche Merkmale seiner ursprünglichen Erscheinung; das Innere wurde nach einem Brand von 1972 vollständig erneuert. In seiner raumbegrenzenden Stellung am nördlichen Ende des Oberdorfs bildet das Gebäude ein besonders wichtiges Element im weitgehend intakten Veltheimer Ortsbild. Mit dem Nachbarhaus Oberdorfstrasse 27 (Bauinventarobjekt VEL917) über Eck zu einer Baugruppe verbunden, definiert es zudem einen kleinen baumbestandenen Hofraum seitlich der Strasse.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der erste Brandkatastereintrag von 1836 beschreibt das Gebäude als „ein 1835 u. 36 auf der Stelle, wo das früher zusammengestürzte und deshalb demolierte Gebäude No. 76 stand, neu erbautes Wohnhaus samt Scheuer u. Stall, von Stein u. Holz, mit Ziegeldach, nebst 1 gew[ölbtem] Keller“. Eigentümer war Heinrich Baumberg, auf den 1845 Jakob Baumberg und Hans Ulrich Salm, nachmaliger Gemeinderat, folgten, dann 1875 Jacob Salm, Bäcker. 1924 wurde ein zusätzlicher Scheunenanbau realisiert [1].
Nach einem Brand im Jahr 1972 wurde das Innere 1974 unter teilweisem Erhalt der alten Deckenbalkenlagen neu ausgebaut [2].
Beschreibung:Der Vielzweckbau ist mit seinem langgestreckten Volumen am oberen Ende des Oberdorfs quer in den Strassenraum gestellt, wodurch ihm eine für das Ortsbild wichtige raumbegrenzende Funktion zukommt. Südwestseitig ist er mit dem in senkrechter Firstlinie anschliessenden Nachbarhaus Oberdorfstrasse 27 zusammengebaut, mit dem er einen baumbestanden Hofraum bildet. Als traufbetontes Mittertennhaus teilt sich das mehrheitlich gemauerte Gebäude in einen strassenseitigen Wohnteil und die in den ansteigenden Hang gesetzte Ökonomie. Es wird von einem steilen Satteldach mit aymmetrischem Knick abgeschlossen.
Die nach Süden zum Vorplatz gerichtete Stubenfront ist in zeittypischen biedermeierlichen Formen mit vier Achsen von Einzelfenstern in Muschelkalkgewänden streng gegliedert. Der Hauseingang liegt in der dem Tenn benachbarten Achse. Er wird von einem wuchtigen Muschelkalkgewände gerahmt, das am Sturz mit der Jahrzahl 1835 versehen ist. Die in Mischbauweise errichtete Ökonomie bewahrt an der Vorderfront noch das bauzeitliche Tenntor samt Mannstür und einen Jochbalken mit der Bauinschrift „IALB 1835 HFS“. Der Stall wurde um 1900 mit zeittypischer Kalksandsteinfront und Stichbogenfensterchen erneuert.
Die östliche Stirnseite des Wohnteils, die hart an der Oberdorfstrasse aufragt, ist bis auf ein nachträgliches kleines Giebellicht fensterlos. Die vollständig gemauerte nördliche Rückfront ist im Wohnteil mit zwei Achsen von Einzelfenstern sowie zwei jüngeren, kleinformatigeren Küchenfenstern versehen. Einzige rückwärtige Öffnung der Ökonomie ist im Bereich des Tenns eine Brettertür mit hölzernem Sturzbalken. Das durchgehende Satteldach ist heute mit Falzziegeln eingedeckt.
Der Wohnteil bewahrt nur noch die alten Balkenlagen. Im übrigen wurden die Innenräume nach einem Brand im Jahr 1972 vollständig neu ausgebaut. Unter dem Wohnteil liegt strassenseitig ein Gewölbekeller, der über einen Aussenzugang unter der Stubenfront erschlossen ist. Das Dachgerüst, das im ausgebauten Dachgeschoss teilweise sichtbar ist, ruht auf einem liegenden Stuhl.
Hangwärts schliesst an die westliche Stirnseite des Gebäudes ein niedrigerer Anbau an. Dieser besteht aus einem älteren, massiv gemauerten Gebäudeteil nach Norden und einem teilweise offenen Magazinraum an der Südseite und wird von einem flach geneigten Walmdach abgeschlossen. Er soll einst eine Bäckerei enthalten haben.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0202-0204; Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1850-1938; ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1809-1850.
[2] Umbaugesuch im Baugesuchsarchiv; freundl. Mitteilung der Eigentümerin.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0202-0204; Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1850-1938; ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1809-1850.
- Gemeinde Veltheim, Baugesuchsarchiv: Umbau 1974.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130804
 

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