DOK-VEL839.922 Bruggerstrasse 27 (entlassen), 1855-1856 (Dossier (Dokumentationsobjekte))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DOK-VEL839.922
Signatur Archivplan:VEL839.922
Titel:Bruggerstrasse 27 (entlassen)
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2015)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Veltheim (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Bruggerstrasse 27
Versicherungs-Nr.:129
Parzellen-Nr.:302
Koordinate E:2653706
Koordinate N:1254405

Chronologie

Entstehungszeitraum:1855 - 1856
Grundlage Datierung:Brandkataster; Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:„18 SG 55“
Würdigung:Begründung Entlassung 2023: Es liegt ein inzwischen bewilligtes Umbauprojekt vor. Dabei bleiben das Gesamtvolumen des ortsbildrelevanten Hauses gewahrt und das äussere Erscheinungsbild bis zu einem gewissen Grad erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das am Hauseingang 1855 datierte Vielzweckgebäude wurde 1856 als Neubau in den Brandkataster eingetragen. Der Eintrag lautete auf ein Wohnhaus mit Scheune von Stein unter Ziegeldach, mit zwei gewölbten Kellern, Futtertenn und Stall, im Besitz von Samuel Geissmann. 1879 ist im Brandkataster ein Scheunenanbau vermerkt, dem 1888 „Verbesserungen“ und ein Schopfanbau folgten, gleichzeitig mit dem Übergang an den gleichnamigen Sohn des Erbauers, Pintenwirth. 1895 ist als Eigentümer Jakob Geissmann vermerkt [1].
Der Ökonomieteil wurde 1976 bei einem Stallumbau rückwärtig erweitert [2].
Beschreibung:Der grossvolumige Vielzweckbau steht am nordöstlichen Siedlungsrand des Veltheimer Unterdorfs, wo er sich in traufständiger Lage von der Strasse nach Brugg zurückversetzt auf einer leicht erhöhten Geländeterrasse erhebt. Der Baukörper ist unter einem durchgehenden Satteldach nach dem Schema des Mittertennhauses in einen gemauerten, ostseitigen Wohnteil und die nachträglich nach Westen erweiterte Ökonomie geteilt, die als Ständerbau mit gemauerter Stirnwand errichtet ist. Der Wohnteil ist in zeittypisch schlichten biedermeierlich-spätklassizistischen Formen gehalten und mit vier auf zwei Achsen streng gegliedert. Die Einzelfenster sitzen in rechteckigen Muschelkalkgewänden mit Ladenfalz und Blockbänken; die hölzernen Jalousieläden sind erneuert. Der Hauseingang liegt nach üblicher Disposition in der dem Tenn benachbarten Achse und wird von einem profilierten Gewände mit klassizistischer Verdachung gerahmt. Am Sturz ist die Jahrzahl 1855 samt den Initialen des Bauherrs Samuel Geissmann („SG“) eingemeisselt. Erhalten ist die schön gegliederte biedermeierliche Haustür samt fein gesprosstem Oblicht. Die nach Osten gerichtete Stirnseite ist auch im Dachgeschoss mit zwei Einzelfenstern versehen. Im Giebelfeld öffnet sich als zeittypisches Schmuckmotiv eine lünettenförmige (halbrunde) Lüftungsöffnung.
Der Ökonomieteil zeigt im Bereich des Tenns noch die bauzeitliche Verbretterung; westlich schliesst die nachträgliche Erweiterung an, die von einer gemauerten Stirnwand abgeschlossen wird. Die Wandkonstruktion mit Schiebetoren stammt in diesem Bereich aus dem frühen 20. Jh. Ein durchgehendes Satteldach mit hochliegendem Knick und mässigem Vorschermen über der Ökonomie schliesst den Baukörper ab (Sparrendach auf liegendem Stuhl). Es ist im oberen Bereich noch mit Biberschwanzziegeln, über den Aufschieblingen mit Falzziegeln gedeckt.
Der Wohnteil ist nach verbreitetem Schema durch einen parallel zum Tenn geführten Quergang samt Treppe erschlossen und mit vierteiligem Grundriss frontseitig in Stube und Nebenstube, rückwärtig in Küche und Kammer gegliedert. Die Stube besitzt eine kräftige Balkendecke, gefeldertes Wandtäfer sowie einen Einbauschrank. Erhalten hat sich einer blauer Biedermeier-Kachelofen mit Sitzkunst wohl aus der Erbauungszeit des Hauses. Zwei mächtige, tonnengewölbte Keller liegen quer zum First unter dem Wohnteil. Sie sind über einen strassenseitigen Aussenzugang wie auch vom Hausgang aus erschlossen.
Nordöstlich des Wohnhauses erhebt sich ein gemauertes, zweigeschossiges Nebengebäude mit kleiner Wohnung (nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Der Vorgarten ist mit einer Stützmauer leicht über die Bruggerstrasse erhoben, wobei das Gebäude durch eine dichte Reihe von Nadelbäumen von der Strasse abgeschirmt wird.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0202-0204; Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1850-1938; ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1809-1850.
[2] Umbaupläne im Baugesuchsarchiv.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0202-0204; Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1850-1938; ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Veltheim, 1809-1850.
- Gemeinde Veltheim, Baugesuchsarchiv: Umbau 1976.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130806
 

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