INV-GON934 Scheune Geisshofstrasse 266, 1837 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-GON934
Signatur Archivplan:GON934
Titel:Scheune Geisshofstrasse 266
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2015)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Gontenschwil
Adresse:Geisshofstrasse 266
Versicherungs-Nr.:266
Parzellen-Nr.:1513
Koordinate E:2653614
Koordinate N:1234671
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2653614&y=1234671

Chronologie

Entstehungszeitraum:1837
Grundlage Datierung:Inschrift (Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Scheune

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2016

Dokumentation

Inschriften:"SAP 1837" (Tenntor)
Würdigung:Stattliche, sorgfältig gestaltete Stallscheune von 1837, die einen wichtigen Bestandteil einer am nördlichen Dorfrand angesiedelten landwirtschaftlichen Baugruppe bildet. Diese umfasst noch ein jüngeres Wohnhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert, ein originelles Nebengebäude aus dem 18. Jahrhundert (Bauinventarobjekt GON925) sowie ein polyvalent genutztes Speichergebäude von 1770 (Kantonales Denkmalschutzobjekt GON006). Der grossvolumige, quer zur Strasse gestellte Baukörper mit ruhiger, geschlossener Dachfläche entfaltet hier eine grosse landschafts- und siedlungsprägende Wirkung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss einer Inschrift am Scheitel des nördlichen Tennportals wurde die Scheune 1837 durch Samuel Peter erbaut. Die Datierung wird durch den 1837 erfolgten Neueintrag einer "Scheune von Holz und Mauer, mit Tremkeller, unter Ziegeldach" im Brandkataster bestätigt [1]. Zum landwirtschaftlichen Anwesen an der Kesslergasse gehörte damals ein strohgedecktes Bauernhaus (später abgebrochen und durch das heutige Wohnhaus Kesslergasse 268 ersetzt) sowie ein heute noch bestehendes Speichergebäude von 1770 (Kantonales Denkmalschutzobjekt GON006).
In seiner äusseren Erscheinung und im konstruktiven Aufbau – namentlich auch mit den beiden strassenseitigen Tenntoren und den geschlossenen Dachflächen – hat das Gebäude seinen angestammten Charakter weitgehend bewahrt. Die Einrichtungen im Innern hat man im Laufe der Zeit den geänderten betrieblichen Anforderungen angepasst. Nach wie vor dient das Gebäude landwirtschaftlichen Zwecken als Viehstall und Lagerraum für Heu.
Beschreibung:Die Stallscheune ist mit Firstrichtung West-Ost giebelständig unmittelbar an die Geisshofstrasse gestellt. Der grossvolumige, stattliche Baukörper unter steilem Krüppelwalmdach markiert hier eindrücklich den Abschluss der dörflichen Bebauung und den Übergang ins offene Kulturland. Zur Strasse hin setzt eine massive, aus Bruch- und Hausteinen sorgfältig gefügte Stirnmauer einen auffälligen Akzent. Seitlich schliessen auf der Nord- und Südseite zwei grossflächige Tennportale an, welche ihre bauzeitliche Form mit leicht geschweiftem Sturzholz sowie aus Brettern gefügten Torflügeln mit aufgedoppeltem Rahmenwerk und handgeschmiedeten Eisennägeln vollumfänglich bewahrt haben. Am nördlichen Tenntorsturz findet sich die Bauherreninschrift "SAP 1837" (SAP = Samuel Peter), während der südliche Sturz eine bislang nicht gedeutete kryptische Buchstabenfolge zeigt (vgl. Bilddokumentation). Ein weiteres Mal hat sich der Bauherr am Sturz des nördlichen Stalleingangs mit "18 SAMUEL PETER 37" verewigt, begleitet von einer jüngeren Inschrift "HANS PETER 1954".
Die ursprüngliche Nutzungskonstellation vermutlich mit Tenn, Doppelstall und dazwischen geschaltetem Futtergang ist im Rahmen eines Stallausbaus vermutlich 1954 verändert worden. Beibehalten wurden die hölzernen Stallwände (nordseitig mit jüngerem Backsteinanbau), die charakteristischen Heubühnenwände aus locker angeordneten, diagonalen Staketen sowie die als Vorbühnen ausgestalteten traufseitigen Dachvorsprünge. Eine erhebliche landschaftsprägende Wirkung entfalten die grossen, ruhig wirkenden Dachflächen, welche ursprünglich mit Biberschwanzziegeln und heute mit dunkelgrauen Eternitplatten eingedeckt sind.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0070: Brandkataster Gontenschwil 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0238-0241: Brandkataster Gontenschwil 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 70 (Abb. 75).
- Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1948, S. 200.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05.0070: Brandkataster Gontenschwil 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0238-0241: Brandkataster Gontenschwil 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130919
 

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