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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1831 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2016 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Abseits des Dorfes auf dem Wannenhof gelegenes kleines Schulhaus, das 1831 als einstöckiges Gebäude errichtet und in der Folge 1874 aufgestockt und in seine heutige, spätbiedermeierliche Form gebracht wurde. Zusammen mit dem alten Dorfschulhaus von 1841-43 (Bauinventarobjekt UKU903) bezeugt es die Anfänge des Schulwesens in der Gemeinde und ist somit von lokalgeschichtlicher Bedeutung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die erste Erwähnung einer Schule in Unterkulm stammt von 1565 [1]. Vorerst wurde diese als Winterschule für die drei Dörfer Oberkulm, Unterkulm und Teufenthal gemeinsam betrieben und ausschliesslich von Knaben besucht. 1658 trennten sich die Schulen der drei Gemeinden, und seit dem 18. Jh. wurden sie als Ganzjahresschulen geführt. 1788 gründete man eine zusätzliche Schule im abgelegenen Ortsteil Wannenhof, um den Kindern den langen Schulweg zu ersparen. Das bestehende Schulgebäude auf dem Wannenhof wurde 1831 mit einem Kostenaufwand von 2332 Franken erbaut [2]. Im Brandkataster wurde es als "1-stöckiges Schulgebäude von Stein und Holz, mit Ziegeldach" eingetragen. 1874 erfolgte eine Aufstockung des Gebäudes, wobei der Versicherungswert von vormals 800 auf 4'800 Franken massiv erhöht wurde [3]. Damals dürfte das Haus sein heutiges, spätbiedermeierlich geprägtes Erscheinungsbild erhalten haben. 1985 musste der öffentliche Schulbetrieb auf dem Wannenhof wegen Schülermangels eingestellt werden. Seit 2005 wird der Wannenhof neu als private Tagesschule mit angegliedertem Bauernhof geführt. 2007 hat man das Dachgeschoss zu Schulraum ausgebaut [4] |
Beschreibung: | Das Schulhaus Wannenhof präsentiert sich als kompakter zweigeschossiger Mauerbau spätbiedermeierlicher Prägung, geborgen unter einem mittelsteilen, geraden Satteldach mit nur geringen Vorsprüngen. Die nach Süden gerichtete Schaufassade ist mit drei Fensterachsen in leicht unterschiedlichen Abständen besetzt. Aussenseitig zur östlichen Stirnfront hin schliesst der über eine kleine Freitreppe erreichbare Eingang an, welcher über ein kleines, auf zierbeschnitzte Büge abgestütztes Schutzdach verfügt. Die zur Strasse gerichtete östliche Giebelmauer zeigt grössere und kleinere Fensteröffnungen in unregelmässiger Anordnung. Die Fenster weisen teils noch ältere, kräftigere Gewände aus Muschelkalk auf, teils auch jüngere, feiner profilierte aus Kunststein. Der Erschliessungsbereich mit Aufgang ins Obergeschoss dürfte entlang der östlichen Stirnmauer verlaufen. Westlich schliesst pro Stockwerk ein Schulzimmer an, womit das Gebäude dem Typus eines ländlichen Kleinschulhauses entspricht. Inneres nicht gesehen. |
Anmerkungen: | [1] Zur Schulgeschichte von Unterkulm vgl. Unterkulm 1998, S. 114-121; Siegrist 1957, S. 218-221. [2] Siegrist 1957, S. 219. [3] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0081: Brandkataster Unterkulm 1829-1847; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0282-0285: Brandkataster Unterkulm 1850-1938. [4] Baugesuchsakten Gemeindearchiv Unterkulm. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Literatur: | - Jean Jacques Siegrist, Die Gemeinde Unterkulm und das Kirchspiel Kulm, ein Beitrag zur Verfassungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Wynentals, Aarau 1957. - Unterkulm - 100 Jahre in Bildern, Unterkulm 1998 (Hrsg. Kulturkommission Unterkulm). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, BA.05.0081: Brandkataster Unterkulm 1829-1847; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0282-0285: Brandkataster Unterkulm 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=131127 |
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