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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 2/22/2017 |
Kantonaler Schutzumfang: | integral (bauzeitliche Bauten und Grünanlage) |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1965 - 1966 |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Baugruppe |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schwimmbad |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Nachkriegsmoderne |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Dolf Schnebli (1928–2009) |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das 1965–1966 erstellte und weitgehend original erhaltene Freibad Bünzmatt in Wohlen ist ein bedeutender Zeuge der Architektur und Freiraumgestaltung der Nachkriegsmoderne im Aargau. Die Freibadanlage Bünzmatt besteht aus einem Eingangsbereich, den Garderoben sowie einem Schwimmerbecken mit angegliedertem Sprungbecken, einem Nichtschwimmerbecken und einem Planschbecken. Die Bauten sind in eine weitläufige Grünanlage mit Rasen und Bäumen eingebettet. Geplant wurde die Anlage 1963 vom in Baden geborenen Architekten Dolf Schnebli (1928–2009), der 1958 in Agno (TI) ein Büro eröffnete. Die Freibadanlage wurde in den Jahren 1965/66 zusammen mit dem ebenfalls von Schnebli entworfenen benachbarten Schulhaus Bünzmatt realisiert. Das Ensemble von Freibad und Schule war das Resultat eines öffentlichen Architekturwettbewerbes. Mit der strukturalistischen Ausformulierung gebauter Elemente wie der Dächer der Umkleidekabinen, den organisch verlaufenden, brutalistischen Sichtbetonmauern, der Verwendung von Betonröhren als Garderobenelement und den abwechslungsreichen Formen der Becken und Mauern ist Freibad ein ebenso zeittypisches wie eigenständiges Frühwerk des bedeutenden Architekten Dolf Schnebli. Zusammen mit dem benachbarten Schulhaus Bünzmatt bildet es ein bauliches Ensemble und einen wertvollen Freiraum und Grüngürtel. Die Sanierung der Anlage 2016/17 wurde aufgrund des Zeugniswertes bereits vor der kantonalen Unterschutzstellung durch die Kantonale Denkmalpflege begleitet und wahrt den Charakter der Anlage bestmöglich. |
Beschreibung: | Am Rand des Siedlungsgebietes gelegen, bettet sich das Freibad in das flache Gelände neben dem Bachlauf der Bünz ein. Sämtliche Bauten sind leicht und offen gestaltet und mit dem Freiraum verbunden. Es handelt sich dabei weniger um geschlossene Gebäude, als vielmehr um eine Gruppierung freistehender, auf unterschiedlicher Höhe angeordneter Dächer. Jedes dieser Dächer steht auf einer einzigen Stütze und weist eine quadratische Form auf. Ganz in Sichtbeton ausgeführt, ist das Dachquadrat gegenüber der Stütze mit ebenfalls quadratischem Grundriss um 45 Grad abgedreht. Der Verlauf von der Stütze zu den Dachrändern verläuft hyperbolisch geschwungen. Sowohl der Eingangs- wie auch die Garderobenbereiche werden durch 18 einzelne Dächer gebildet. Durch die Gruppierung entsteht das Bild eines schwebenden Dächerwaldes, was dem Freibad einen besonderen Charakter verleiht. Abgeschirmt werden die Garderoben durch mannshohe Sichtbetonmauern, welche in unregelmässigem Zickzack annähernd ovale Bereiche definieren. Als Trennwände zu den jeweils separierten Schülerumkleidebereichen dienen aneinander gereihte Umkleidekabinen, die aus vorgefertigten Betonröhren bestehen. Weitere solche – für Familien gedachte – Garderoben begrenzen auch die Frauengarderoben zum Planschbecken hin. Die Schwimmbecken sind in Beton ausgeführt. Wegen dem hoch liegenden Grundwasserspiegel wurde sie auf das Gelände gesetzt. Insbesondere das tiefste Sprungbecken liegt damit leicht erhöht. Abwechslungsreich gestaltet sind die Umrisse der Becken: Beim Schwimmerbecken sind die Zustiege an zwei Ecken des rechteckigen Grundrisses schräg angefügt, das Nichtschwimmerbecken beschreibt eine unregelmässige L-Form und die Gestaltung des Planschbeckens erinnert an ein dreiflügeliges Windrad. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=131216 |
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