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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 18th cent. |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Das Alte Schulhaus wurde im 18. Jahrhundert als zweigeschossiger spätbarocker Wohnstock mit symmetrisch angeordneten Stichbogenfenstern erstellt. Nach dem Erwerb der Liegenschaft durch die Gemeinde hat man das Gebäude 1851 zu einem Schulhaus umgebaut und 1888 um ein drittes Geschoss erhöht. Der hoch aufragende gemauerte Baukörper nimmt eine ortsbaulich wichtige Stellung in der Nähe des Dorfmuseums (Bauinventarobjekt RUP910) und des davor stehenden Speichers (Bauinventarobjekt RUP912) ein. Zusammen mit dem heutigen Dorfschulhaus (Bauinventarobjekt RUP905) dokumentiert es die Schulgeschichte von Rupperswil im 19. und 20. Jahrhundert. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das an der Alten Strasse nach Schafisheim gelegene Gebäude wurde im 18. Jh. als privates Wohnhaus errichtet; als Eigentümer wird um 1800 ein gewisser Jakob Richner, alt Ammans, genannt [1]. Von dessen Nachkommen ging das damals noch zweigeschossige Gebäude an die Gemeinde über, welche es 1851 zu einem Schulhaus umbauen liess. Die Errichtung eines neuen Schulgebäudes drängte sich aus Platzgründen auf, da am alten Standort – in der neben dem Dorfmuseum gelegenen Liegenschaft Alter Schulweg 13 – die Platzverhältnisse sehr eng geworden waren. Auch am neuen Ort hatte man schon bald mit Platzmangel zu kämpfen, so dass das Gebäude 1888 um ein Geschoss aufgestockt und rückwärtig mit Lauben und WC-Anlagen versehen wurde. Bis zur 1906 erfolgten Eröffnung des neuen Schulhauses Dorfstrasse 15 (Bauinventarobjekt RUP905) war hier die Primarschule und zeitweise auch die Kochschule untergebracht, seither dient das Gebäude als Kindergarten. Als jüngster baulicher Eingriff wurde 2014 der rückwärtige Treppenhausanbau erweitert und aufgestockt. Die Räumlichkeiten zeigen einen Ausbaustandard aus den 1970er Jahren und teilweise von 2014. |
Beschreibung: | Der dreigeschossig hochragende Baukörper ist mit Firstrichtung West-Ost an eine platzartige Erweiterung bei der Kreuzung von Heuweg und altem Schulweg gestellt. Die nach Süden zum Dorfmuseum hin gerichtete Hauptfront ist mit fünf Fensterachsen streng symmetrisch durchgestaltet. Einst nahm die Mittelachse den zentralen Eingang ein (heute zu Fenster umfunktioniert). Die Form der gefalzten, aus Muschelkalk gehauenen Stichbogenfenster übernahm man auch am 1888 aufgesetzten zweiten Obergeschoss, doch fielen hier die Gewändestärken und insbesondere auch die Gesimsprofile etwas dünner aus. Gemäss einer historischen Fotoaufnahme waren die Gebäudekanten früher mit gemalten Eckquadern hervorgehoben, und das Fenster über dem ehemaligen Hauseingang dürfte eine Hausteinbrüstung besessen haben (vgl. Bilddokumentation). Die beiden Stirnfassaden des Hauses sind dreiachsig gegliedert, wobei die Westseite im Parterre nur eine Fensteröffnung zeigt. Der hochragende Baukörper trägt ein mittelsteiles, gerades Satteldach, das als Pfettenrafenkonstruktion mit Kniestock und filigranem liegendem Stuhl ausgebildet ist. Das mehrfach veränderte Gebäudeinnere wies ursprünglich wohl einen durchlaufenden Mittelkorridor auf. Zum alten Baubestand gehören der tonnengewölbte Nordostraum im Parterre, welcher früher als Kohlenkeller diente, sowie der eigentliche Gewölbekeller, der sich unter der westlichen Haushälfte erstreckt. |
Anmerkungen: | [1] Zur Schulgeschichte von Rupperswil vgl. Pfister 1968 (Band III), S. 270-271, 308). |
Literatur: | - Willy Pfister, Rupperswil, Vom alten zum neuen Dorf seit 1800 (Ortsgeschichte Band III), Rupperswil 1968. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=132012 |
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