INV-OFT945 Gygerweg 6, 1919 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-OFT945
Signatur Archivplan:OFT945
Titel:Gygerweg 6
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Norden (2017)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Adresse:Gygerweg 6
Versicherungs-Nr.:702
Parzellen-Nr.:1990
Koordinate E:2638055
Koordinate N:1238149

Chronologie

Entstehungszeitraum:1919
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Bethaus, Versammlungssraum (freikirchlich)

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2017

Dokumentation

Würdigung:Unmittelbar an der Grenze zu Zofingen gelegenes Vereinslokal der Gemeinschaft evangelischer Taufgesinnter, das 1919 erbaut wurde. Das grossvolumige, äusserlich weitgehend intakte Gebäude ist ein Heimatstilbau in schlichter neoklassizistischer Formensprache. Der im Obergeschoss gelegene grosse Saal mit teilweise noch bauzeitlicher Ausstattung wird nach wie vor als Gebets- und Versammlungsraum genutzt. Es handelt sich um einen interessanten kulturgeschichtlichen Zeugen für die verbreiteten freikirchlichen Aktivitäten in der Region.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Eintrag im Brandkataster wurde das Gebäude 1919 als "Kapelle" für die Gemeinschaft evangelischer Taufgesinnter erbaut [1]. Ursprünglich war im Erdgeschoss eine Wohnung eingerichtet, welche aber anlässlich eines Umbaus von 2002 aufgehoben und zu einem modernen Esssaal umgestaltet wurde. Das Obergeschoss beherbergt bis heute den grossen Versammlungsraum, wo die religiösen Zusammenkünfte abgehalten werden.
Beschreibung:Das freikirchliche Vereins- und Gebetslokal wurde am Grenzbach zu Zofingen, in unmittelbarer Nachbarschaft der kurz zuvor erbauten Villa Gyger (Bauinventarobjekt OFT943), errichtet. Es erhebt sich als zweigeschossiger länglicher Mauerbau von beträchtlichen Ausmassen, geborgen unter einem geknickten, nur geringfügig vorspringenden Walmdach. Die Längsseiten sind regelmässig mit fünf Fensterachsen besetzt. Die Fenstergewände aus Kunststein sind mit Ladenfalz und kantigen Gesimse ausgesprochen schlicht gehalten; das einzige Dekorationselement der Fassaden stellen die halbkreisförmigen Putzaussparungen im Erdgeschoss dar.
Als Schauseite ausgebildet ist die nach Nordosten gerichtete Stirnfront mit dem Haupteingang. Hier findet sich ein zweiachsiger Mittelrisalit mit halbgeschossig versetzten Fensteröffnungen und steilem, auf Konsolen abgestütztem Giebeldach. Im unteren Bereich springt ein schmalerer Mittelteil unter einem Schutzdach nochmals vor. Besagter Mittelteil nimmt den ebenerdigen Eingang auf, welcher von zwei schmalen Seitenfenstern flankiert und ebenfalls von einem Schutzdach beschirmt wird. Als Pendant findet sich auf der gegenüberliegenden, südwestlichen Stirnseite ein zweiter Eingang, welcher direkt in den 2002 eingerichteten Esssaal führt und ursprünglich der Predigerwohnung als Zugang diente.
Der nordöstliche Haupteingang führt in einen kleinen Vorraum, wo sich der Abgang in den Keller befindet. Über eine halbgeschossige Treppe gelangt man ins erste Hauptgeschoss, welches aus einer Vorhalle und dem erwähnten modernen Essraum (ehemalige Wohnung) besteht. Eine Treppe mit sorgfältig gestaltetem Holzgeländer aus gedrechselten Balustern und eichelförmig beschnitztem Antrittspfosten erschliesst das Obergeschoss, das sich wiederum in eine offene Vorzone und den grossen Versammlungsraum gliedert. Dieser bewahrt mit dem sorgfältig gestalteten, durch Blendarkaden gegliederten Wandtäfer und den stilistisch darauf abgestimmten dreifeldrigen Füllungstüren wesentliche Aspekte der bauzeitlichen Ausstattung. Im darüberliegenden, nicht ausgebauten Dachraum tritt das Dachgebälk in Form einer Sparrenkonstruktion mit liegenden Stuhljochen über die gesamte Gebäudelänge hin offen zutage. Eindrücklich zeigen sich hier die grosszügigen Dimensionen des Versammlungslokals.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=133150
 

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