INV-SCB907 Bruggerstrasse 12, 1837 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SCB907
Signatur Archivplan:SCB907
Titel:Bruggerstrasse 12
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südwesten (2017)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Schinznach-Bad
Ortsteil / Weiler / Flurname:Bruggerstrasse
Adresse:Bruggerstrasse 12
Versicherungs-Nr.:39
Parzellen-Nr.:390
Koordinate E:2655041
Koordinate N:1255898

Chronologie

Entstehungszeitraum:1837
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"SW 1837" (Türsturz Hauseingang)
Würdigung:Ursprünglich lediglich eingeschossiges biedermeierliches Bauernhaus von 1837, das sein heutiges Erscheinungsbild durch eine Aufstockung im Jahr 1912 erhielt. Der zeittypisch schlicht gestaltete Vielzweckbau fällt als letztes weitgehend intaktes Element der ehemaligen bäuerlichen Strassenbebauung auf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift auf dem Türsturz sowie der Angabe im Brandkataster wurde das Gebäude 1837 für Samuel Werder, alt Gmeindrath, errichtet; der Eintrag lautete auf ein „einstökiges Wohnhaus, sammt Scheuerwerk, von Stein mit Ziegeldach, nebst gewölbtem Keller“ [1]. 1912 erfuhr das Gebäude eine Aufstockung, mit der auch das Dach und der Ökonomieteil ihre heutige Form erhalten haben dürften [2].
Beschreibung:Der nördlich der Abzweigung zum Bahnhof und zum Bad gelegene bäuerliche Vielzweckbau ist heute das einzige noch weitgehend intakte Element der bäuerlichen Bebauung entlang der Hauptstrasse. Das biedermeierlich geprägte, langgestreckte Gebäude, das über dem 1912 aufgestockten Obergeschoss ein ungebrochenes Satteldach trägt, ist traufständig an die Strasse gelagert. Es setzt sich aus einem zweigeschossigen, mit seiner Stubenfront nach Westen zur Strasse gerichteten Wohnteil und einen Ökonomietrakt in den Nutzungsabfolge Tenn, Stall und Futtertenn (Mittertennhaus) zusammen. Über der Scheune, die vermutlich ebenfalls 1912 in die heutige Form gebracht wurde, ist das Pfettendach mit weiten Vorschermen herabgezogen. Die Strassenfassade des gemauerten Wohnteils gliedern vier Achsen gefalzter Rechteckfenster, die nach Süden gerichtete Stirnseite deren zwei. Erdgeschossig sind die Gewände in Muschelkalk gehauen; am aufgesetzten Stockwerk fanden Zementgussrahmen Verwendung. Der neben dem Tenn gelegene vordere Hauseingang besitzt eine frontal angelegte Treppe (erneuert). Die Türrahmung trägt am hervorgehobenen Schlussstein das Baudatum 1837 und die Initialen SW für den Erbauer Samuel Werder. Das Türblatt stammt aus der Zeit des Umbaus und besitzt mit Schmiedeeisen vergitterte Lichter. Die rückwärtige Traufseite überzieht eine grösstenteils bretterverschalte Laube, die dem Haus im Zug der Aufstockung angefügt wurde und einen Aussenaufgang ins Obergeschoss besitzt. Der Ökonomieteil ist in Mischbauweise mit gemauerter Stirnseite, Stallfronten in Kalksandstein und einem verbretterten Oberbau in Gerüstbauweise erstellt. Auf dem Dach erheben sich drei hohe, charakteristische Blitzableiter. Im rückwärtigen Bereich besitzt der Ökonomieteil einen Quergiebelanbau. An diesen stossen verschiedene jüngere Nebenbauten an (nicht Bestandteil des Schutzumfangs).
Die Raumeinteilung entspricht dem verbreiteten, zweiraumtiefen Muster mit durchlaufenden Quergang ausgeht. Das strassenseitige Vorderhaus umfasst Stube und Nebenstube/Schlafzimmer, das Hinterhaus die Küche und ein weiteres Zimmer (heute Bad). In der hinteren Ganghälfte führt eine Treppe in das obere Stockwerk. Die untere Stube bewahrt einen Biedermeier-Kachelofen mit Kunst aus hellblauen Füll- und weissen Frieskacheln (Inneres gemäss Kurzinventar 1997). Unter der südlichen Hälfte des Wohnhauses befindet sich ein querliegender tonnengewölbter Keller. Der rückwärtig angelegte Aussenzugang zeigt ein breites Stichbogengewände. Im Dach besteht eine Räucherkammer. Das Dachgerüst, eine Rafenkonstruktion mit Kniestock, stammt aus der Umbauphase von 1912.
Nach Süden ist dem Bauernhaus ein grosser, heute mit Metallzaun eingefasster Garten vorgelagert.
Anmerkungen:[1] Trotz der Lücke in der Überlieferung der Brandkatasterbände (1850-1876) lässt sich das Gebäude eindeutig dem Eintrag zuordnen: Staatsarchiv Aargau, ZwA Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Birrenlauf (Schinznach-Bad), 1813-1849, 1876-1898; CA.0001/0184, Brandkataster Gemeinde Birrenlauf, 1899-1938 (Vers.-Nr. im Jahr 1837: 47).
[2] Freundl. Mitteilung der Eigentümer (1997).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, ZwA Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Birrenlauf (Schinznach-Bad), 1813-1849, 1876-1898; CA.0001/0184, Brandkataster Gemeinde Birrenlauf, 1899-1938
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=133313
 

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