INV-ROT920 Fröschenthalweg 1, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-ROT920
Signatur Archivplan:ROT920
Titel:Fröschenthalweg 1
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südwesten (2017)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Rothrist
Ortsteil / Weiler / Flurname:Fröschental
Adresse:Fröschenthalweg 1
Versicherungs-Nr.:223
Parzellen-Nr.:418
Koordinate E:2633647
Koordinate N:1238417

Chronologie

Entstehungszeitraum:19th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung
Nutzungen:19. Jh. Webkeller

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Bäuerlicher Vielzweckbau aus dem mittleren 19. Jahrhundert, der sich in prominenter Lage nördlich über dem Fröschental erhebt. Der zweigeschossige, geschossweise abgebundene Fachwerkbau liegt unter einem durchgehenden Satteldach mit Gehrschild und Ründegiebel über dem Wohnteil. Seit der Aufdoppelung des Fachwerks im Zug einer Aussenwärmedämmung zeigt das Gebäude am Wohnteil nur noch die Grundzüge seiner einstigen Erscheinung; durch Umbauten noch stärker verändert präsentiert sich der Ökonomieteil. Die Umgebung ist durch mehrere jüngere Nebenbauten umgestaltet.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nach seinen Bauformen als geschossweise abgezimmerter Fachwerkbau dürfte der bäuerliche Vielzweckbau im mittleren 19. Jh. entstanden sein. Der erste verfügbare Brandkatastereintrag von 1875 lautet auf ein „Wohnhaus mit Scheune v. Rieg u. Holz, mit 1 gew[ölbtem] u. 1 Tremkeller“ [1]. Das Gebäude besass harte Bedachung und war Eigentum der Wittwe Karrer née Rüegger. 1876 ging die Liegenschaft an Jakob Karrer, Schuster, über. 1888 wurde ein Schopfanbau eingetragen. Spätere Eigentümer waren 1928 Witwe Lydia Karrer, 1936 Gottlieb Anliker, Maurer.
1951 erfolgte ein Küchenumbau. 1983 wurde der stirnseitige Schopfanbau an der Ökonomie umgebaut. 1994 erfolgte ein Badezimmereinbau im Ökonomieteil, 2006 ein Dachausbau mit Dachflächenfenstern [2]. Vor einigen Jahren erhielt der Wohnteil eine Aussenwärmedämmung mit Aufdoppelung des Sichtfachwerks.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau steht hangparallel über dem leicht nach Süden abfallenden Gelände des Fröschentals. Er setzt sich zusammen aus einem ostseitigen, mit der Stubenfront nach Süden ausgerichteten Wohnteil und einer ehemals in der Nutzungsabfolge Tenn-Stall (Mittertennhaus) gegliederten, westseitigen Ökonomie. Der zweigeschossige, stockwerkweise abgezimmerte Fachwerkbau wird von einem durchgehenden geknickten Satteldach abgeschlossen, das weitgehend geschlossene Dachflächen bewahrt und über der Stirnseite des Wohnteils zu einem Ründegiebel mit Gehrschild ausgebildet ist. Der Wohnteil besitzt eine spätklassizistisch geprägte, sechsachsige Einzelbefensterung, die früher hölzerne Simse mit schöner Profilierung zeigte; heute ist das originale Fachwerk von einer Aussenwärmedämmung mit aufgedoppelten Balken verdeckt. Der Vordereingang liegt neben dem Tenn. Der Standort am Hang bedingte einen talseitig hohen Mauersockel. Dieser bot Raum für einen Gewölbe- und einen Webkeller, dessen Fenster unterhalb der Stubenfront in Erscheinung treten. Über die rückwärtige, nördliche Traufseite zieht sich eine verbretterte Obergeschosslaube mit Aussentreppe. Der Ökonomieteil ist durch jüngere Fensteröffnungen und einen rückwärtigen Balkon verändert. Ein stirnseitiger Pultdachanbau wird heute als Garage genutzt.
Ein entlang der Tennwand durchlaufender Gang mit Türen auf die Stube und die Küche dient der Erschliessung des Erdgeschosses. In das Obergeschoss gelangt man über die Aussentreppe und die Obergeschosslaube. Im Erdgeschoss haben sich von der biedermeierlichen Ausstattung gestrichene Sichtbalkendecken mit eingeschobenen Bretterböden erhalten, dazu in der Stube ein blauer Kachelofen mit zweistufiger Kunst, der etwa in die Jahrhundertmitte datieren dürfte. Die Küche und das ganze Obergeschoss sind vollständig modernisiert. Während die Raumaufteilung des Wohnteils kaum verändert wurde, zeigt der Ökonomieteil auch im Inneren starke bauliche Veränderungen (Inneres gemäss Kurzinventar 1991).
Die unmittelbare Umgebung des Hauses ist durch diverse jüngere Nebenbauten verändert. Nordöstlich des Wohnhauses steht ein stark verändertes ehemaliges Waschhaus (nicht Bestandteil des Schutzumfangs).
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0647-0649, Brandkataster Gemeinde Rothrist, 1875-1938.
[2] Pläne im Baugesuchsarchiv.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0647-0649, Brandkataster Gemeinde Rothrist, 1875-1938.
- Gemeinde Rothrist, Baugesuchsarchiv: Umbauten 1951, 1983, 1994, 2006.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=133554
 

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