DOK-MAD839.912 Oberdorf 105 (entlassen), 1921 (Dossier (Dokumentationsobjekte))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DOK-MAD839.912
Signatur Archivplan:MAD839.912
Titel:Oberdorf 105 (entlassen)
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordwesten (2019)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Mandach
Adresse:Oberdorf 105
Versicherungs-Nr.:105, 88
Parzellen-Nr.:76
Koordinate E:2656131
Koordinate N:1266460

Chronologie

Entstehungszeitraum:1921
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätklassizismus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2019; Entlassung aus dem Bauinventar 2023;

Dokumentation

Inschriften:"19 RK 21" (Türsturz Hauseingang)
Würdigung:Begründung Entlassung 2023: Nach mehreren Erneuerungen ist der materielle Zeugenwert als gering zu beurteilen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Angabe im Brandkataster wurde der Ökonomieteil des bestehendes Gebäudes 1904 und damit etliche Jahre vor dem Wohnhaus für Johann Keller erbaut. Der Wohnteil folgte erst 1921 und entstand nun für Reinhard Keller-Keller, was mit Jahrzahl und Initialen am Hauseingang übereinstimmt [1]. Wahrscheinlich ersetzte der Neubau dabei sukzessive ein älteres Gebäude, das an dieser Stelle bereits auf der Michaeliskarte um 1840 eingezeichnet ist.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau nimmt unmittelbar gegenüber dem spätgotischen Wohnhaus Oberdorf 61a/b («Chloster», Bauinventarobjekt MAD904) am südwestlichen Ortseingang zum Dorfkern von Mandach eine ortsbildprägende Stellung ein. Er besteht aus einem westlich angelegten Wohnteil von 1921, der sich mit der Stubenfront nach Norden zur Strasse ausrichtet, und einem östlich daran anschliessenden Ökonomieteil, die beide in traufständiger Anordnung von leicht höhenversetzten, ungebrochenen Satteldächern abgeschlossen werden. Der zweigeschossige Wohnteil mit Kellersockel entspricht als verputzter Mauerbau mit annähernd regelmässiger Einzelbefensterung von vier auf zwei Achsen noch weitgehend dem spätklassizistischen Muster. Die möglicherweise seit jeher rot gefassten Rechteckgewände bestehen wohl aus Zementguss und sind am Sturz kielbogig verziert. Sie tragen noch hölzerne Jalousieläden. Der Hauseingang liegt in üblicher Disposition neben dem Tenn und ist mit einer stark profilierten Gesimsbekrönung samt Initialen des Bauherrn «RK» (Reinhard Keller) und rahmender Jahrzahl 1921 ausgezeichnet. Er wird von einem hohen zweiseitigen Treppenpodest erschlossen. Das Türblatt ist erneuert und besitzt noch die wohl originalen schmiedeeisernen Vergitterungen. Der mit zeittypischem Besenwurf verputzte Baukörper wird an den Kanten von einer gezahnten Putz-Eckquaderung gefasst. Über der Stubenfront wendet sich eine Giebellukarne mit einer gestaffelten, gotisierenden Drillingsöffnung zur Strasse. Der westseitige Giebel ist mit einem Klebdach und einem Zwillingsfensterchen akzentuiert. Der nach Süden gerichteten Rückfront ist eine hölzerne Laubenschicht mit stirnseitiger Verbretterung vorgelagert. Die Dachuntersichten sind sorgfältig vertäfert.
Der langgestreckte Ökonomieteil ist nach dem Schema des Mittertennhauses in der Nutzungsabfolge Tenn-Stall-Remise gegliedert und unter einem weiten, von langen Streben gestützten Vorschermen geborgen. Zwischen den gemauerten Stirnseiten ist er als Gerüstbau mit Holzverschalung konstruiert. Die Heubühnenwand zeigt eine sorgfältige Gestaltung mit profilierten Wandfeldern und ausgesägten Lüftungsöffnungen in der Art des Schweizer Holzstils. Aus der Bauzeit stammt auch noch das Tenntor aus horizontal angeordneten Brettern. Im rückwärtigen Bereich ist der Ökonomieteil durch spätere Anbauten erweitert (nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Über Wohnteil wie auch Ökonomietrakt besteht die Dacheindeckung strassenseitig heute in wenig passender Weise aus Welleternit. Nur die Südseite des Wohnteils ist südseitig mit Falzziegeln eingedeckt. (Hausinneres nicht gesehen.)
Anmerkungen:[1] StAAG, Brandkataster Mandach.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): ZwA 1942.0001, Brandkataster Gemeinde Mandach 1815-1849; CA.0001/0154-0156, Brandkataster Gemeinde Mandach, 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=134953
 

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