Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1841 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Hauseingang) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | 18 RW 41 (Türsturz) |
Würdigung: | Das 1841 erbaute Kleinbauernhaus zeichnet sich am gemauerten Wohnteil durch sorgfältig gestaltete, intakt erhaltene Fassaden aus. Von der Typologie her bemerkenswert ist die eher ungewöhnliche Grundrisskonstellation mit stirnseitigem Zugang und internem Erschliessungsbereich hinter der Küche. Besondere Erwähnung verdient auch der geräumige Gewölbekeller, welcher sich quer zum First über die ganze Haustiefe erstreckt. Unmittelbar gegenüber der Einmündung der Dorfstrasse in die Hauptstrasse gelegen, nimmt das Gebäude eine wichtige Stellung im Ortsbild von Obersulz ein. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Inschrift "18 RW 41" am Haustürsturz weist auf das Entstehungsjahr und die Bauherrschaft (RW= Raphael Weber) des Gebäudes hin. Im Brandkataster von 1850 ist Raphael Weber denn auch als Besitzer von "Wohnhaus samt Scheune und Stallung, mit gewölbtem Keller" verzeichnet. 1888 gelangte die Liegenschaft in die Hände von Josef und Fridolin Weber, 1891 ging sie an Anton Schraner über. In einem Eintrag von 1900 ist ein Nagelschmiedeanbau neu verzeichnet; möglicherweise war die Werkstatt im hangseitigen Querfirstanbau unter der Hocheinfahrt eingerichtet [1]. |
Beschreibung: | Auf leicht erhöhtem Niveau über der Hauptstrasse erhebt sich der traufständige Baukörper unter steilem, ungeknicktem Satteldach. Der Wohnteil ist rundum massiv gemauert und mit Fensterachsen in ungleichmässiger, funktionsbetonter Anordnung besetzt. Vom glatten, weiss gestrichenen Oberbau des Hauses hebt sich das gelbliche Sockelgeschoss mit gequadertem Fugenputz deutlich ab. Die sorgfältig aus Natursteinen gefügten Fenstergewände weisen eine kräftige rote Fassung auf. Am Hauseingang sind die Jahreszahl und Initialen des Bauherrn mit einem Flachrelief hervorgehoben ("18 RW 41"). An den steinernen Wohnteil schliesst ein hölzerner Ökonomietrakt mit massiver Giebelmauer an. Die Nutzungsabfolge von Wohnteil, Tenn, Stall und Remise weist das Gebäude als Mitterstallhaus aus. Hangseitig führt eine später angefügte Hocheinfahrt in den offenen Heuraum. Die Dachkonstruktion mit liegendem Stuhl dürfte noch aus der Bauzeit stammen, beide Dachflächen aber wurden mittels eines Kniestocks nachträglich leicht angehoben. Als eher ungewöhnlich kann die innere Raumorganisation der Wohnung bezeichnet werden. Entgegen dem gängigen taufseitigen Erschliessungsmuster befindet sich der Hauseingang im vorliegenden Falle auf der Stirnseite, und zwar von der Mittelachse leicht hangwärts versetzt. Über eine kleine Vorzone gelangt man unmittelbar in die rückwärtig gelegene Küche. Die Vorderseite des Hauses nehmen die Stube und Nebenstube ein, welche heute zu einem grösseren Wohnraum zusammengelegt sind. Rückwärtig schliesst hinter der Küche eine interne Erschliessungszone an. Hier führt ein Treppenaufgang ins Obergeschoss, welches die Schlafkammern enthält. Sämtliche Räume sind heute mit jüngerem Riementäfer ausgekleidet. In der Stube ist ein grosser Ofen mit reliefierten Eckkacheln wohl aus dem frühen 20. Jh. erhalten. Der tonnengwölbte Keller nimmt die gesamte Haustiefe unter Stube und Küche ein. Er ist strassenseitig über einen erheblich eingetieften Aussenzugang und zusätzlich noch vom Tenn aus über einen internen Abgang erschlossen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0351-0353: Brandkataster Sulz, 1850–1938. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0351-0353: Brandkataster Sulz, 1850–1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=13575 |
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