INV-LAU936 Alte Hauptstrasse 27, Rheinsulz, 1904 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LAU936
Signatur Archivplan:LAU936
Titel:Alte Hauptstrasse 27, Rheinsulz
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Ehem. Gemeinde:Sulz (bis 31.12.2009)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Rheinsulz
Adresse:Alte Hauptstrasse 27
Versicherungs-Nr.:236
Parzellen-Nr.:70
Koordinate E:2648712
Koordinate N:1267414
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2648712&y=1267414

Chronologie

Entstehungszeitraum:1904
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:Garage (Bauinventar LAU937)
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa

Dokumentation

Würdigung:Das 1904 erbaute Wohnhaus der Sägereifamilie Balteschwiler ist das markanteste Wohngebäude in der kleinen Gewerbesiedlung Rheinsulz am Ausgang des Sulztals. Es zeugt von der Prosperität des traditionsreichen, 1791 vom berühmten Brückenbauer Blasius Balteschwiler gegründeten Holzverarbeitungsunternehmens. Der zweigeschossige Bau mit auffälligem Hausteindekor ist in seinem äusseren Erscheinungsbild intakt erhalten und wird von einer schön gestalteten, freistehenden Autogarage von 1921 begleitet (Bauinventar LAU927).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Geschichte der Hobel- und Holzhandelsfirma Balteschwiler begann mit dem Erwerb der Laufenburger Säge in Rheinsulz durch den berühmten Brückenbauer Blasius Balteschwiler (1752-1832) [1]. Der Urenkel des Firmengründers, Adolf Balteschwiler (1877-1948), übernahm den Familienbetrieb 1905. Ein Jahr zuvor liess er für sich und seine Familie das repräsentative Wohnhaus neben der Sägerei erbauen. Dieses enthielt im Erdgeschoss auch Büroräume der Firma. 1921 kam die freistehende Garage für ein Automobil hinzu (Bauinventar LAU937). Nach dem zweiten Grossbrand 1933 wurde der Betrieb nach Laufenburg verlegt und dort als Hobel- und Spaltwerk mit direktem Geleiseanschluss von Grund auf neu errichtet. Die alte Sägerei in Rheinsulz wurde an Zimmermann Adolf Rüede verkauft, welcher in Mittelsulz eine Zimmerei betrieb. Ab 1950 gelangte das Sägewerk Rheinsulz wieder in den Besitz von Fritz Balteschwiler (1910 bis 1953), wurde modernisiert und produzierte Schnittware für das Werk Laufenburg. Ebenfalls in den 1950er Jahren wurde das Haus bis ins Dachgeschoss durchgehend für Wohnzwecke ausgebaut, ein Eingang an der Rückseite erstellt und eine innere Treppenerschliessung aus Holz eingebaut [2].
Nach der Stillegung der Produktion im Jahr 1975 ging das Gelände an Albert Haase über. Das Wohnhaus wurde 1979 von der heutigen Eigentümerschaft erworben und sukzessive renoviert.
Beschreibung:Das zweigeschossige Gebäude mit schiefergedecktem Mansarddach ist ein weiss verputzter Mauerbau. Seine Fassade zeichnen sich durch stark hervortretende Eckquaderungen aus blassgelbem Kalkstein und plastische Sandstein-Fenstergewände aus, die mit ihrer kontrastreichen Zahnung beinahe manieristischen Charakter haben. Der einfache Grundkörper über quadratischem Grundriss wird an seiner Ostseite von einem breiten, als Schaufassade gegen die Sägerei gerichteten Risalit dominiert. Dieser reicht mit einem gekappten Giebel bis in die Dachzone und wird in jedem der drei Geschosse durch eine andere Fensterart belichtet: Im Erdgeschoss verrät das dreitelige Staffelfenster mit massiven Kreuzstöcken aus dunkelgrünem Sandstein und Entlastungsbogen aus flach gehauenem blassgelbem Kalkstein die dahinterliegende Nutzung als Salon. Im ersten Obergeschoss befindet sich eine Dreiergruppe schmaler Fenster mit überdeutlich gezahnten, profilierten Sandsteinrahmen. Im Giebel sind zwei schwächer geohrte Lichter mit profilloser Rahmung unter einem Entlastungsbogen zusammengefasst. Die strassenseitige Nordfassade ist dreiachsig ausgebildet. Eine kunstvolle Haustür mit rundbogigem Portalgewände und ein darüberliegender Schmiedeeisenbalkon auf schmiedeisernen Zierkonsolen betonen die Mittelachse. Die Blockbänke der Erdgeschossfenster sind sohlbankaratig abgeschrägt. An der Westfassade springt mittig ein schmaler Treppenhausrisalit vor. Das Fehlen der Eckquaderung an der Südostecke weist auf eventuelle nachträgliche Veränderungen an der Rückfassade hin. Das Innere des Hauses konnte nicht besichtigt werden.
Anmerkungen:[1] Vgl. Unterwegs in Sulz von 1900 bis 1999, 1999, S. 88-90.
[2] Gemäss freundlicher telefonischer Auskunft von Josy Gürtler (2010).
Literatur:- Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986.
- Unser Sulztal, Hrsg. Gemeinde Sulz, Sulz 1954.
- Unterwegs in Sulz, Hrsg. Gemeinde Sulz, Laufenburg 2000.
- Willkommen in Sulz, Hrsg. Gemeinde Sulz, Sulz 1991.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=13582
 

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