Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1823 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Kellereingang) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | Mühle (SUL906), Scheune (LAU934) |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Landwirtschaftliches Nebengebäude |
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Dokumentation |
Inschriften: | JO ST 1823 (Türsturz Kellereingang) |
Würdigung: | Zur Mühle gehörendes Nebengebäude mit imposantem Gewölbekeller im Sockelgeschoss und offenem Remisenraum im Fachwerk-Oberbau. Die für ein Nebengebäude ungewöhnliche Dimensionierung und qualitative Ausführung des Kellerraumes machen das Gebäude zu einer Ausnahmeerscheinung im ländlichen Hausbau unserer Region. Mit dem Hauptgebäude (Vers.-Nr. 214; Bauinventar SUL906) und der nebenstehenden grossvolumigen Stallscheune (Vers.-Nr. 212; Bauinventar LAU934) ergibt sich ein intaktes, in seiner baulichen Geschlossenheit eindrückliches ländlich-gewerbliches Ensemble, welches zum Kernbestand des Weilers Leidikon gehört. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Inschrift "JO ST 1823" am Sturz des Kellereingangs könnte auf die Entstehung, möglicherweise aber auch nur auf einen Umbau des frei stehenden Ökonomiegebäudes hinweisen. Die Initialen stehen für Joseph Stäuble, dem damaligen Besitzer der Mühlenliegenschaft. Im Brandkataster wird das Gebäude als Wagenremise mit angehängtem Holzschopf und Gewölbekeller bezeichnet. Die ursprüngliche Zweckbestimmung des gross dimensionierten Kellerraumes ist nicht abschliessend geklärt. Vermutlich diente er seit jeher als Lagerraum für Wein und Most. Inwieweit ein Zusammenhang mit den früheren Besitzverhältnissen der Mühle Leidikon als Lehnshof des Stifts Säckingen besteht, muss hier offen bleiben. |
Beschreibung: | Der längliche Baukörper ist firstparallel ins abfallende Gelände gestellt und war früher durch einen Zwischentrakt mit dem Radhaus der Mühle verbunden. Auf der hofabgewandten Seite zum Bach hin befindet sich der ebenerdige Aussenzugang in den Kellerraum. Das breit angelegte Portal weist ein kräftiges, teils verwittertes Gewände aus Sandstein auf. Am Scheitel des stichbogig geformten Sturzes finden sich die Initialen JO ST (= Joseph Stäuble) nebst der Jahreszahl 1823 und einem Mühlenrad als Berufsemblem des Müllers. Die Umfassungswände des Kellergeschosses sind mit Mauerstärken bis zu 1 m auffallend kräftig ausgebildet. Das Mauerwerk findet seine Fortsetzung im darüber liegenden Remisenraum, welcher von der Hofseite her ebenerdig zugänglich ist. Die südliche Längsseite ist auffällig mit schmalen, schartenartigen Lüftungsschlitzen besetzt. Das über eine hölzerne Aussentreppe zugängliche Obergeschoss weist eine gemauerte Rückwand auf, während der hofseitige Teil als offenes Ständergerüst – wohl seit jeher ohne Ausfachung – in Erscheinung tritt [1]. Der Baukörper ruht unter einem ungeknickten Satteldach, das zum Mühlengebäude hin weit vorgezogen ist und in seinem hinteren Teil einen Innenraum barg. Hier befindet sich der zweite, hofseitige Abgang in den Keller. Der Kellerraum zeichnet sich durch eine für ländliche Verhältnisse ungewöhnliche Dimensionierung und sorgfältige Ausführung des Tonnengewölbes aus. Der Boden ist zum Teil noch mit alten Steinplatten belegt. Zwei längsseitige Fensteröffnungen mit grosszügig ausgebildeten Stichkappen sorgen für eine ausreichende Belichtung. Aufwendig ins Mauerwerk eingelassene Kanäle mit Backsteinvormauerung dienen der Luftzirkulation und Regulierung des Raumklimas. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Unverkennbar ist die konstruktive Verwandtschaft mit der Ziegelhütte in Leidikon (Vers.-Nr. 208; Bauinventar SUL907). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0351-0353: Brandkataster Sulz, 1850–1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=13581 |
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