INV-TEU903 Speicher Schlossgasse, 1841 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-TEU903
Signatur Archivplan:TEU903
Titel:Speicher Schlossgasse
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2019)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Teufenthal (AG)
Adresse:Schlossgasse
Versicherungs-Nr.:81
Parzellen-Nr.:49
Koordinate E:2651299
Koordinate N:1242440

Chronologie

Entstehungszeitraum:1841
Grundlage Datierung:Inschrift (Speichereingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Landwirtschaftliches Nebengebäude

Dokumentation

Inschriften:1841 (Speichereingang)
Würdigung:Bäuerliches Nebengebäude von 1841, welches – ähnlich wie der kantonal geschützte Speicher beim „Grazihof“ (TEU004) – eine originelle Nutzungskonstellation aus Speicher, Stall und Werkstatt aufweist. Ebenso ungewöhnlich ist die nachträgliche Erweiterung durch einen kleinbäuerlichen Wohntrakt von 1873 (nicht Teil des Schutzumfangs). Im Zusammenspiel mit dem ehemals strohgedeckten Bauernhaus Schlossgasse 19 ergibt sich ein ländliches Ensemble, das am Fuss des malerisch aufragenden Gebäudekomplexes von Schloss Trostburg (Kantonales Denkmalschutzobjekt TEU001; Bauinventarobjekt TEU902) wichtige ortsbauliche Akzente setzt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift am Türsturz wurde der Speicher 1841 als Nebengebäude des damals noch strohgedeckten Bauernhauses Schlossgasse 19 erbaut. Im Brandkataster wird er 1842 als „Speicher mit Bestallung von Holz, mit gewölbtem Keller und Ziegeldach“ neu eingetragen [1]. Als Eigentümer verzeichnet ist Jakob Weber, der damalige Eigentümer des Hofes. 1873 erfolgte unter Jakob Mauch der Anbau einer „Wohnung und Werkstatt“. Der westlich an das Speichergebäude anschliessende, gemauerte Wohnteil wird zurzeit nicht mehr zu Wohnzwecken genutzt; vor kurzem hat man ihn mit einer flächig deckenden Bretterverschalung verschlossen.
Beschreibung:Der Speicherbau steht nördlich des Bauernhauses unmittelbar an der steil ansteigenden Strasse, welche zum Schlosskomplex hochführt. Der strassenseitige Kopfbau erhebt sich als zweigeschossige Ständerkonstruktion über nahezu quadratischem Grundriss, mit dreiseitig umgeführter offener Obergeschosslaube. Daran schliesst ein gleichzeitig entstandener hölzerner Stall mit darüber liegendem, bretterverschaltem Heuraum an. Als dritter, nachträglich zugeführter Bestandteil folgt ein kleiner gemauerter Wohnteil von 1873, dessen ehemals hell verputzte Fassaden heute mit einer Bretterschicht vollständig abgedeckt sind.
Beim vorliegenden Gebäude handelt sich um eine aussergewöhnliche Nutzungskombination von Speicher und Stall, wie dies in einer ähnlichen Form auch beim denkmalgeschützten Speicher des „Grazihofs“ (Kantonales Denkmalschutzobjekt TEU004) anzutreffen ist. Von baugeschichtlichem Interesse ist auch das betont schwach geneigte Walmdach, welches über Speicher und Stall einheitlich ausgebildet ist und später über den Wohnteil verlängert wurde. Die Bohlenständerwände von Speicher und Stall weisen auffallend schwach dimensionierte, verblattete Kopfhölzer auf. Die Laubenbüge sind schmucklos gehalten, während die Laubenstützen gegen oben eine Zierverbreiterung aufweisen. Die Laubenbrüstung wird von einem kräftig ausgebildeten Profilholz begrenzt. Ein ähnliches Profilholz zieht sich über den vorkragenden Stall und dessen stichbogige Tür. Hinter dem Stall schliesst ein kleines Futtertenn an, welches ebenso wie der Stall um Laubenbreite von der Fassadenflucht des Speicherteils vorspringt. Der darüber liegende kleine Heuraum ist mit einer schlichten Bretterverschalung versehen. Das über eine strassenseitige Aussentreppe zugängliche Obergeschoss des Speichers wurde traditionell zur Einlagerung von Korn benutzt. Im Erdgeschoss richtete man wohl nachträglich eine Wagnerwerkstätte ein und versah zur besseren Belichtung die Südfassade mit zwei grossen Fensteröffnungen. Am Sturz des unteren Eingangs ist das Baujahr 1841 eingeschnitten.
Im rückwärtigen Bereich des Stall-/Tennbereichs wurden nachträgliche Erweiterungen unter Schleppdach und Quergiebel vorgenommen (Anbauten nicht Teil des Schutzumfangs). Der 1873 angefügte Wohnteil hatte den Zugang ursprünglich beim Stall. Ganzer Wohnbereich heute mit Bretterschalung eingepackt (Wohnhausanbau nicht Teil des Schutzumfangs).
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0080: Brandkataster Teufenthal 1829-1950; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0278-0281: Brandkataster Teufenthal 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05.0080: Brandkataster Teufenthal 1829-1950; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0278-0281: Brandkataster Teufenthal 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=136411
 

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