INV-ARN906 Kelleramtstrasse 12, 1850 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-ARN906
Signatur Archivplan:ARN906
Titel:Kelleramtstrasse 12
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2019)
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Arni (AG)
Adresse:Kelleramtstrasse 12
Versicherungs-Nr.:6
Parzellen-Nr.:379
Koordinate E:2674066
Koordinate N:1241252

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1850
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2020

Dokumentation

Würdigung:Kleinbäuerlich geprägter Vielzweckbau aus der Zeit um 1850, welcher in Mischbauweise aus Stein und Holz errichtet wurde. Der strassenabgewandte Wohnteil zeigt dabei eine sorgfältig gestaltete spätbiedermeierliche Fassade mit zeittypischer axialer Gliederung. Im Innern sind die ursprünglichen Raumverhältnisse und wesentliche Teile der historischen Ausstattung erhalten. Der aus Tenn und Stall bestehende Scheunenteil hat eine nachträgliche Erweiterung in Form eines Quergiebelanbaus erfahren (Erweiterung nicht Teil des Schutzumfangs). Im Zusammenspiel mit dem nahegelegenen Schulhaus (Bauinventarobjekt ARN901) und der Nachbarliegenschaft Kelleramtstrasse 14, 20 (Bauinventarobjekt ARN905) ergibt sich eine kleine Baugruppe, welche das Ortsbild am südwestlichen Dorfeingang prägt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Den Bauformen und der Ausstattung im Innern nach zu schliessen, dürfte das Haus aus der Mitte des 19. Jh. stammen; auf der Michaeliskarte von 1840 ist es jedenfalls noch nicht eingezeichnet. In einem Brandkatasterauszug von 1899 wird Georg Huber als Eigentümer genannt [1]. 1931 ging die Liegenschaft an Peter Stutz über.
Beschreibung:Abweichend vom gängigen traufständigen Bebauungsmuster ist das vorliegende Gebäude mit der Stirnseite des Scheunenteils an die Kelleramtstrasse gestellt, während der schmale Wohnteil strassenabgewandt nach Süden ausgerichtet ist. Den öffentlichen Blicken weitgehend entzogen, präsentiert sich die Stubenfront als hübsch gestaltete biedermeierliche Putzfassade mit vier symmetrisch angelegten Fensterachsen und einem Klebdach im Bereich des Giebelfeldes. Aufgeputzte Ecklisenen geben dem schlichten kleinbäuerlichen Gebäude einen bürgerlichen Anstrich. Im Vergleich zur Stirnfront ist die östliche Eingangsseite mit lediglich zwei Fensterachsen und dem zum Tenn hin verschobenen Hauseingang sichtlich bescheidener ausgebildet. Der Wohnteil ist aus Mauerwerk und verputztem Fachwerk aufgeführt und weist durchwegs noch die originalen hölzernen Fenstereinfassungen und teils noch die holzgesprosste sechsteilige Verglasung auf. Der Hauseingang mit rautenförmig beschnitztem Türblatt und seitlichem Fenster ist ebenfalls noch in originaler Form erhalten.
Das Hausinnere zeigt ein für kleinbäuerliche Verhältnisse gängiges Nutzungsmuster. Von der Haustür gelangt man unmittelbar in den quer zum First verlaufenden Küchenbereich, wo sich auch der Treppenaufgang ins Obergeschoss befindet. Linker Hand schliessen die südlich gelegenen Wohnräume an, wobei Stube und Nebenstube jeweils exakt die Hälfte der Haustiefe einnehmen. In den Wohnräumen haben sich wesentliche Teile der zeittypisch schlichten biedermeierlichen Ausstattung, bestehend aus gefeldertem Wand- und Deckentäfer, eingebauten Wandschränken, Uhrenkasten sowie Füllungstüren mit schmiedeeisernen Schlössern, erhalten. Unter der gesamten Wohnfläche erstreckt sich ein hoher, teils auf hölzerne Säulen abgestützter Balkenkeller, welcher auf der Südseite über ein grosses, rechteckiges Aussenportal zugänglich ist.
Nordseitig zur Strasse hin schliesst an den Wohnteil ein Ökonomietrakt in der Abfolge von Tenn und Stall an (Mittertennhaus), welcher in späterer Zeit durch einen westlichen Quergiebelanbau erweitert wurde (Erweiterung nicht Teil des Schutzumfangs). Mit Ausnahme des gemauerten Stallbereichs sind die Wände als einfache Gerüstkonstruktion mit vertikaler Bretterschalung aufgeführt. Über den Wohn- und Ökonomietrakt hinweg verläuft ein mittelsteiles, von liegenden Stuhljochen gestütztes Satteldach, das in typischen Bauweise des mittleren 19. Jh. ohne Dachknick ausgebildet ist.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0077-0078: Brandkataster Arni 1899-1938.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Arni, III-1/10.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0077-0078: Brandkataster Arni 1899-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=136424
 

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