INV-SPB905 Althauweg 5, 1810 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - INV-900 Bauinventar, 2010- (Bestand)
      - INV-S S (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        INV-SPB Spreitenbach (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        INV-SPB904 Gasthof zum Sternen (entlassen), 1820 (Dossier (Platzhalter))
        INV-SPB905 Althauweg 5, 1810 (Dossier (Bauinventar))
        INV-SPB906 Säge Dorfstrasse 97, 1861 (Dossier (Bauinventar))

Identifikation

Signatur:

INV-SPB905

Signatur Archivplan:

SPB905

Titel:

Althauweg 5

Ansichtsbild:


1/2

Bildlegende:

Ansicht von Südosten (2020)

Bezirk:

Baden

Gemeinde:

Spreitenbach

Ortsteil / Weiler / Flurname:

Dorf

Adresse:

Althauweg 5

Versicherungs-Nr.:

Parzellen-Nr.:

3224

Koordinate E:

2669654

Koordinate N:

1252374

Chronologie
Entstehungszeitraum:	1810
Grundlage Datierung:	Inschrift (Hauseingang)

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):	Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation
Inschriften:	"18 LVFG 10" (Hauseingang)
Würdigung:	Erhalten gebliebener Wohnteil eines bäuerlichen Vielzweckbaus von 1810, dessen Scheunentrakt vor einigen Jahren einem Neubau weichen musste. Der über hohem talseitigem Mauersockel errichtete Fachwerkbau bewahrt mit dem stirnseitigen Fluggespärre und der Reihenbefensterung an der traufseitigen Stubenfront regionaltypische Merkmale des ländlichen Bauens aus der Zeit um 1800. Allerdings hat eine später erfolgte Aussendämmung der Fassaden die Gesamtwirkung des Gebäudes geschmälert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Einer Jahrzahlinschrift am Hauseingang nach zu schliessen, dürfte das Haus 1810 entstanden sein; die beigefügten Initialen "LV FG" geben uns keine gesicherten Hinweise zur Bauherrschaft. Das stirnseitige Fluggespärre und die Reihenfenster an der traufseitigen Stubenfont könnten indessen auch auf eine Entstehung bereits im 18. Jh. schliessen lassen. Ehemals handelte es sich um einen stattlichen bäuerlichen Vielzweckbau in der Nutzungsabfolge Wohnteil, Tenn, Futtertenn und Stall (Mittertennhaus). Die damaligen Verhältnisse eines länglichen Baukörpers mit durchlaufendem First sind auf einer Fotoaufnahme und einer Grundrissskizze von 1988 noch erkennbar (vgl. Fotodokumentation). 1994 wurde der hangseitige Ökonomietrakt durch ein Mehrfamilienhaus mit höherer Firstlinie sowie einem schmalen Zwischentrakt mit Glasdach ersetzt [1]. Womöglich zur gleichen Zeit erfolgte eine Aussendämmung des verbliebenen alten Wohnteils, verbunden mit einer Aufdoppelung des Riegelwerks und der Fenstereinfassungen.
Beschreibung:	Der vom ehemaligen Bauernhaus verbliebene Wohnteil erhebt sich als stattlicher zweigeschossiger Baukörper unter steilem Satteldach, welches in der Falllinie des Geländes verläuft. Entsprechend tritt die talseitige Stirnfront mit dem hohen vorgemauerten Sockelgeschoss und dem Fachwerk-Oberbau besonders prominent in Erscheinung. Hier befindet sich der seitlich versetzte Hauseingang, welcher deutlich über dem bestehenden Strassenniveau liegt und über eine Freitreppe erreichbar ist. Das hölzerne Türgewände weist eine wulstig profilierte Verdachung mit der Bauinschrift "18 LVFG 10" auf (Initialen nicht gedeutet). Die heute aufgedoppelte Riegelwand ist auf Sicht gestaltet und mit Einzelfenstern in leicht unregelmässiger Anordnung besetzt. Charakteristisch für Fachwerkbauten in der Region, ist der stirnseitige Dachvorsprung auf ein Fluggespärre ("Zürivieri") abgestützt (Hölzer zum Teil erneuert). Die nach Süden gerichtete traufseitige Stubenfront zeigt im Erdgeschoss eine eher noch ins 18. Jh. weisende Fassadengliederung mit vierteiligen Reihenfenstern vor Stube und Nebenstube. Demgegenüber sind die darüber liegenden Kammern deutlich zurückhaltender mit ursprünglich wohl kleinformatigeren Einzelfenstern besetzt. Die rückwärtige Traufseite weist sowohl im massiven Sockelbereich wie auch am Fachwerk-Oberbau Einzelfenster in ungleichmässiger Anordnung auf. In die Mitte gesetzt ist der halbgeschossig eingetiefte Eingang in den Kellerraum. Zumindest bis in die 1990er Jahre blieb die angestammte innere Nutzungsordnung mit Stube und Nebenstube im südseitigen Vorderhaus sowie Küche und Nebenräumen im rückwärtigen Bereich bestehen [2]. Hausinneres nicht gesehen.
Anmerkungen:	[1] Akten Bauarchiv Spreitenbach. [2] Vgl. Grundriss von 1988 (Bauernhausforschung Aargau).
Erwähnung in anderen Inventaren:	- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Spreitenbach 4040-13.
Quellen:	- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Spreitenbach II-19/6.
Reproduktionsbestimmungen:	© Kantonale Denkmalpflege Aargau