INV-OLS907 Mitteldorf 10a, 17. Jh. (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-OLS907
Signatur Archivplan:OLS907
Titel:Mitteldorf 10a
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2020)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Olsberg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Mitteldorf 10a
Versicherungs-Nr.:28
Parzellen-Nr.:81
Koordinate E:2625936
Koordinate N:1263373
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2625936&y=1263373

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Dokumentation

Würdigung:Wohl auf die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückgehendes spätgotisch geprägtes Wohnhaus mit charakteristischem steilen, knappen Satteldach und Bruchsteinmauern. Die axial angeordneten Einzelfenster zeugen von einer im 19. Jahrhundert vorgenommenen Überprägung des spätgotischen Kernbaus. Zeitweise beherbergte der Baukörper zwei Wohneinheiten, die aufgrund des unterschiedlichen Geschossniveaus wohl etappenweise entstanden waren. In den 1970er-Jahren wurde die nördliche, einraumtiefe Wohneinheit abgebrochen und das steinerne, gefaste Rundbogengewände für den stirnseitigen Hauseingang verwendet. Der südlich angrenzende ehemalige Scheunentrakt wurde zu Wohnzwecken umgebaut (nicht Teil des Schutzumgangs). Aufgrund seiner prominenten Lage an der Südwestecke des Dorfplatzes ist das Gebäude von grosser Bedeutung für das Ortsbild.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Den Bruchsteinmauern, dem steilen Giebeldach und dem steinernen Rundbogengewände nach zu urteilen, dürfte das Wohnhaus nach dem Dorfbrand im Dreissigjährigen Krieg (1634) um die Mitte des 17. Jh. errichtet worden sein [1]. Die axial angeordneten Einzelfenster zeugen von einer im 19. Jh. vorgenommenen Überprägung des spätgotischen Kernbaus. Im ersten erhaltenen Brandkatastereintrag von 1850 wird das Gebäude als ein «Wohnhaus mit drei Wohnungen von Stein mit vier Tremkellern unter Ziegeldach» beschrieben. Damals war es im Besitz von Blasius Bürgi, dem 5/7 der Wohnräume und drei Keller gehörten, und Bartholomäus Bürgi, der 2/7 der Wohnräume und einen Keller besass. Die nördliche, einraumtiefe Wohneinheit wurde aufgrund der dichten Bebauung im Dorfkern im Zuge der Strassensanierung in den 1970er-Jahren abgebrochen. Der abgebrochene Hausteil, der mit drei Fensterachsen nach Norden auf den Dorfplatz ausgerichtet war und einen separaten Eingang besass, hatte ein anderes Geschossniveau als der übrige Baukörper, was auf eine etappenweise Entstehung der Hausteile deutet. Der südlich an das Wohnhaus anschliessende ehemalige Scheunenteil wurde inzwischen zu Wohnzwecken umgebaut (nicht Teil des Schutzumfangs).
Beschreibung:Das spätgotische Wohnhaus befindet sich im Südwesten des Dorfplatzes, wo es giebelständig auf der Südseite der Mitteldorf-Strasse steht und im Ortsbild prominent in Erscheinung tritt. Der quer zum Hangfuss gestellte Mauerbau trägt ein steiles, knappes Satteldach, dessen östliche Dachfläche geknickt ist. Die Asymmetrie des Dachs lässt darauf schliessen, dass eine ehemals hölzerne Laubenfront an der westlichen Trauffassade nach und nach ummauert und zu Wohnzwecken ausgebaut wurde. Beim Abbruch der nördlichen, einraumtiefen Wohneinheit in den 1970er-Jahren wurde die dreiachsige Giebelfassade mit eigenem Hauseingang entfernt. Die östliche Trauffassade wurde um eine Fensterachse verkürzt, wobei ausserdem der ursprüngliche Hauseingang zugemauert und an die neue Giebelseite versetzt wurde. Der neue giebelseitige Eingang wurde mit einem steinernen, gefasten Rundbogengewände aus dem 17. Jh. ausgestattet, das vermutlich im Hausinnern vorgefunden und hier wiederverwendet wurde. Im Erdgeschoss besitzt die nördliche Stirnseite zwei Fenster neben dem Hauseingang und schartenartige Lüftungsöffnungen im Giebelfeld. Die bachseitig unter gestaffelten Satteldächern angefügten ehemaligen Ökonomiegebäude sind inzwischen zu Wohnzwecken umgebaut. (Hausinneres nicht gesehen.)
Anmerkungen:[1] UeP-Kommission Olsberg, Fangblatt 9 (1981); allgemein zur Geschichte Olsberg vgl. Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9: Der Bezirk Rheinfelden, Bern 2011, S. 380.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0567-0569, Brandkataster Gemeinde Olsberg, 1850–1937.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Materialien Olsberg 7.1–3 (1971).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: UeP-Kommission Olsberg, Fangblatt 9 (1981).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Kurzinventar Olsberg IX-7/8 (1997).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138756
 

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