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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1858 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Tenntorbogen); Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Bäuerlicher Vielzweckbau von 1858 mit dreiachsiger Stubenfront unter einem geknickten Satteldach, der mit seinem mittigen Tenn dem Bautypus eines Mittertennhauses entspricht und die bauzeitliche hölzerne Rahmung des Tenntors bewahrt. Dessen geschweifter Jochbalken weist im Scheitel eine Inschrift bestehend aus dem Baujahr und den Initialen des Bauherrn Bernhard Bürgi auf. Trotz starker Veränderungen kommt dem zeit- und regionaltypisch gestalteten bäuerlichen Vielzweckbau eine wichtige Stellung im Ortsbild zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde der bäuerliche Vielzweckbau an der Stelle eines kleineren Vorgängerbaus 1858 errichtet. Im damaligen Eintrag wird das Gebäude als «Wohnhaus und Scheune von Stein und Holz mit Ziegeldach» beschrieben; als Eigentümer ist Bernhard Bürgi vermerkt. Die Angaben des Brandkatasters korrespondieren mit der Inschrift am Jochbalken des Tenntors, die sich aus dem Baujahr und den Initialen des Bauherrn zusammensetzt. 1964 gliederte der damalige Hauseigentümer und Posthalter Bürgi – eventuell ein Nachfahre des Bauherrn – an der westlichen Giebelwand des Wohnteils einen Walmdachanbau mit flachgedecktem Vorbau an, der seither die Poststelle von Olsberg beherbergte [1]. 1996 wurde der Ökonomietrakt unter Erhaltung der Dachkonstruktion zu Wohnzwecken ausgebaut [2]. Von 2007–2009 wurde der westliche Walmdachanbau von 1964 auf die Höhe des Hauptfirsts erhöht und umgebaut [3]. |
Beschreibung: | Der bäuerliche Vielzweckbau wurde auf der Nordseite eines in das Rebgelände führenden Strässchens, heute die «Obere Vorstadt», parallel zur Streichlinie des Hangs erstellt. Der aus verputztem Mauerwerk aufgeführte Baukörper trägt ein geknicktes Satteldach, das stirnseitig nur knapp über die Giebelwand hervorreicht. Der Wirtschaftstrakt weist ein mittiges Tenn auf, was dem Bautypus eines Mittertennhauses entspricht. Der Wohnteil ist mit seiner dreiachsigen Stubenfront nach Süden ausgerichtet. Die Rechteckfenster weisen schlichte Steinfassungen mit Ladenfalz und Blockbank auf. Zum tennseitig angelegten Hauseingang führt eine frontale einläufige Treppe, bestehend aus Buntsandsteinstufen. Die seit dem Umbau von 1996 grosszügig befensterte Heubühnenwand war früher lediglich mit zwei schlitzartigen Lüftungsöffnungen versehen. Die hölzerne Rahmung des Tenntors ist original erhalten; im Scheitel des geschweiften Jochbalkens befindet sich die Inschrift mit dem Baujahr 1858 und den flankierenden Initialen des Bauherren Bernhard Bürgi. |
Anmerkungen: | [1] UeP-Kommission Olsberg, Fangblatt 18 (1981). [2] Olsberg Baugesuchsarchiv, genehmigtes Baugesuch vom 25. Mai 1996. [3] Olsberg Baugesuchsarchiv, Baugesuch 2009. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0567-0569, Brandkataster Gemeinde Olsberg, 1850–1937. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Materialien Olsberg 3. 1–3 (1971). - Kantonale Denkmalpflege Aargau: UeP-Kommission Olsberg, Fangblatt 18 (1981). - Gemeinde Olsberg Baugesuchsarchiv, genehmigte Baugesuche vom 25. Mai 1996 und 2009. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138762 |
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