Identifikation |
Signatur: | INV-DOT930 |
Signatur Archivplan: | DOT930 |
Titel: | Aufbahrungsgebäude |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Ansicht von Südosten (2019) |
Bezirk: | Bremgarten |
Gemeinde: | Dottikon |
Adresse: | Friedhof |
Versicherungs-Nr.: | 388 |
Parzellen-Nr.: | 202 |
Koordinate E: | 2660621 |
Koordinate N: | 1248397 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1950 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | Röm.-kath. Pfarrkirche St. Johann (Bauinventarobjekt DOT901), Röm.-kath. Pfarrhaus (Bauinventarobjekt DOT902) |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Aufbahrungsraum |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2022 |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Wilhelm Fischer, Zürich |
Würdigung: | Aufbahrungs- und Gerätehaus im Landistil, das 1950 nach Plänen von Architekt Wilhelm Fischer, Zürich, im Zusammenhang mit der Friedhoferweiterung errichtet wurde. Das sorgfältig gestaltete Gebäude zeichnet sich durch eine den verschiedenen Funktionen Rechnung tragende Staffelung des Volumens, einen wettergeschützten, offenen Vorplatz und Hausteinpartien in Muschelkalk aus. Am Übergang zwischen dem alten Friedhof und der Erweiterung gelegen, bildet der zeittypische Kleinbau einen wichtigen Bestandteil der Anlage und eine Ergänzung zum Kirchenensemble von 1862–65. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Noch um 1940 nahm der Friedhof gemäss Siegfriedkarte nur den westlichen Teil der heutigen Anlage ein. Wohl im Zusammenhang mit der Friedhoferweiterung nach Osten um 1949 beauftragte die Gemeinde den aus Dottikon stammenden Architekten Wilhelm Fischer mit dem Projekt eines Gerätehauses. Wilhelm Fischer, der im Dorf bereits 1940/41 für den Fabrikanten Kurt W. Fischer eine Villa (Bauinventarobjekt DOT927) im Landistil errichtet hatte, entwarf darauf in ähnlicher Formensprache einen Bau, der die Funktionen eines Gerätehauses und eines Aufbahrungsraums vereint. Sein Projekt wurde 1950 realisiert [1]. Als die neuromanische Kirche aus dem 19. Jahrhundert 1962–64 nach Plänen des Badener Architekten P. Deucher umgebaut wurde, ersetzte man offenbar auch die Türblätter zum Aufbahrungsraum und sorgte damit für eine moderne Auffrischung analog zur Kirche |
Beschreibung: | Das firstparallel zu Pfarrhaus und Kirche errichtete Gebäude markiert den Übergang vom alten zum neuen Teil der Friedhofanlage. Seinen beiden Funktionen entsprechend ist es in zwei unterschiedlich hohe, leicht versetzt stehende Mauergevierte unter schwach geneigtem Satteldach gegliedert. Der vordere Teil des Gebäudes, der mit der Stirnfront dem vom Pfarrhaus herführenden Weg zugewandt ist, umfasst in der westlichen Hälfte den Aufbahrungsraum, während die östliche Hälfte als offener Vorplatz gestaltet ist. Im dahinterliegenden niedrigeren Teil des Gebäudes befinden sich zwei Räume zur Aufbewahrung von Geräten. Das Gebäude zeichnet sich durch eine schlichte, traditionalistische Gestaltung im Landistil aus, wobei die nach Süden und Osten offene Vorhalle den Hauptakzent setzt. Die Eckpartien dieses witterungsgeschützten Raums sind bis auf mittlerer Höhe aus sorgfältig gehauenen Muschelkalksteinquadern gefügt und heben sich dadurch von den ansonsten über einem niedrigen Sockel gleichen Materials verputzten Mauern ab. Während eine grosse Rundbogenöffnung stirnseitig als Durchgang dient, ist die Halle traufseitig völlig offen. Die Rafen des Dachs ruhen hier auf einer frei durchlaufenden Pfette mit Zierfase, die an der Rückwand auf einer Konsole aufliegt und an der vorderen Stirnfassade als einfach beschnitzter Balkenkopf vorstösst. Der mit Granitplatten belegte Boden der Halle bildet eine über die Grundfläche des Gebäudes leicht hinausgreifende Plattform. Darauf steht längs zur Mittelwand als einzige Ausstattung dieses Aufenthaltsbereichs eine schlichte Holzbank auf drei Muschelkalksockeln. Entlang der Stirnfassade ist die Plattform als Weg zum Eingang des Aufbahrungsraums weitergeführt. Dieser besitzt ein zweiflügliges Türblatt aus der letzten Umbauphase der Kirche in den Jahren 1962–65. Das sonst eher knappe Dach kragt auf dieser Seite des Gebäudes weit vor und bildet einen Vorscherm. Die Belichtung des Aufbahrungsraums erfolgt über zwei schmale seitliche Fensterchen mit schmiedeeisernem Gitter. Gleichartige Fenster sind auch am hinteren Gebäudeteil zu finden. Die darin eingerichteten Geräteräume sind über zwei separate Zugänge auf der nördlichen Stirnseite zugänglich, welche wohl noch die bauzeitlichen hölzernen Türblätter bewahren. |
Anmerkungen: | [1] Gemäss Angaben der Gemeinde aufgrund der Aargauischen Gebäudeversicherung sowie der Gemeinderatsprotokolle. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Dottikon 4065-2. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138995 |
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