INV-SUP907 Mühlehof 97, 1810 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SUP907
Signatur Archivplan:SUP907
Titel:Mühlehof 97
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2022)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Schupfart
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mühlehof
Adresse:Mühlehof 97
Versicherungs-Nr.:97
Parzellen-Nr.:685
Koordinate E:2638496
Koordinate N:1263554
Situationsplan (AGIS):https://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2638496&y=1263554

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1810
Grundlage Datierung:Landkarte; Inschrift (Kachelofen)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Klassizismus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme 2022

Dokumentation

Würdigung:Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts errichteter bäuerlicher Vielzweckbau mit zweigeschossigem Wohnteil und Ökonomietrakt mit Tenn und Stall. Sowohl der Wohnteil wie auch der Stall besitzen verputzte Bruchsteinmauern. Zeittypische Merkmale des Klassizismus sind die axialsymmetrische Befensterung sowie die schlichte Fassadengestaltung, die mit dem Würfelfries entlang der Dachuntersicht und den feinen Profilierungen an den hölzernen Tür- und Fenstergewänden sorgfältige Details aufweist. Im Innern hat sich ein Kachelofen mit Sitzkunst und grünen patronierten Kacheln erhalten. Die Lage weit ausserhalb des Dorfkerns nahe des Waldrandes verleiht dem Solitär einen idyllischen Charakter. Das Gebäude ist nahezu vollständig in bauzeitlichem Zustand erhalten, ist jedoch seit mehreren Jahren unbewohnt und zeigt einen starken Unterhaltsrückstand.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss einer Inschrift am Kachelofen könnte der bäuerliche Vielzweckbau um 1810 errichtet worden sein. Auf der Michaeliskarte von1837/43 ist das Gebäude bereits eingezeichnet. Damals stellte es ein Nachbarhaus der ehemaligen Mühle am Fischingerbach dar. Im ersten erhaltenen Brandkatastereintrag von 1850 wird es als «Wohnhaus samt Scheune und Stall von Stein, zwei Stock hoch mit gewölbtem Keller und Ziegeldach» beschrieben. Der Eigentümer war damals Fridolin Schlienger. Ab 1895 ist Elisabeth Gautschi eingetragen; seither blieb das Haus in Familienbesitz.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau befindet sich ausserhalb des Dorfzentrums im Nordwesten von Schupfart nahe der Grenze zu Obermumpf. Das Gebäude trägt ein durchlaufendes Satteldach, bei dem es sich konstruktiv um ein Pfettenrafendach handelt, und besteht aus einem zweigeschossigen Wohnteil im Norden und einem Ökonomietrakt im Süden. Letzterer umfasst ein mittiges Tenn und einen aussenliegenden Stall, was dem Typus eines Mittertennhauses entspricht. Während die Aussenwände des Wohnteils und des Stalls als verputzte Bruchsteinmauern ausgeführt sind, besteht im Bereich des Tenns und des traufseitigen Kniestocks des Ökonomietraktes eine Bretterverschalung. Die Tenneinfahrt besitzt ein zweiflügeliges Tor mit aufgedoppeltem Rautenmuster und zentriertem Mannstor. An der östlichen Vorderfassade weist der Wohnteil vier Fensterachsen auf. Die fein profilierten hölzernen Gewände fassen sprossierte Kastenfenster mit Lüftungsflügeln. Im Erdgeschoss wird die Achse neben dem Tenn vom Hauseingang eingenommen. Sein Türgewände und die profilierte Verdachung sind aus Holz. Vom Hauseingang führt eine Aussentreppe zum Eingang des tonnengewölbten Kellers, der sich unter dem Wohnteil befindet und aufgrund des abfallenden Geländes ebenerdig erschlossen werden kann. Die Ostfassade des Wohnteils wird entlang der Dachuntersicht von einem Würfelfries geziert.
An die rückwärtige Trauffassade schliesst ein Anbau unter Schleppdach an; die nördliche Giebelseite weist einen Anbau mit Pultdach auf (beide Anbauten nicht Teil des Schutzumfangs).
Das Innere zeigt im Erdgeschoss ein bautypologisch häufiges vierteiliges Grundrissschema mit Stube und Nebenstube im Vorderhaus sowie Küche und Kammer im Hinterhaus. Die Wand zwischen Stube und Nebenstube wurde entfernt. Parallel zum Tenn verläuft ein durchgehender Gang. An historischen Ausstattungselementen hat sich in der Stube ein Kachelofen mit Sitzkunst und grünen, patronierten Kacheln erhalten. Der Ofen ist wohl einmal neu aufgesetzt worden. An einer Kachel des Kranzgesimses steht die Inschrift «1810 Auf eine Wurst bekommt man Durst». Die Kachel selbst ist wohl jüngeren Datums, verweist jedoch wahrscheinlich auf eine bauzeitliche Inschriftenkachel.
Das Gebäude ist seit mehreren Jahren unbewohnt und zeigt einen starken Unterhaltsrückstand.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/057–0577, Brandkataster Gemeinde Schupfart, 1850–1938 (alte Vers.-Nrn.: 1850: 89, 1876: 97).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=139550
 

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