Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1898 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Fassade); Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Baumeister Suter, Frick |
Inschriften: | 1898 (Fassade) |
Würdigung: | Das 1898 erbaute Schulhaus ist ein symmetrisch fassadierter Mauerbau spätklassizistischer Prägung, mit schwach geneigtem Walmdach und regelmässiger, grosszügiger Befensterung. Ein übergiebelter Mittelrisalit durchstösst die Traufe als Zwerchhaus und zeichnet die Südostseite als Hauptfassade aus. Früher befand sich hier der Hauptzugang. Im Zuge der nordöstlichen Erweiterung von 1948 wurde der Eingang in den Anbau verlegt und eine neue Binnenerschliessung mit Längskorridor geschaffen. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Vor dem Neubau der Schule in Herznach fand der Unterricht während rund 80 Jahren im „Alten Schulhaus“ an der Kirchgasse 6 statt (Bauinventar HEN901). Im Laufe der Zeit aber waren die Schulräume zu eng geworden, das Mobiliar veraltet und die sanitären Einrichtungen in denkbar schlechtem Zustand. So beschloss die Gemeinde im April 1896 den Bau eines neuen Schulhauses. Nachdem die Schwierigkeiten bezüglich der Standortwahl bereinigt waren, wurde am 7. September 1897 mit Baumeister Suter aus Frick ein Vertrag mit einer Bausumme von Fr.41'500.- abgeschlossen. Im Januar 1899 stand der Neubau bereit, und die hohen, hellen Räume konnten von den Lehrern und Schülern bezogen werden [1]. In einem ersten Ausbauschritt wurde die Schulanlage 1947/48 durch einen nordöstlichen Annexbau für die Hauswirtschaftsschule erweitert. Am 1. Dez. 1957 konnte die nebenstehende Turnhalle mit unterirdischen Versammlungs- und Reserveschulräumen in Betrieb genommen werden. Nach der Errichtung einer neuen Schulanlage an der Kirchstrasse um 1973 und der Realisierung eines Erweiterungsbaus für die Oberstufe 1993 diente das Schulhaus von 1898 weiterhin als Hauswirtschaftsschule und auch als Kindergarten. Seit 2006 wird das Gebäude noch vom Mittagstisch genutzt und im Übrigen an Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe fremdvermietet [2]. |
Beschreibung: | Der längsrechteckige Baukörper unter knapp vorspringendem Walmdach ist mit der Schmalseite zur Strasse gerichtet. Die nach Südosten zum Pausenplatz orientierte Hauptfassade zeigt eine exakt symmetrische, neunachsige Gliederung mit übergiebeltem Mittelrisalit im Zentrum. Die weniger prominente Rückseite zählt sieben Fensterachsen, die Schmalseite deren drei. Die Fassaden zeigen einen zeittypisch klaren, schnörkellosen Aufbau. Schlichte, unauffällig gehaltene Lisenen fassen die Gebäudekanten und den Mittelrisalit, während ein umlaufender Hausteinsockel und ein Sohlbankgesims im Obergeschoss die horizontale Gliederung bilden. Am Mittelrisalit öffnen sich im oberen Bereich zwei gekuppelte Rechteckfenster mit Gewänden aus grauem Sandstein. Über dem Einzelfenster im Parterre, dem ursprünglichen Eingangsbereich, ruft die Jahrzahl 1898 das Baudatum des Schulhauses in Erinnerung. Während die Lichtöffnungen im Obergeschoss unverziert und lediglich durch das umlaufende Sohlbankgesims miteinander verbunden sind, hat man die Fenster im Erdgeschoss zurückhaltend mit kleinen, gerillten Konsolen geschmückt. Im Innern öffnen sich zwei Unterrichtsräume und ein schmales, im Bereich des Mittelrisalits gelegenes Zimmer nach Südosten. Rückwärtig verläuft ein Gang über die gesamte Gebäudelänge hinweg. Die ursprüngliche Grundrissanlage dürfte aber aus seitlichen Unterrichtsräumen und einem zentralen, quer zum First durchlaufenden Gang bestanden haben, welcher über den Mittelrisalit erschlossen war. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Anmerkungen: | [1] "Vor 75 Jahren weihten die Herznacher ihr neues Schulhaus ein“, in: Fricktal-Bote, Mittwoch 31.Juli 1974, Nr.91; Schmid 1999, S. 160-161. [2] Schmid 1999, S. 165-174; freundliche Auskünfte Gaby Bieli, Gemeindeverwaltung. |
Literatur: | - Albert Schmid, "Mer luege zrugg", Herznach seit dem Jahre 1097, Herznach 1999, S. 160-174. - Fricktaler Bote vom 31. Juli 1974: "Vor 75 Jahren weihten die Herznacher ihr neues Schulhaus ein". |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14241 |
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