Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 18th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Weintrotte |
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Dokumentation |
Würdigung: | Langgestreckter schlichter Mauerbau mit imposantem, hoch aufragendem Dach. Die bereits im frühen 18. Jahrhundert urkundlich belegte Trotte ist eine der letzten ihrer Art im Fricktal und damit ein regional bedeutender Zeuge dieser Baugattung. Sie dokumentiert den früheren Stellenwert des Weinbaus in der Region. Hinter der Trotte befand sich im ausgehenden 19. Jahrhundert die grösste zusammenhängende Rebfläche der Gemeinde. Mit der Ablösung des Weinbaus durch den Getreideanbau erhielt auch die Trotte eine neue Funktion als Dreschraum mit stationärer Dreschmaschine und beherbergte im Zweiten Weltkrieg sogar zeitweilig eine Notschule. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Trotte erscheint im Güterverzeichnis von 1718 unter dem Eintrag "zwei Jucharten Ackher im Gehren, und hat die Gemein ein Trotten darauf, anderseits der Segginger Landstrass..." [1]. Die Gemeindetrotte war mit drei mächtigen Trottbäumen bestückt, die samt der übrigen Einrichtung nach 1900 einer Dreschmaschine weichen mussten. Im Zweiten Weltkrieg wurde in der Trotte Schulunterricht abgehalten, weil das Schulhaus als Truppenunterkunft requiriert worden war. Die Trotte diente bis 1996 als Werkhof der Gemeinde und ist heute deren Depot. Im ursprünglichen Zustand schloss das Trottendach bündig zur unverputzten Giebelfront und liess den Gerschild vordachartig auskragen. Die schlichte, nur für niedrige Fuhrwerke ausgelegte giebelseitige Toreinfahrt wies ein gerades, wohl hölzernes Gewände auf (vgl. Bilddokumentation). Bei der Umnutzung zum Dreschraum wurde im Innern zur Vergrösserung der Raumhöhe die untere Binderebene des doppelten liegenden Dachstuhls herausgesägt. Eine hinzugefügte Konstruktion mit Streben und Zangenbindern sichert seither die alte Dachkonstruktion. Zwischen 1996 und 1999 wurde das Gebäude renoviert. Dabei wurde es rundum verputzt und mit einem Korbbogenportal aus Kalkstein in der Art gemauerter Tenntore ausgestattet. |
Beschreibung: | Die Trotte steht weit ausserhalb des Dorfes an der Strasse nach Sisseln. Zur Bauzeit befand sie sich am Eingang zum ausgedehnten Rebareal der Gemeinde. Heute teilt sie mit weiteren Gewerbebetrieben in unmittelbarer Nachbarschaft zur Autobahnauffahrt ihren Vorplatz mit dem Gemeindewerkhof (der ehemaligen Grastrocknungsanlage). Der an seinen Traufseiten niedrige und an seiner Giebelfront hochaufragende Baukörper ist unter einem seitlich weit herabgezogenen, leicht geknickten Satteldach mit Gerschild geborgen. Ein neues Kalkstein-Korbbogentor mit Kämpfern und Schlusstein dominiert die weiss verputzte Giebelfront. Das originale Sparrendach mit Aufschieblingen auf doppeltem liegendem Stuhl ist im Verbund mit der neu hinzugefügten Konstruktion erhalten geblieben. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Dinkel 1987, S. 138. |
Literatur: | - Josef Dinkel-Obrist, Unser Dorf. Bruchstücke aus der Geschichte von Eiken, Eiken 1987. - J. August Rohrer, Eiken unsere Heimat. Erinnerungsschrift zum Bau von Schulhaus und Turnhalle, Eiken 1953/54. - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, Abb. 784 S. 416. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0291-93: Brandkataster Eiken, 1850–1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar,VI-1/8. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14566 |
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