INV-EIK904 Gasthof zur Sonne, 1600 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-EIK904
Signatur Archivplan:EIK904
Titel:Gasthof zur Sonne
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Eiken
Adresse:Schupfarterstrasse 1
Versicherungs-Nr.:79
Parzellen-Nr.:3639
Koordinate E:2641485
Koordinate N:1264699
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2641485&y=1264699

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1600
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof

Dokumentation

Würdigung:Markantes, spätklassizistisch überformtes Gasthaus mit spätgotischem Kern und Treppenturm an zentraler Lage im Ortskern. Der Gasthof zur Sonne dominiert als riegelartig in den Strassenraum vorgeschobener, hoch aufragender dreigeschossiger Kopfbau einer Häuserzeile die Mündung der Schupfarterstrasse auf die Hauptstrasse. Zusammen mit der gegenüberliegenden Pfarrkirche (Bauinventar EIK901) bildet das Gebäude die Mitte des Dorfes. Der spätgotische Mauerbau wurde um 1810/20 klassizistisch überformt. Dabei entstand das aufwändig gerahmte und verdachte Eingangsportal mit kunstvoll beschnitztem Türblatt und guten Beschlägen. Lokalgeschichtlich und ortsbaulich gehört der Gasthof zur Sonne zu den bedeutendsten historischen Bauten der Gemeinde.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Urkundlich erwähnt wird das Gasthaus erstmals im Jahre 1563: "Item ein Herberg zu Euckhen im Dorff an der Landstrass ... gegen der Kilchen über gelegen, und zur Sonne genannt, stosst hinden uff des Meyerhoffs Güeter" [1]. Das Gasthaus und der benachbarte Meierhof oder Zehntenstock aus dem Jahr 1694 waren Eigentum des Stifts Säckingen. 1798 führte Josef Rohrer den Gastbetrieb. Weitere Patentinhaber waren Johann Herdach (1806), Johann Büche (1806-1811), Johann Brast (1811-1848), Johann Erne (1848-1861) und Magnus Schwarb (ab 1861) [2]. An der Wende zum 20. Jh. entstand im Winkel zwischen rückwärtiger Laubenfront und Treppenturm ein schlichter Anbau unter Pyramidendach, welcher heute an der Hauptstrasse prominent in Erscheinung tritt. Bei der Innenrenovation von 1958 wurde die Wendeltreppe im Innern des Treppenturms abgebrochen und in jedem Geschoss Böden eingezogen.
Beschreibung:Der dreigeschossige Mauerbau mit steilem Satteldach blickt mit seiner vierachsigen Hauptfassade nach Nordwesten auf den Strassen- und Kreuzungsraum und die gegenüberliegende Pfarrkirche St.Vinzenz (Bauinventar EIK901). Vom Kernbau sind am Äusseren der giebelseitige Treppenturm mit spätgotisch gekehlten Fensteröffnungen und einige schmale Lichter mit gefasten Gewänden im Giebelfeld erhalten.
Schmuckstück der im frühen 19.Jh. überprägten Schaufassade ist das profilierte Türgewände aus Sandstein mit ausladender Gesimsbekrönung über reich verziertem Sturz. Aus derselben Zeit datieren das hübsch beschnitzte Eichentürblatt mit originalen Messingbeschlägen (Türdrücker ausgewechselt) und das biedermeierliche Wirtshausschild. Über die gesamte rückwärtige Trauffassade zog sich ursprünglich eine hölzerne Laubenfront, die heute bis auf das mittlere Stück durch gemauerte Anbauten ersetzt ist. Die Mittelpfosten der Laube sind dekorativ beschnitzt und mit geschweiften Kopfhölzern ausgestattet.
Das Erdgeschoss beherbergt die Gaststube und dahinter die Küche mit Nebenkammer. Unter der Küche befindet sich quer zur Firstrichtung der Gewölbekeller. Ein Gang auf Seite des ehemaligen Wirtschaftstrakts führt mit einer rückwärtigen Treppe ins Obergeschoss mit Gästezimmern. Es sind keine historischen Ausstattungsteile erhalten. Die Dachkonstruktion des Gasthauses besteht aus einem Sparrendach mit Aufschieblingen auf einem doppelten liegenden Stuhl. Der hangseitig anschliessende ehemalige Ökonomieteil mit Stall und Tenn, von dem nach Umbauten nur der gedrungene, breit gefaste Tenntorbogen an der Rückseite übriggeblieben ist, beherbergte im Obergeschoss einen Theatersaal. Originale Dachkonstruktion mit doppeltem liegendem Stuhl (vgl. Kurzinventar 1993).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aarau, Nr.7753; zit. nach Dinkel 1987, S.134.
[2] Rohrer 1953/54, S.21f.
Literatur:- Josef Dinkel-Obrist, Unser Dorf. Bruchstücke aus der Geschichte von Eiken, Eiken 1987.
- J. August Rohrer, Eiken unsere Heimat. Erinnerungsschrift zum Bau von Schulhaus und Turnhalle, Eiken 1953/54.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, Abb.195, S.125.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0291-93: Brandkataster Eiken, 1850–1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14565
 

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