Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1797 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Tenntor) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | " M 1797 .." (Tenntor) |
Würdigung: | Gut erhaltenes Doppelbauernhaus von 1797, das mit seinem grossflächigen, über die Nachbarbauten hinausragenden Steildach in der Häuserzeile entlang der Hauptstrasse prägnant in Erscheinung tritt. Sein grosszügiger Ökonomieteil besticht durch die symmetrische Anordnung der Ställe um das zentrale Tenntor, welches eine originelle hölzerne, am Scheitel datierte Bogenform aufweist. Im Erdgeschoss des Wohnteils hat sich die soziologisch und typologisch interessante alte Mittelküche erhalten, welche früher von beiden Haushalten gemeinsam genutzt wurde. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Am Scheitel des hölzernen Tenntorbogens ist mit der Inschrift " M 1797 .." das Baudatum des Hauses belegt. Der dreiraumtiefe Grundriss mit gemeinsam genutzter Küche lässt auf eine frühe Nutzung als Doppelhaushalt schliessen. Wohl zu Beginn des 20. Jh. wurde der Putz erneuert und die Ecklisene am Ökonomietrakt angebracht. Möglicherweise zur gleichen Zeit entstand die Bekrönung des Hauseingangs mit Gesims und floralem Schmuck im Sturzfeld. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. erfuhr die rückwärtige Trauffassade verschiedene Veränderungen. Beim Anbau im Vorplatzbereich handelt es sich um einen später zu Wohnzwecken umgenutzten Schopf. |
Beschreibung: | Das markant aufragende Doppelbauernhaus prägt die hangseitige Strassenbebauung Eikens, welche sich durch eine mehrheitlich geschlossene Bauweise aus traufständigen Vielzweckbauten mit tiefen Vorplatzbereichen auszeichnet. Der langgestreckte Baukörper unter steilem Satteldach ist grösstenteils in verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt. Am vierachsigen Wohnteil weist die Fensterreihe im Erdgeschoss ein leicht höheres Lichtmass auf als am Obergeschoss [1]. Die Rechteckfenster besitzen gefälzte, blassrot gefasste Sandsteingewände. Die Türeinfassung mit profilierter Gesimsbekrönung und aufgemaltem floralem Muster scheint jünger zu sein. Der Ökonomietrakt überragt mit seinem Fachwerkgiebel das Nachbargebäude. Die Fassade mit der symmetrischen Abfolge Stall, Tenn, Stall weist mit Ausnahme der Lüftungsschlitze an der Heubühnenwand hölzerne Tür- und Fensteröffnungen auf. Das bemerkenswerte Tenntor in Korbbogenform ist aus Holz konstruiert und am Scheitel mit "1797" datiert. Als Besonderheit haben sich die kleinen quadratischen Stallfenster erhalten. Ein der Scheune entlang verlaufender Korridor erschliesst den Wohntrakt, der in Längsrichtung in zwei Wohnungen unterteilt ist. Hauptkennzeichen der dreiraumtiefen Grundrissanlage ist die mittig in Firstrichtung angeordnete Küche im Erdgeschoss, die sich vom Gang bis zur Giebelfassade erstreckt und nach beiden Hausseiten Einfeuerungen besitzt, also beiden Parteien gleichzeitig diente. Jeder Partei stand im Erdgeschoss eine Stube und eine Nebenstube zur Verfügung, wobei die Nebenstuben mit der Zeit die Aufgabe der alten Küche übernahmen. Dadurch konnte diese einiges von ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild, namentlich den originalen Steinplattenboden und die Einfeuerungen mit alten Eisenherden bewahren. Im Obergeschoss sind die Räume beidseits des in Firstrichtung durchlaufenden Flurs angelegt. Original erhalten ist auch das Dachwerk, eine Sparrenkonstruktion mit doppeltem liegendem Stuhl. Im ersten Dachboden über dem Wohnteil bestanden zwei Fruchtkammern, die mit einer Fachwerkwand mit Lehmwickelfüllungen voneinander getrennt waren. Unter der strassenseitigen Hälfte des Wohnteils erstreckt sich ein tonnengewölbter Keller mit Aussenzugang. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Baugruppe, Erhaltungsziel A. |
Anmerkungen: | [1] Der Befund deckt sich mit der Erscheinung des Hauses auf einer Dorfansicht von 1868. Vgl. Bilddokumentation, Dorfansicht von Kaplan Berger. |
Literatur: | - Josef Dinkel-Obrist, Unser Dorf. Bruchstücke aus der Geschichte von Eiken, Eiken 1987. - J. August Rohrer, Eiken unsere Heimat. Erinnerungsschrift zum Bau von Schulhaus und Turnhalle, Eiken 1953/54. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar,VI-1/6. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0291-93: Brandkataster Eiken, 1850–1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14569 |
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