INV-EIK912 Bahnhof Eiken, 1875 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-EIK912
Signatur Archivplan:EIK912
Titel:Bahnhof Eiken
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Eiken
Adresse:Bahnhofstrasse 8
Versicherungs-Nr.:149
Parzellen-Nr.:1073
Koordinate E:2641486
Koordinate N:1264855
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2641486&y=1264855

Chronologie

Entstehungszeitraum:1875
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Verkehrs- und Infrastrukturbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bahnhof

Dokumentation

Würdigung:1875 entstandenes Güterstationsgebäude der Bözberglinie, das wie verschiedene andere Stationen an dieser Strecke (Schinznach-Dorf, Elfingen, Hornussen, Mumpf) als "Provisorium mit Priorität des Güterverkehrs" errichtet wurde. Der im Hochbaubüro der Nordostbahn unter Architekt H. Gmelin entwickelte Normbautyp zeigt einen an die ländlichen Verhältnisse angepassten Holzbaustil. Das Gebäude hat seinen konstruktiven Aufbau wie auch den Gesamtcharakter am Äusseren weitgehend bewahrt. Auf der Ostseite wurde wohl in den 1960er Jahren ein eingeschossiger Stationsanbau angefügt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Auf der 1871 begonnenen und 1875 eröffneten Bözberglinie spielte nebst dem Personenverkehr der Gütertransport eine wesentliche Rolle. Mit Ausnahme der Station Rheinfelden erstellten die Nordostbahnen zunächst keine repräsentativen Aufnahmegebäude, sondern lediglich provisorische Stationsgebäude aus Holz. Wie bei anderen schweizerischen Bahnunternehmungen wiesen die Güterstationsbauten eine Dreiteilung des Erdgeschosses in einen Güterraum, einen kleinen Wartesaal und einen Schalterraum mit Kasse, Telegraph und Gepäckaufbewahrung auf. Im Dachgeschoss war jeweils eine Dienstwohnung eingerichtet [1].
Der Bau ist in seinen wesentlichen Teilen sehr gut erhalten. Die nördliche Dachfläche erhielt zugunsten einer besseren Belichtung der Dachwohnung zwei breite Gaubenaufbauten. Die originalen Fenster- und Toröffnungen im Rampengeschoss wurden mehrheitlich durch neue Füllungen ausgetauscht. Vor der östlichen Giebelfront entstand wie bei anderen Stationen der Linie ein eingeschossiges Stationsbüro mit Schalterhalle/Wartsaal und geschütztem Vordachbereich. Seit der Einstellung des Personenverkehrs auf der Bözberglinie wird die ehemalige Dienstwohnung privat vermietet. Das Parterre enthält technische Einrichtungen der SBB.
Beschreibung:Der Bahnhof steht auf freiem Land hinter der fast geschlossenen Bauzeile von Bauernhöfen an der Hauptstrasse. Vom Dorfzentrum führt die Bahnhofstrasse als kurze Stichstrasse in einer Linkskurve auf den Platz vor dem Gebäude und passiert dabei die kleine ehemalige Milchannahmestelle (Bauinventar EIK917) der Milchgenossenschaft.
Der längliche Baukörper sitzt auf einem teilweise unterkellerten Sockel aus Schilfsandsteinquadern. Westlich schliesst auf gleicher Höhe die Verladerampe ans Gebäude an. Der vierjochige Ständerbau unter ungeknicktem Satteldach verfügt im Traufbereich über weit ausladende Vordächer mit strebengestützten Flugpfetten. Im Bereich der mittleren Joche ist das Vordach mit Hilfe einer strebengestützten Zangenkonstruktion weit vorgezogen, was ein geschütztes Ein- und Ausladen von Gütern ermöglichte.
Die Ständer der Fachwerkkonstruktion sind wie die übrigen Konstruktionshölzer rot gefasst und rhythmisieren im Erdgeschossbereich sichtbar die Fassaden. Die Felder dazwischen sind mit einer beigebraunen vertikalen Brettverschalung und aufgesetzten Deckleisten verkleidet. Im Obergeschoss verkleidet eine identische Brettverschalung den ganzen Bau und überlappt mit einem Zackenfries die Erdgeschossverkleidung. Vom Fassadendekor in der Art des Schweizer Holzstils blieben die Laubsägeornamente und Lüftungsschlitze an den Holzwänden sowie sorgfältig beschnitzte Zierbüge und Pfettenköpfe im Dachbereich erhalten. Hingegen sind die verzierten Ortbretter und das kunstvoll gestaltete Giebeldreieck verloren gegangen. Die bauzeitliche Fassadenteilung mit den Eingängen und Fensteröffnungen ist an den Traufseiten noch klar ablesbar. Die eingesetzten Tür- und Torflügel aber sind jüngeren Datums, und auch die Fensteröffnungen in den Giebelfeldern haben ihre ursprüngliche Teilung eingebüsst.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar historischer Bahnhöfe, Bauabteilung der Generaldirektion SBB, inventarisiert durch H.P. Bärtschi, 1983/84.
- Kurzinventar der bahnbezogenen Bauten im Kanton Aargau (Kantonale Denkmalpflege Aargau 2003/04).
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] H.P. Bärtschi, Inventar historischer Bahnhöfe, Bauabteilung GD SBB, 1983/84.
Literatur:- Josef Dinkel-Obrist, Unser Dorf. Bruchstücke aus der Geschichte von Eiken, Eiken 1987.
- J. August Rohrer, Eiken unsere Heimat. Erinnerungsschrift zum Bau von Schulhaus und Turnhalle, Eiken 1953/54.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0291-93: Brandkataster Eiken, 1850–1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14573
 

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