INV-EIK913 Neues Pfarrhaus, 1923 (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-EIK913
Signatur Archivplan:EIK913
Titel:Neues Pfarrhaus
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Eiken
Adresse:Kirchgasse 4
Versicherungs-Nr.:181
Parzellen-Nr.:3390
Koordinate E:2641385
Koordinate N:1264750
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2641385&y=1264750

Chronologie

Entstehungszeitraum:1923
Grundlage Datierung:Brandkataster, Inschrift (Türsturz West)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrhaus

Dokumentation

Würdigung:Das neue Pfarrhaus von Eiken bildet mit der Kirche (Bauinventar EIK901) und dem Alten Pfarrhaus (Bauinventar EIK902) eine harmonische Einheit auf der Kirchenterrasse über der Hauptstrasse. Der repräsentative Heimatstilbau von 1923 mit steilem Krüppelwalmdach ist in seiner Fassadengestaltung eng mit dem alten Pfarrhaus verwandt und wirkt trotzdem als eigenständiger Bau von hoher Qualität. Sein Äusseres ist im Originalzustand erhalten. Im weitgehend modernisierten Innern stammen der Treppenlauf und alle Türen noch aus der Bauzeit.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde gemäss Brandkataster 1923 im Auftrag der Kirchgemeinde Eiken erstellt und für 42'000 Fr. versichert. Das Baudatum ist am Sturz über dem Westeingang eingemeisselt. Das Erdgeschoss enthält die Räume des Pfarramts. Im Obergeschoss befindet sich die Priesterwohnung und im Dachgeschoss die wohl nachträglich eingebaute Wohnung der Pfarrhelferin. Das Haus wurde 1992 vollständig modernisiert. Der kleine Garagenbau auf der Nordseite ist gleichzeitig mit dem Hauptgebäude entstanden. Das ursprünglich wohl zweiflüglige Tor wurde durch ein modernes Garagentor ersetzt.
Beschreibung:Ein gepflegter Garten umschliesst das westlich von Kirche und Altem Pfarrhaus gelegene neue Pfarrhaus. Während das Alte Pfarrhaus mit seiner Breitseite zur Strasse gerichtet ist, steht das neue Pfarrhaus in Opposition zur Längsflanke des Kirchenschiffs und dominiert mit seiner barock anmutenden dreiachsigen Traufseite den dazwischenliegenden Raum. Die von der Kirche abgewandte Westseite ist als Rückfront mit Nebenräumen konzipiert und mit variablen Fensterformaten freier gestaltet. Die Südfassade zeigt ein hochaufragendes Giebelfeld mit Gerschild und eingezogenem Fusswalm, welches an historische Vorbilder denken lässt. Der polygonale Standerker mit Terrasse wiederum ist als Bauteil des 20. Jh. erkennbar. An der Nordseite tritt das Treppenhaus mit Hauseingang als eigenständiges, um die halbe Gebäudetiefe zurückversetztes Bauvolumen unter einem Ziergiebel mit eingezogenem Fusswalm in Erscheinung.
Die Farbgebung und Materialisierung entspricht weitgehend jener am Alten Pfarrhaus. Der helle Fassadengrund, die gelb gefassten, sorgfältig scharrierten Kunststeingewände und Sockelpartien sowie die grün gestrichenen Fensterläden bestimmen zusammen mit dem Biberschwanzziegeldach den freundlichen Gesamteindruck des Gebäudes. Die weiss gestrichenen Kreuzstockfenster mit quadratnahen Sprossenfeldern sind als prägendes gestalterisches Element besonders erwähnenswert. Ihr Format wie auch ihre Binnenteilung sind mit jener am Alten Pfarrhaus fast identisch. Die kunsthandwerklich hervorragend gearbeitete Eingangstür mit Ziergitter und schöner Aussentreppe vervollständigt das Bild eines sorgfältig entworfenen und ausgeführten Baus.
Das Innere hat die einfache Grundrissaufteilung mit firstparallelem Mittelkorridor bewahrt. Die Haupträume sind nach Osten, die Nebenräume nach Westen orientiert. Das zweiläufige Treppenhaus liegt an der Nordseite am Ende des Korridors. Die Türblätter und Holzzargen, die Zentralfeuerung mit Kachelofen im Obergeschoss und eine einfaches Stuckfilet in der oberen Stube wurden bei der letzten umfassenden Renovation als bauzeitliche Elemente beibehalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Baugruppe, Erhaltungsziel A.
Literatur:- Josef Dinkel-Obrist, Unser Dorf. Bruchstücke aus der Geschichte von Eiken, Eiken 1987.
- J. August Rohrer, Eiken unsere Heimat. Erinnerungsschrift zum Bau von Schulhaus und Turnhalle, Eiken 1953/54.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0291-93: Brandkataster Eiken, 1850–1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14574
 

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