INV-EIK914 Hauptstrasse 21, 1864 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-EIK914
Signatur Archivplan:EIK914
Titel:Hauptstrasse 21
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Eiken
Adresse:Hauptstrasse 21
Versicherungs-Nr.:3
Parzellen-Nr.:4287
Koordinate E:2641006
Koordinate N:1265087
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2641006&y=1265087

Chronologie

Entstehungszeitraum:1864
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Gut erhaltenes Kleinbauernhaus von 1864 mit typologisch bemerkenswerter Anordnung des Stalls in Verlängerung der Tenneinfahrt. Die maserierten Stuben in beiden Wohngeschossen zeugen vom bescheidenen Wohlstand des bäuerlichen Kleinbetriebs mit Nebenwerwerb. Eine kleine Küche mit Sparherd im Obergeschoss belegt, dass das Haus als Generationenhaus geschossweise zwei Familien Platz bieten musste. Zierliche Innentreppe aus den 1950er Jahren.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Ortsteil Kaltenbrunnen ist mit der Ausdehnung der Siedlung entlang der Verkehrsachse im Verlauf des 19. Jahrhunderts entstanden. Der westliche Nachbarbau und die gegenüberliegende Häuserzeile bestanden bereits vor 1840 (Michaelisplan). Das Kleinbauernhaus kam gemäss Brandkataster 1864 dazu. Östlich davon stand eine Doppelhausanlage mit Bauernhof und Gasthof, so dass die talseitige lose Häuserreihe des Ortsteils insgesamt aus sechs Häusern bestand.
Erbauer des Kleinbauernhauses war Vinzenz Bachofer. 1889 ging die Liegenschaft an Konrad Rohrer und später an dessen Nachkommen Gustav Adolf über, der den Beruf eines Bahnwärters ausübte. Die Stubenmaserierung und die Aufstockung des Ökonomieteils dürfte in dieser Zeit erfolgt sein. 1934 gelangte das Haus durch Heirat an Johann Alois John. Heutige Eigentümerin ist die Erbengemeinschaft von Vinzenz John, der Förster und Landwirt im Nebenerwerb war. In den 1950er Jahren wurden die Innentreppe und wohl auch die Aussentreppe und die Fensterbänke ersetzt.
Beschreibung:Das Kleinbauernhaus liegt im Ortsteil Kaltenbrunnen talseitig an der Landstrasse Richtung Stein. Der kompakte zweigeschossige Baukörper unter Satteldach steht traufständig zur Strasse. Die Tenneinfahrt, der mittige Hauszugang und die zwei seitlichen Fensterachsen des Wohnteils werden von einem durchlaufenden, horizontal verschalten Vordach geschützt. Das korbbogige Tenntor ist mit Kämpfern und Schlusstein verziert, darüber befindet sich eine Lünette in der Heubühnenwand. Der Hauseingang mit neuerer Freitreppe ist spätklassizistisch verdacht. Das Türblatt ist jüngeren Datums. Die Fenster des Wohnteils zeigen schmucklose schmale Rahmen mit einfachen Blockbänken und Jalousieläden. Die östliche Giebelfassade ist mit zwei Fensterachsen und einer grossen Giebelfensteröffnung besetzt.
Die Hausrückseite ist dem Tal zugewandt, so dass hier in Verlängerung des Tenns der um ein Halbgeschoss nach unten versetzte Stall angeordnet werden konnte. Ursprünglich unter einer Dachabschleppung geborgen, wurde dieser Hausteil später in Ziegelmauerwerk aufgestockt und mit einem Satteldach versehen. Damit entstand ein geräumiger Heuraum über dem Stall.
Über drei Stufen einer jüngeren Freitreppe gelangt man in den Wohntrakt. Ein durchlaufender Korridor erschliesst die rückwärtige Küche mit Nebenzimmer und strassenseitig eine grosse Stube mit Kachelofen und Sitzkunst. Eine bemerkenswert gut erhaltene Maserierung schmückt die Türblätter, das Brusttäfer und die Trennwand zum Nebenzimmer. Eine zierliche Treppe aus den 1950er Jahren führt ins Obergeschoss, welches Tapeten, Beleuchtungskörper und Mobiliar derselben Zeit aufweist. Die Stube im Obergeschoss ist analog zum Erdgeschoss mit einer durchgehenden Maserierung ausgestattet. In der Küche steht ein kleiner geschweifter Sparherd aus Eisenblech.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Josef Dinkel-Obrist, Unser Dorf. Bruchstücke aus der Geschichte von Eiken, Eiken 1987.
- J. August Rohrer, Eiken unsere Heimat. Erinnerungsschrift zum Bau von Schulhaus und Turnhalle, Eiken 1953/54.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0291-93: Brandkataster Eiken, 1850–1938
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14575
 

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