| Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
| Entstehungszeitraum: | 1842 |
| Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
|
Typologie |
| Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
| Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
| Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
|
Dokumentation |
| Würdigung: | Biedermeierliches Juragiebelhaus von 1842, das mit der westlich angebauten, etwas jüngeren Liegenschaft Hauptstrasse 20 (Bauinventarobjekt UEK904) ein markantes, ortsbildprägendes Ensemble an exponierter Stelle bei der Abzweigung zum alten Dorfkern bildet. Das durchgehend gemauerte Mittertennhaus, welches zeitweilig auch eine Buschwirtschaft beherbergte, zeigt eine zeittypische Fassadengestaltung mit regelmässigen Fensterachsen und korbbogigem Tennportal. Als Besonderheit ist die stirnseitige Erschliessung des Wohnteils anzuführen. |
| Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Haus wurde 1842 durch Xaver Deiss an der Stelle eines alten Strohdachhauses neu erstellt. Nach Angaben des früheren Eigentümers ist das Baujahr auf einem Akkordvertrag mit einem Maurermeister aus Zeihen überliefert, welcher sich in Familienbesitz befindet [1]. Gemäss Brandkataster war in einem Anbau zeitweise auch eine "Weinpresse mit eisernen Spindeln und zwei Trottbetten" eingerichtet [2].
Als äusserlich erkennbarer baulicher Eingriff wurden um 1950 die Dachflächen mittels einer Kniestockwand angehoben und begradigt, wobei man die Dachkonstruktion vollständig erneuert hat. |
| Beschreibung: | Das als Mittertennhaus errichtete Gebäude entspricht in seiner Gesamterscheinung dem Typus des biedermeierlichen Juragiebelhauses mit charakteristischem korbbogigem Tenntor und Lünettenöffnungen an der Heubühnenwand. Sowohl der zweigeschossige Wohnteil als auch der Ökonomietrakt bestehen aus verputztem Bruchsteinmauerwerk. Der längliche Baukörper ruht unter einem durchlaufenden, um 1950 erneuerten Satteldach. Die gefalzten Fenstergewände und die Türeinfassungen bestehen mit Ausnahme des jüngeren Stalleingangs und des Stallfensters (Zementgussgewände) aus gelbem Kornbergstein.
Der 2 x 2 Fensterachsen zählende Wohnteil ist in Abweichung von der gängigen traufseitigen Erschliessung von der Giebelseite her zugänglich. Das Innere weist eine Vierteilung mit strassenseitiger Stube und Nebenstube sowie rückseitiger Küche und Kammer auf. Unter der Küche befindet sich ein Trämkeller mit je einem Zugang von der Küche und vom Dreschtenn her. An historischer Ausstattung sind in der Stube ein hellgrüner Jugendstilofen mit Reliefkacheln sowie eine grüne Sitzkunst erhalten (gemäss Kurzinventar 1997). Die Ofenanlage soll aus einem Haus in Frick stammen und wurde 1937 von Hafner Herzog aus Frick eingebaut [3].
In einer hangseitigen Erweiterung des Ökonomieteils erstreckt sich in Firstrichtung des Hauptgebäudes ein ebenerdig zugänglicher Gewölbekeller. Unmittelbar beim Eingang war einst die Weinpresse eingerichtet. |
| Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
| Anmerkungen: | [1] Freundliche Mitteilung Meinrad Leimgruber (1997). Vgl. auch Ueken 2001, S. 143.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0355-0357: Brandkataster Gemeinde Ueken 1875.
[3] Freundliche Mitteilung Meinrad Leimgruber (1997). |
| Literatur: | - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 142 (Abb. 249), S. 346 (Abb. 649), S. 433 (Abb. 806).
- Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, Aarau 1974, S. 132-138. |
| Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Ueken VI-19/5.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0355-0357: Brandkataster Gemeinde Ueken 1850-1936. |
|
| |
URL for this unit of description |
| URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15348 |
| |
Social Media |
| Share | |
| |