Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1868 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | 1914 (Giebelwand Scheunenteil) |
Würdigung: | Der auf der Hochebene des Kornberges gelegene "Gerenhof" ist als Aussiedlerhof des späteren 19. Jahrhunderts von siedlungs- und landwirtschaftsgeschichtlichem Interesse. Die mehrfachen Erweiterungen dokumentieren eine fortlaufende Entwicklung des Gebäudes vom kleinbäuerlichen zum mittelständischen Bauernbetrieb. Namentlich an der Eingangsfront und in der Stube haben sich charakteristische Bau- und Ausstattungselemente aus dem 19. und 20. Jahrhundert erhalten. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Bis zur Mitte des 19. Jh. war die Hochebene des Kornbergs - mit Ausnahme des am nordwestlichen Rand auf Gemeindegebiet von Gipf-Oberfrick gelegenen, heute nicht mehr existierenden "Kornberghofs" - noch unbesiedelt. Der Ursprung des "Gerenhofs" reicht ins Jahr 1868 zurück, als anstelle eines kurz zuvor erbauten und in der Folge abgebrannten Häuschens ein eingeschossiges Bauernhaus mit Scheune und gewölbtem Keller errichtet wurde. Als Bauherr ist Josef Hossle überliefert [1]. 1914 erfuhr der Ökonomieteil eine Erweiterung um einen zusätzlichen Stallbereich (Jahrzahl an der Giebelwand). Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Gebäude 1923 mit der Aufstockung des Wohnteils um ein Vollgeschoss. 1950 wurde die Firstlinie des Scheunenteils um etwa 2 m angehoben und so dem Niveau des Wohnteils angeglichen [2]. |
Beschreibung: | Der langgestreckte Bauköper vereinigt einen zweigeschossigen gemauerten Wohnteil und einen ausgedehnten Scheunentrakt mit Tenn, Stall und jüngeren Erweiterungen unter einem durchlaufenden, asymmetrisch ausgebildeten Satteldach. Am Kernbau von 1868 bestehen die Tür- und Fenstergewände wie auch das Tennportal und die Treppenstufen zum erhöhten Hauseingang aus gelbem Kornbergstein. Die streng axiale Gliederung der Eingangsfront zeigt sich noch vollumfänglich in der Tradition des spätklassizistisch-biedermeierlichen Bauens. Bei der Aufstockung des Wohnteils 1923 wurde die hergebrachte Fensteranordnung im Obergeschoss übernommen, wodurch sich ein einheitlicher Fassadenaufbau ergab. Die Raumorganisation im Innern zeigt ein gängiges Viererschema mit Stube/Nebenstube im Vorderhaus und Küche/Hinterstube im rückwärtigen Bereich. Die Erschliessung erfolgt über einen tennseitig durchlaufenden Korridor, von wo eine Treppe ins Obergeschoss führt. An historischer Ausstattung hat sich in der unteren Stube ein grüner Heimatstil-Kachelofen mit Sitzkunst aus den 1940er Jahren erhalten. Im ähnlich aufgeteilten Obergeschoss steht ein zweiter, etwas älterer Ofen mit Reliefmotiven und einer Kachel mit Sinnspruch. Unter dem Wohnteil verläuft quer zum First ein tonnengewölbter Keller. An den Wohnteil schliesst ein bauzeitlicher Ökonomietrakt an, welcher als zeittypische Elemente ein korbbogiges Tenntor mit plastisch herausgearbeiteten Bogenanfängern und Schlussstein sowie eine tief angesetzte Lünette an der Heubühnenwand zeigt. Die jüngere Verlängerung der Scheune ist als schlichte Konstruktion aus Stein und Holz aufgeführt. Eine ans Giebelfeld unter der Aufzugsöffnung gemalte Jahrzahl 1914 bezeugt die Erweiterung des Ökonomietrakts. Rückwärtig schliesst ein jüngerer Schopfanbau unter schwach geneigtem Dach an. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0355-0357: Brandkataster Gemeinde Ueken 1850-1936. [2] Mündliche Auskunft Marcel Hossle (1997). |
Literatur: | - Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, Aarau 1974, S. 132-138. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0355-0357: Brandkataster Gemeinde Ueken 1850-1936. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15355 |
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