Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1791 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Sturz) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | "17 IM 91" (Türsturz) |
Würdigung: | Stattlicher, mit einem Gerschilddach versehener Vielzweckbau am südlichen Dorfeingang von Oberhofen. Das Haus aus dem Jahr 1791 beherbergte im Verlauf seiner Geschichte eine Eigengewächswirtschaft, einen Laden ("Handlung Weber") und nahm vor 1894 vorübergehend die Dorfschule auf, für welche nach einem Brand ein Neubau errichtet werden musste (Bauinventar OHO901). Im Innern sind die Stube mit Stuckspiegel und die Nebenstube mit gestemmter Kassettendecke erwähnenswert. Die originale Sparrendachkonstruktion mit liegendem Stuhl und Aufschieblingen hat sich auch über dem ausgebauten ehemaligen Scheunenteil erhalten. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das mutmassliche Baudatum ist mit den Initialen des Erbauers "17 IM 91" am Sturz des Hauseingangs ablesbar. 1850 hatte das Haus zwei Besitzer. Im Teil A wohnten Remigi Müllers Kinder, in Teil B ab 1851 Jakob Weber und vier Jahre später Joseph Weber, Gemeinderat. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Haus kontinuierlich erneuert und ging 1879 als Ganzes in die Hand der Familie Müller über [1]. Die Scheune des Vielzweckbaus wurde um 1975 zu Wohnzwecken umgebaut. Der rückwärtige Schopfanbau enthält ein neueres Badezimmer. |
Beschreibung: | Der breit gelagerte Baukörper ist mit seiner Längsseite nach Südosten zur Strasse gerichtet. Der zweigeschossige und vierachsige Wohnteil wie auch die Giebelwand des Ökonomietrakts sind aus mächtigen Bruchsteinmauern aufgeführt und verputzt. Gefalzte Rechteckgewände aus grün geädertem, rötlichem Oberhofer Schilfsandstein rahmen die Fensteröffnungen und den Hauseingang mit geradem Sturz und Inschrift. Sie sind allerdings wie die restliche Fassade grau überfasst. Die Eckquaderung im Zementputz entstand in den 1910er / 20er Jahren. Ein entlang dem früheren Tenn verlaufender Flur erschliesst das Erdgeschoss. Dieses umfasst im Vorderhaus Stube und Nebenstube (früher Ladenlokal) und im Hinterhaus die Küche sowie einen weiteren Raum. Neben der Küche liegt die Treppe zum fast identisch aufgeteilten Obergeschoss, welches die Schlafräume birgt. Direkt neben dem Hintereingang gelangt man über eine steile Steintreppe in einen grossen Gewölbekeller, welcher auch einen Aussenzugang an der Strassenseite besitzt. Aus der Erbauungszeit hat sich in der Nebenstube die gestemmte Täferdecke erhalten. Die Stube bewahrt eine Gipsdecke mit rundem Mittelspiegel sowie einen aus bordeauxfarbenen Reliefkacheln aufgesetzten Kastenofen mit Sitzkunst (um 1900). In der Ofenwand der Nebenstube haben sich grüne Füllkacheln eines Vorgängerofens erhalten, von dem auch die hübsch zubehauenen Sandsteinfüsse übernommen wurden (gemäss Kurzinventar 1996). Der Wohnteil und der zu Wohnzwecken umgebaute Scheunentrakt ruhen unter einem behäbigen Gerschilddach, welches von der originalen Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl getragen wird. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster Oberhofen, CA.0001/0339: 1850 - 1875, CA.0001/0340: 1876 - 1898, CA.0001/0341: 1899 - 1938 |
Literatur: | - Das obere Fricktal von 1850-1950, Laufenburg 1991, S. 103. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15661 |
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