INV-WWI905 Gasthof zum Ochsen, 1698-1706 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WWI905
Signatur Archivplan:WWI905
Titel:Gasthof zum Ochsen
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wölflinswil
Adresse:Dorfplatz 56
Versicherungs-Nr.:56, 55 (Scheune)
Parzellen-Nr.:159
Koordinate E:2642166
Koordinate N:1256880
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2642166&y=1256880

Chronologie

Entstehungszeitraum:1698 - 1706
Grundlage Datierung:Inschrift (Tenntor, Eingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof

Dokumentation

Inschriften:"1698" "1706" (Tenntor und Hauszugang)
Würdigung:Der "Ochsen" nimmt als dreiteiliger Winkelbau mit Gasthof, Vielzweckbau und Saal eine zentrale, platzbildende Stellung im der Ortsmitte von Wölflinswil ein. Das traufseitig dicht befensterte, giebelseitig hochaufragende und am rundbogigen Eingang mit 1706 datierte Wohnhaus wie auch der leicht gestaffelt anschliessende Vielzweckbau von 1698 haben ihr äusseres Erscheinungsbild und ihre ruhigen Dachflächen bewahrt. Das Innere ist weitgehend modernisiert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Bircher wird der Gasthof bereits 1288 urkundlich fassbar [1]. Als eines der "Schwedenhäuser" gehört er der Gruppe von Steinbauten an, die bereits im 17. Jh. bestanden und während des Dreissigjährigen Krieges bei den Brandschatzungen nicht völlig niederbrannten. Diese Charakterisierung trifft am besten auf den hochaufragenden Eckbau zu. Aufgrund der Jahrzahl am Scheunentor wurde der westliche Teil 1698 als Vielzweckbau an den Altbau angeschlossen und dieser gemäss Jahrzahl am giebelseitigen Eingang 1706 erneuert. Im 19. Jh. kam der nördlich anschliessende Quergiebelbau mit Saal hinzu, welcher im 20. Jh. nochmals verlängert wurde. Bis um 1950 wurde im "Ochsen" nicht nur gewirtet, sondern auch ein Landwirtschaftsbetrieb und eine Bäckerei geführt. Bei der jüngsten Renovation 1987 hat man die asymmetrisch platzierte, spitzbogige Aufzugsöffnung aus rötlichem Sandstein im Giebel wieder freigelegt. Sie belegt die frühere Nutzung des Dachgeschosses als Speicherraum. Die Häuser im Ortskern konnten wegen der in Bachnähe auftretenden Feuchtigkeit nicht mit Kellern ausgestattet werden.
Beschreibung:Zwei gebrochene steile Satteldächer überdecken in leichter Staffelung den Gasthof und das umgebaute ehemalige Vielzweckgebäude. Dieses weist im Bereich der Scheune einen weiten Vorschermen auf. Das Tenntor mit der Jahrzahl 1698 am Scheitel und die Stalltür sind mit rundbogigen Tuffsteingewänden aus auffällig grossen Werkstücken versehen.
Der zweigeschossige Wohnteil mit breitrechteckigen Fensteröffnungen grenzt an den Gasthof. Die westwärts gerichtete Giebelfassade wurde beim Umbau in den Obergeschossen befenstert.
Der Hauptbau richtet seine vierachsige und zweigeschossige Traufseite nach Süden auf den Dorfplatz. Die mit Kornbergstein gerahmten Fensteröffnungen sind sehr gross und annähernd quadratisch. An der Giebelseite schloss das geknickte Dach ursprünglich bündig zur weiss verputzten Fassade. Die Befensterung ist unregelmässig aus quadratischen bzw. schmalen hochrechteckigen Öffnungen zusammmengesetzt. Der rundbogige Hauseingang ist wiederum aus wenigen grossen Werkstücken aus gelbem Kornbergstein gefügt.
Im 1987 vollständig neu ausgebauten Inneren nehmen Gaststube und Säli die platzseitige Haushälfte ein. Im ersten Stock befindet sich ein Saal, darüber sind Hotelzimmer angeordnet [2]. Die Scheune enthält im Obergeschoss ebenfalls Wohnnutzungen, im Tenn einen Gastrobetrieb.
Der Quergiebelanbau wurde unlängst in traditioneller Formensprache mit Walmdach erneuert und erweitert.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Bircher 1991, S.85.
[2] Landgasthof Ochsen im neuen Gewand, in: Rückblende 1987, S.50.
Literatur:- Patrick Bircher, Wölflinswil Oberhof, Zwei Dörfer - ein Tal. Hsg. Gemeinden Wölflinswil und Oberhof, 1991, S. 114 ff.
- Rückblende, Dorfchronik Wölflinswil und Oberhof. Kulturkommission Wölflinswil-Oberhof, 1987, S.50.
- Das obere Fricktal von 1850-1950, Laufenburg 1991, S. 195.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 159.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0366-68, Brandkataster Wölflinswil 1850 - 1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VI-22/3.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15675
 

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