INV-WWI906 Alte Schmitte, 17. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WWI906
Signatur Archivplan:WWI906
Titel:Alte Schmitte
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wölflinswil
Adresse:Rank 24
Versicherungs-Nr.:24A, 24B
Parzellen-Nr.:148
Koordinate E:2642145
Koordinate N:1256838
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2642145&y=1256838

Chronologie

Entstehungszeitraum:17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Schmiede

Dokumentation

Würdigung:Die "Alte Schmitte" ist ein über längsrechteckigem Grundriss errichteter dreigeschossiger Mauerbau spätgotischer Prägung, welcher sich mit seiner schmalen zweiachsigen Fassade zum Platz orientiert. Die sehr hohe Giebelfassade mit dem bündig schliessenden, steilen und geknickten Giebeldach bewahrt vor allem in den Dachgeschossen noch ursprüngliche Fensteröffnungen mit gefasten Gewänden. Im Innern ist nur die rauchgeschwärzte Sparrendachkonstruktion auf liegenden Stuhljochen original erhalten. Zusammen mit der unter niedrigerem First angebauten Stallscheune aus dem 18.Jh nimmt die Schmitte eine herausragende Stellung im Ortsbild ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der langgezogene schmale Grundriss, das rauchgeschwärzte Dachgerüst, die schmalen gefasten Giebellichter aus rötlichem Sandstein sowie die Rauchabzugsöffnungen im Giebel lassen auf eine Entstehung des Baus im 16. / 17. Jahrhundert schliessen. Jüngeren Datums sind die Fensteröffnungen aus gelbem Kornbergstein im 1. und 2. Obergeschoss der Giebelfassade und deren westliche Erweiterung unter einer Dachabschleppung. Das Hausinnere wurde 1979 vollständig modernisiert. Die eigentliche Schmiedewerkstatt war im Parterre des Wohnhauses untergebracht und platzseitig durch eine Rundbogenöffnung zugänglich (vgl. Bildteil). Die angebaute Stallscheune, die wohl aus dem 18.Jh. stammt, besteht aus einer mittig angelegten Dreschtenne und flankierenden Ställen, welche zu Garagen umgebaut wurden.
Beschreibung:Die alte Schmitte mit angebauter Scheune und der Gasthof "Ochsen" (Bauinventarobjekt WWI905) nehmen in der sternförmigen Dorfanlage eine zentrale, platzbildende Stellung ein. Sie begrenzen den 1959 sanierten Dorfplatz [1] nach Westen bzw. Norden. Die Schmiede ist ein schmaler dreigeschossiger Mauerbau unter einem steilgiebligen Satteldach. Mit seiner eindrucksvollen hohen Stirnfront steht der Bau an der "am Rank" genannten Verbindung, welche die Dorfmitte mit dem Kirchenplateau verbindet. Nach Nordwesten schliesst die Stallscheune unter einem niedrigeren, ebenfalls geknickten Giebeldach an. Beide Dächer zeigen traufseitig ausladende Vorschermen.
Original erhalten ist in der Schmitte das Dachgebälk, eine rauchgeschwärzte Sparrendachkonstruktion auf liegenden Stuhljochen mit verzapften, hübsch beschnitzten Kopfstreben. Zur Querversteifung der Sparrenpaare sind über den oberen Mittelpfetten Hahnenbalken eingepasst. Ein stirnseitiger Hauseingang erschliesst heute das vollständig umgebaute Innere. Früher ermöglichte eine Aussentreppe mit kleinem Podest auf der Traufseite den Zugang in die oberen Geschosse.
Die Traufseite der Stallscheune bewahrt die aus Eichenbalken gezimmerte stichbogige Tenntorrahmung. Sie ist mit Holznägeln gesichert und über Eck durch angeblattete, gerundete Kopfhölzer verstärkt. Die ursprünglichen Torflügel mitsamt dem alten, geschmiedeten Kastenschloss waren noch bis 1997 vorhanden (vgl. Kurzinventar 1998). Die über liegenden Stuhljochen aufgerichtete Sparrendachkonstruktion mit strebengestützter Firstpfette hat zur Längsversteifung der Konstruktion gitterartig gekreuzte Windstreben. Auf dem Kehlboden der Scheune ist eine altertümliche hölzerne Aufzugsvorrichtung befestigt. Die Stirnfront der Scheune enthält drei vermauerte Giebellichter.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Damals wurde hier ein Abschnitt des Dorfbachs überdeckt und vor dem "Ochsen" ein Brunnen mit einem Relief des Bildhauers Eduard Spörri, Wettingen, aufgestellt.
Literatur:- Patrick Bircher, Wölflinswil Oberhof, Zwei Dörfer - ein Tal. Hsg. Gemeinden Wölflinswil und Oberhof, 1991, S. 85.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 159.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VI-22/2 (1997).
- Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0366-68, Brandkataster Wölflinswil 1850 - 1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VI-22/2.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15676
 

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