Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1662 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Sturz Hauseingang) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1662" (Türsturz) |
Würdigung: | Spätgotischer Mauerbau aus dem Jahr 1662 mit angebauter jüngerer Doppelscheune. Für die Entstehungszeit charakteristisch sind die Blockhaftigkeit des Hauskörpers und das sehr steile Giebeldach mit fassadenbündigen stirnseitigen Abschlüssen. Das äussere Erscheinungsbild mit Aussenisolation verbirgt die ursprünglichen hölzernen Fenstereinfassungen, belässt aber den schönen Kielbogensturz aus Sandstein mit Jahrzahl und Christusmonogramm sichtbar. Zusammen mit dem ungefähr gleich alten, südlich anschliessenden Mühlengebäude (Bauinventarobjekt WWI909) formt das Haus den platzartigen oberen Abschluss der historischen Zeilenbebauung an der Mühligass. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Sturzinschrift am Hauseingang wurde das Gebäude 1662 erbaut. Um 1850 von drei Parteien bewohnt, bot das Haus 1875 gemäss Brandkataster Andreas und später Gregor Emmenegger in der unteren sowie Josef Anton Frei in der oberen Wohnung Platz. Auch die Anlage des angebauten Ökonomiegebäudes als Doppelscheune deutet auf eine lange Nutzung als Mehrfamilienhaus hin. |
Beschreibung: | Über rechteckigem Grundriss errichteter zweigeschossiger Baukörper mit hoch aufragendem Giebel und geknicktem steilem Satteldach. Die unregelmässige, im Obergeschoss dichtere Befensterung der gassenseitigen Trauffassade lässt Wirtschaftsräume im Erdgeschoss und Wohnräume im darüberliegenden Obergeschoss vermuten. Die Gewände des Hauses wurden mit Ausnahme des besonders schön gestalteten Kielbogens am Sandsteingewände des Hauseingangs durchwegs aus Holz gefertigt. Sie liegen vermutlich unter der modernen Aussenisolation, welche seit der letzten Renovation die sehr schlicht gehaltenen verputzten Fassaden des Hauses verdeckt. Die Giebelseite bewahrt drei kleine Lichter im Dachgeschoss und zwei ungleiche Fensteröffnungen im Obergeschoss. Das ans nordwestliche Ende der Fassade gerückte strassenseitige Portal des Wohnhauses zeigt vom originalen Steingewände noch den gekehlten, als Kielbogen geformten Türsturz mit dem eingemeisselten Baudatum 1662, welches vom Christusmonogramm IHS und den Initialen MRA für Maria flankiert wird. Über dem Scheitel des Kielbogens sitzt ein von einem Kreuz überhöhtes Herz. Die Türpfosten wurden in Kunststein erneuert. Im Innern des Gebäudes befinden sich an älteren Ausstattungsteilen noch eine alte Einfeuerungsstelle und ein Stubenofen mit bemalten Zierkacheln (gemäss Bauernhausforschung 1997). An das Wohnhaus schliesst unter einem niedrigeren First eine Doppelscheune mit tief herabgezogenem, geknicktem Sparrendach an. Die zwei Tenntore des Ständerbaus liegen mittig nebeneinander. Von den beidseits anschliessenden Ställen hat der nordwestliche seine geschlossene Bohlenwand bewahrt, der südöstliche wurde in Backsteinmauerwerk erneuert. Der darüberliegende Heuraum ist mit einer Bretterschalung verkleidet. Der hofartige, durch die beiden Häuser von 1662 und 1674 gebildete Aussenraum an der Mühligass bildet bis heute den südlichen Abschluss der historischen Dorfbebauung. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Literatur: | - Patrick Bircher, Wölflinswil Oberhof, Zwei Dörfer - ein Tal. Hsg. Gemeinden Wölflinswil und Oberhof, 1991, S. 88. - Rückblende, Dorfchronik Wölflinswil und Oberhof. Kulturkommission Wölflinswil-Oberhof. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0366-68, Brandkataster Wölflinswil 1850 - 1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VI-22/4. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=15680 |
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