STC-HOR007 Gasthaus zum Schwert, 1770 (ca.) (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:STC-HOR007
Signatur Archivplan:HOR007
Titel:Gasthaus zum Schwert
Ansichtsbild:
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Bildlegende:1- Nordwestliche Eckkartusche, Element "Wind".
2- Nördliche Mittelkartusche, Friede.
3- Südliche Mittelkartusche, Friede.
4- Westliche Mittelkartusche, Krieg.
5- Östliche Mittelkartusche, Krieg.
6- Keller-Wappen.
7- Übersicht, Blickrichtung Osten.
8- Westlich angrenzender, heute in den Stucksaal integrierter Korridor, Mittelmedaillon.
Darin:Im 1. OG des Gasthauses Schwert befindet sich im Nordwestzimmer (ca. 5,40 x 5,70 m) ein kleiner Festsaal mit qualitätsvoll bemalter Rokoko-Stuckdecke von ca. 1750. Sie ist mit grosser Wahrscheinlichkeit Johannes Felix Hennevogel zuzuschreiben. In der Mitte befindet sich eine symmetrische Kartusche mit einem Wappen, das zwei gekreuzte Schlüssel zeigt. Die Kartusche endet oben mit einer Helmzier, deren Hand einen Schlüssel hält. Die Schlüssel sind auf den ehemaligen Besitzer, die Kellers, zurückzuführen. Sie spielten in Hornussen eine bedeutende Rolle, waren Eigentümer des Schwerts. Johann Caspar Keller und seine Ehefrau Dorothea Wegmann hatten das Schwert 1648 erworben und gaben die Führung des Gasthauses an ihren Sohn Johann Andreas Keller weiter, und dieser wiederum seinen Nachkommen. Das Gasthaus zum Schwert lag auf der wichtigen Postkutschenstrecke zwischen Brugg und Basel, auf der über den Bözberg nach Windisch in die Kunz'schen Baumwollspinnereien schwere Baumwollladungen transportiert wurden. 1759 wurde Engelhard Keller abgesetzt, während dessen Besitzerzeit die Ausführung der Stuckdecke erfolgt sein dürfte. Um das Keller-Wappen gruppieren sich entlang dem profilierten Stab über der Hohlkehle vier Eck- und vier Mittelkartuschen. In allen befinden sich Bildmedaillons, die in den Ecken von Südwesten im Uhrzeigersinn die vier Elemente Feuer (ein brennendes Haus), Wind (pustende Gesichter), Wasser (eine Seenlandschaft) und Erde (eine Landschaft mit Bäumen) aufweist. Die Stuckaturen sind gleich gestaltet und überschneiden den äusseren Profilstab, der innere umlaufende Stab ist in die Kartuschen integriert. Seitlich weisen die Kartuschen vegetative ausgefranste sowie gerüschte Ränder auf, die mit broschen- und brezelähnlichen Formen besetzt sind. Die Rocaillespitzen reichen zum Teil in die Gemälde hinein. Oberhalb fügen sich die beiden Rahmenseiten zu einem kleinen geschuppten Feld zusammen, das seitlich von Blumenranken begleitet wird. Darüber erfolgt ein phantasievoll ausgefranster Spitz mit eingerolltem Blattwerk. Die sich dazwischen befindenden Mittelkartuschen sind als zwei Achsen angelegt, die eine verläuft nordsüdlich und weist Friedensmotive auf, die andere westöstlich und beinhaltet Kriegsmotive. Die nördliche Kartusche zeigt im Bildmedaillon Puttenköpfe und wird von einem Stuckrahmen mit dem Auge Gottes vor Wolken und Strahlenkranz umgeben. In Stuckschrift ist zu lesen "deus providebit" - "Gott wird voraussehen". Die zweite Kartusche befindet sich im Süden und weist seitlich asymmetrischen Dekor auf, rechts eingerolltes Blattwerk, links lange Blattwedel. Oberhalb sind Wolken stuckiert, aus denen direkt nach Norden eine Trompete mit Stuckinschrift "pax" herausragt. Das Bildmedaillon enthält eine Darstellung der Gestirne. Auf Westostachse befinden sich zwei Mittelkartuschen mit Kriegsemblemen und den Darstellungen des Kriegsgottes Mars (?) und eines zweiten Jünglings mit Waffe. Im Westen zeigen die Stuckaturen Kriegswaffen wie Lanze, Speer und Kanonen mit Kugeln, im Osten Schaufel, Pickel und Trommel. Oben befindet sich wieder ein zur Volute eingerolltes Blatt. Im Osten ist die Kriegs-Kartusche mit Fahne, Trompeten, Kriegshörnern, Säbel und Schwert versehen. Die westlich ans Nordwestzimmer anschliessende längliche Decke (5,40 x 1,50 m) dürfte zu einem ehemaligen Korridor gehört haben, der durch den Abbruch der Trennwand ins Stuckzimmer integriert wurde. Sie weist über einer sanften Hohlkehle vier kleine Eckkartuschen mit geriffeltem Innenfeld, sowie Muschel- und Rankenwerk auf. In der Mitte befindet sich ein grosses rautenförmiges Medaillon, das aus zahlreichen C-Klammern zusammengefügt ist. Sie werden von aufgerauten Innenfeldern, Rankenblättern und Muschelwerk begleitet.
Technik:Antragsstuck
Gemeinde:Hornussen
Adresse:Hauptstrasse 77
Parzellen-Nr.:225
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof
Epoche / Baustil (Stufe 3):Rokoko
Entstehungszeitraum:approx. 1770
Grundlage Datierung:Literatur; Schätzung
Autorschaft:Hennevogel, Johannes Felix (1751-87), Sohn von Johann Michael Hennevogel.
Inschriften:"deus providebit" - "Gott wird voraussehen" und "pax" in den beiden Friedens-Kartuschen.
Literatur:Kurzinventar DP AG, Edith Hunziker, 1993.
 

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Related units of description:siehe auch:
DSI-HOR007 Hauptstrasse 77, Saal mit Stuckdecke Gasthaus zum Schwert, 1750 (ca.) (Dossier (Denkmalschutzinventar))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=16285
 

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