Ansichtsbild: |
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Objekt-Infos |
Autorschaft: | Hennevogel, Johann Michael |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Bestandteile und Zugehör von Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Innenausstattung |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Rokoko |
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Schutz / Status |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Saal mit Stuckdecke |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | approx. 1750 |
Grundlage Datierung: | Bildquelle (stuckiertes Wappen Familie Keller) |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Von einer Herberge zum Schwert wird erstmals 1528 berichtet. Ob der damalige Besitzer, Heinrich Nussbaum, oder ein Nachfahre das heutige spätgotische Gebäude erbaute, ist nicht bekannt. Das intakt erhaltene bauzeitliche Dachgebälk mit liegender Stuhlkonstruktion kann frühestens im Frühjahr 1564 aufgerichtet worden sein. Die leicht gekrümmten Kopfstreben sind auffälligerweise oben verblattet und unten gezapft. Die Dachkonstruktion gleicht dem 1561/62 dendrodatierten Dachgebälk des nahegelegenen Hauses Bahnhofstrasse 82. Von 1648 bis gegen 1800 gehörte das Gasthaus der Familie Keller. Mehrere Mitglieder dieser Familie bekleideten in diesem Zeitraum das Amt des Stiftskellers. Einer dieser Stiftskeller dürfte um die Mitte des 18. Jh. die regelmässige axiale Befensterung des Gebäudes und die kostbare Stuckdecke im 1. Obergeschoss an Johann Michael Hennevogel in Auftrag gegeben haben. Zu einer Umgestaltung des Äusseren unter Johann Birri passt die Inschrift «18 JB 91» am Türsturz. |
Beschreibung: | Der im Winkel zwischen Hauptstrasse und Bahnhofstrasse markant aufragende dreigeschossige Baukubus von sechs auf drei Fensterachsen trägt ein steiles Satteldach mit giebelseitigem Klebedach auf Traufhöhe. Die Gesimsbekrönungen der Rechteckfenster im 1. Obergeschoss gehen wie der traufseitige, von einem Balkon akzentuierte Eingang und das mit Intarsien verzierte Türblatt auf eine Renovierung von 1891 zurück. Im Hausinneren bewahrt der nordwestliche Ecksaal im 1. Obergeschoss eine im Profanbau des oberen Fricktals einzigartige Stuckdecke mit gemalten Medaillons. (Vgl STC-HOR007) Der annähernd quadratische Deckenspiegel (5,4 × 5,7 m) wird von Profilstäben und Rocaillen eingefasst. In den Ecken sind Bildfelder angelegt, in denen die vier Elemente dargestellt sind. Die in den Seitenmitten angeordneten kleineren Bildfelder mit Zierrahmen aus Stuck stellen das Gegensatzpaar Krieg und Frieden dar. In der Deckenmitte zeigt eine stuckierte Kartusche das Wappen der Familie Keller mit zwei gekreuzten Schlüsseln. Ebenfalls bewahrt hat sich die Stuckdecke des ehemals östlich angrenzenden Korridors, der nachträglich dem Ecksaal zugeschlagen wurde. Die gekonnte Machart und die hervorragende Qualität der Rokokostuckdecke erlauben eine Zuschreibung an den in Wessobrunn geschulten Meister Johann Michael Hennevogel. Der Schöpfer der dunkeltonigen allegorischen Gemälde ist nicht bekannt. Die Hornusser Stuckdecke ist zeitlich zwischen Hennevogels Arbeiten in der Stadtkirche Laufenburg (1750–1752) und in der Pfarrkirche Minseln (1762/63) anzusiedeln. Als Auftraggeber kommt Engelhardt Keller in Frage, der von 1753 bis zu seiner Absetzung 1760 das Amt des Stiftskellers innehatte. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 343–344. - Hornussen. Geschichte eines Fricktaler Dorfs, 1991, S. 190f. - Franziska Schärer. Kunstvolle Stuckaturen in Aargauer Wohnstuben. In: Argovia 2013, S. 96–123. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: STC-HOR007 Gasthaus zum Schwert, 1770 (ca.) (Dossier (Spezialinventare))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22770 |
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