DSI-HOR006 Hauptstrasse 112, 1606 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-HOR006
Signatur Archivplan:HOR006
Titel:Hauptstrasse 112
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Böztal
Ehem. Gemeinde:Hornussen (bis 31.12.2021)
Adresse:Hauptstrasse 112
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hornussen
Versicherungs-Nr.:112
Parzellen-Nr.:146
Koordinate E:2647021
Koordinate N:1261220
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647021&y=1261220

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1606
Grundlage Datierung:Inschrift (Wappenrelief, 1943 noch lesbar, heute nicht mehr kenntlich)
Bau- und Nutzungsgeschichte:Ein erstes Gasthaus in Hornussen wird 1450 als «gemureti herberg» erwähnt. Es könnte sich um den Vorläufer des Gasthauses zum Schwert (Hauptstrasse 77, HOR007) gehandelt haben oder um einen Vorgängerbau des 1972 tiefgreifend sanierten Hauses Hauptstrasse 112, das vom 16. bis ins 19. Jh. nacheinander die Gasthäuser zum Storchen und zur Krone beherbergt hatte.
Planaufnahmen von 1971 verdeutlichen, dass das Gebäude Hauptstrasse 112 bis zum Umbau 1971/72 aus zwei, durch eine Brandmauer getrennte Gebäude mit gemeinsamen traufseitigen Fassaden bestand: der östliche Hausteil auf beinahe quadratischem Grundriss, der westliche Hausteil auf rechteckigem Grundriss (vgl. HOR006-PL-1971-01/001–007). Der Brandkatastereintrag 1805–1828 erwähnt den Kronenwirt Johann Herzog und eine Wohnung mit Scheune und Stallung, einem Gewölbekeller und einem Keller mit Balkendecke (Tremkeller). Die Interpretation dieser Beschreibung und der Plandokumente legt nahe, im östlichen Hausteil die im Brandkataster erwähnte Wohnung und im westlichen Hausteil die Scheune und Stallung zu vermuten.
Beim Umbau 1971/72 (Architekt H. Richner, Gränichen) wurden am gesamten Gebäude die Fenster ersetzt, die Fassaden neu verputzt und ein einheitliches Erscheinungsbild hergestellt. An der strassenabgewandten Hausfassade wurde die Laube, über welche die Wohnungen erschlossen waren, abgebrochen. Die Fassade erhielt zusätzliche Fenster und wurde neu mit Balkonen ausgestattet. Der komplett erneuerte Dachstuhl behielt die ursprüngliche Form. Die Disposition der Innenräume wurde verändert. 1986 Fenstersanierung; 1997 Fassadenrenovation.
Beschreibung:Das Haus Hauptstrasse 112 liegt mitten im Dorf an der Hauptstrasse, die in ihrer Fortsetzung über den Bözberg führt, als ehemals wichtiger Juraübergang, der das Fricktal mit dem Aaretal verbindet. Es steht als östlicher Kopfbau einer kurzen Häuserzeile gegenüber dem Herzog-Schilling-Haus (Hauptstrasse 37, HOR004). Mit etwas Abstand von der östlichen Giebelseite mündet die Bahnhofstrasse in die Hauptstrasse. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bahnhofstrasse liegt das Gasthaus Schwert (Hauptstrasse 77, HOR007), das noch heute als Restaurant geführt wird.
Das traufständige Wohnhaus mit Satteldach ist geprägt durch die Modernisierung von 1971/72 (Vereinheitlichung der Fassade, Fenster und des Dachwerkes). Traufseitig weist das Gebäude drei Stockwerke mit fünf Fensterachsen, giebelseitig vier Fensterachsen auf. Der verstärkende Eckpfeiler erinnert an die alte Gebäudestruktur. Neben der strassenseitigen Eingangstür ist ein eingemauertes Wappenrelief (45 x 145 cm) mit je zwei einander zugewandte Wappen erhalten. Heute kaum erkenntlich, konnte 1943 noch die Jahreszahl 1606 auf dem Mittelbalken entziffert werden. Die linken beiden Wappen zeigten das österreichische Standeswappen und das Wappen der Ursula Giel von Gielsberg und Glattburg (Fürstäbtissin von Säckingen 1600–1615). Die rechten beiden Wappen zeigen eine Wappendarstellung vermutlich eines Storches neben den Initialen U und H, und das letzte Wappen die Buchstaben A und F auf einem Freiberg. Ein Eintrag im Jahrzeitenbuch der Pfarrkirche von Hornussen, das am 11. März 1520 angelegt wurde, erwähnt ein: "[…] hus und hoff des ehrbarn bescheidenen Jakob Caspars des wirts zum Storchen". Ein zweiter Eintrag im Jahrzeitenbuch am 1. Juni 1609 berichtet vom Ableben eines Ulrich Hertzig, welcher zu Lebzeiten mehrfach als Stifter die Kirchpfarrei Hornussen beschenkte. Die Initialen U H auf dem dritten Wappen von links beziehen sich sehr wahrscheinlich auf diesen Ulrich Hertzig.
Literatur:- Hans Herzog. Von einer Wappentafel im Dorfe Hornussen und einer Wallfahrt der Hornusser nach Todtmoos. In: Vom Jura zum Schwarzwald. Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz. 1943, Heft 1/2, S. 48–49.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22764
 

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