STC-LAU020 Gerichtsgebäude, 1771 (Dossier (Spezialinventare))

Archive plan context


Signatur:STC-LAU020
Signatur Archivplan:LAU020
Titel:Gerichtsgebäude
Ansichtsbild:
1/10
Bildlegende:1- 1. OG, mittleres Nordzimmer, Ansicht von Süden.
2- 1. OG, mittleres Nordzimmer, Eckkartusche.
3- 1. OG, mittleres Nordzimmer, Mittelkartusche.
4- 1. OG, Nordostzimmer, Ansicht von Süden.
5- 1. OG, Nordostzimmer, Eckkartusche mit Früchten (Herbst).
6- 1. OG, Nordostzimmer, Kartusche zwischen mittlerer und Eckkartusche, mit Engelskopf.
7- 1. OG, Nordostzimmer, Blumengirlanden.
8- 2. OG, mittleres Nordzimmer, geschweiftes Medaillon.
9- 2. OG, mittleres Nordzimmer, Eckkartusche mit leeren Ästen (Winter).
10- 2. OG, mittleres Nordzimmer, Detail Eckkartusche mit Ähren (Sommer).
Darin:Das 1525 als Rathaus erbaute heutige Gerichtsgebäude in Laufen wurde 1771 barockisiert. Dabei erhielt Lucius Gambs, wohnhaft in Laufenburg, den Auftrag für die Stuckaturen. Im 1. OG befindet sich im mittleren Nordzimmer (5,40 x 5,50 m), dem Anwaltsbüro, ein geschweifter ovaler Spiegel aus acht sich berührenden C-Formen, der an vier Stellen in geriffelte Rocaillenformen aufbrechen. Darum, den Mittelspiegel und den umlaufenden profilierten Rahmen über der Hohlkehle mit Schnörkeln umgebend, sind vier Eck- und vier Mittelkartuschen angebracht. Sie bestehen wiederum aus geriffelten C-Rocaillen und diversem Ranken- und Blattwerk. Alle Formen sind miteinander verbunden und verschränkt. Schon vom unteren Rand her beginnen Ästchen rechts und links der Eckkartuschen emporzuwachsen. Die Rocaillen weisen sehr stark geriffelte Ränder und zahlreiche Durchbrüche auf. Unter der nördlichen und südlichen Mittelrocaille ist jeweils eine gerillte Schildkartusche stuckiert. Da diese Stuckaturen sehr denjenigen im Gerichtssaal ähneln, dürften sie mit ziemlicher Sicherheit auch Lucius Gambs zugeschrieben werden. Die Decke des Nordostzimmers (8 x 9 m) im 1. OG ist mit delikaten ockergelben Stuckaturen bedeckt, die wenige Riffelungen und Durchbrüche aufweisen. Im grossen geschweiften Deckenspiegel befindet sich ein kleines grünes Lampenornament. Der Deckenspiegel besteht aus C-Formen, an ihn sind zahlreiche Blumengirlanden gehängt. Jeweils in der Seitenmitte befinden sich an diesem Spiegel Kartuschen, die über den Profilrahmen hinausreichen. Links und rechts davon sind weitere Kartuschen stuckiert, die mit Ranken mit den schon erwähnten Kartuschen verbunden sind. Sie weisen eine D-Form und einen Puttenkopf auf und umschliessen die Profilrahmen. Die Eckkartuschen sind jeweils unten und oben mit einer D-förmigen Kartusche erweitert. In diesen beiden Nebenkartuschen, wie auch in der grossen mittleren Form befinden sich jeweils die gleichen Pflanzenranken, die die Symbole der vier Jahreszeiten darstellen. Im Nordosten sind dies Ähren für den Sommer, im Nordwesten Früchte für den Herbst, im Südwesten ein Feuer für den Winter, und unten und oben womöglich Stechpalmen und Tannenäste, sowie im Südosten Blumen für den Frühling. Das mittlere Nordostzimmer (5,50 x 5,40 m) im 2. OG weist eine weitere Stuckdecke auf, deren Details wegen Überstreichungen nicht mehr klar erkennbar sind. Den geschweiften Deckenspiegel, in dem mittig ein Ornament für eine Lampe angebracht ist, zieren vier identische Kartuschen in allen vier Raumrichtungen. Über einer flachen Hohlkehle befindet sich eine Rahmung mit Profilleiste, die von vier Eckkartuschen durchbrochen wird. Ob die Rocaillen an dieser Decke Riffelungen oder Durchbrüche aufwiesen, ist nicht mehr erkennbar. Die Kartuschen sind jeweils mit einem Kopf besetzt, ob es jedoch menschliche oder engelhafte Gestalten sind, ist nicht mehr eruierbar. Darüber überkreuzen sich Ranken bzw. Äste mit den Symbolen für die vier Jahreszeiten. In der Nordostecke sind Ähren für den Sommer dargestellt, im Nordwesten Trauben für den Herbst, im Südwesten leere Äste für den Winter, und im Südosten Blumen für den Frühling. Die Einteilung der Jahreszeiteneinteilung in den vier Raumecken entspricht derjenigen im Gerichtssaal. Doch eine Zuschreibung der Autorschaft ist wegen der starken Übermalung unmöglich.
Technik:gegossen bzw. gezogen und Antragsstuck
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Herrengasse
Parzellen-Nr.:111
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Rathaus, Stadthaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Rokoko
Entstehungszeitraum:1771
Grundlage Datierung:Literatur
Autorschaft:Gambs, Lucius, 1741-1795, aus dem Vorarlbergischen, in Laufenburg ansässig.
Literatur:Bauinventar, Archiv der DP AG.
 

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Related units of description:siehe auch:
DSI-LAU020 Gerichtsgasse 85, Gerichtsgebäude, 1525 (Dossier (Denkmalschutzinventar))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=16291
 

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