STC-MUR839.001 Kloster Muri, Ehem. Weiberhaus, 1949 abgebrochen, 1787 (Dossier (Spezialinventare))

Archive plan context


Signatur:STC-MUR839.001
Signatur Archivplan:MUR839.001
Titel:Kloster Muri, Ehem. Weiberhaus, 1949 abgebrochen
Ansichtsbild:
1/10
Bildlegende:1- Raum 1, Mittelstück; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer M1167.
2- Raum 1, Mittelstück; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer M1168.
3- Raum 1, Mittelstück; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer M1170.
4- Raum 1, Eckkartusche; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer M1171.
5- Raum 1, Eckkartusche; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer M1172.
6- Raum 1, Mittelmedaillon; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer M1164.
7- Raum 1, Übersicht; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer MO1175.
8- Raum 2, Eckkartusche; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer M1177.
9- Raum 2, Mittelkartusche; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer M2407.
10- Eckkartusche, Detail; aus: Archiv DP AG, 1949, Negativnummer MO2405.
Darin:Das 1703/04 errichtete Weiberhaus war an der Nordseite des Klosterareals, ungefähr in der Westflucht der Klosterkirche, gelegen. 1900 wurde es zum Knabeninstitut Don Bosco und 1912 zum Hotel Löwen umfunktioniert. 1949 erfolgte dessen Abbruch. Dabei wurden auch die 1787 von Peter Anton Moosbrugger geschaffenen Stuckaturen im Saal und Speisesaal des 3. OGs zerstört. Einzig Fotographien, die kurz vorher entstanden, sind erhalten. Inmitten eines ovalen Blätterwulstes, der von Blumenbouquets umgeben war, befanden sich im Raum 1 zwei überkreuzte, mit Blumen gefüllte Trichter. Das Oval war von einem geschweiften Deckenmedaillon umgeben, das die Verbindung zu den Kartuschen des Deckenrandes herstellte. Die Hohlkehle war jeweils mittig von Blätterwulsten verziert, die mit Schleifen und Bändern geschmückt waren. Zwischen Hohlkehle und Deckenmedaillon waren sehr detaillierte Kartuschen und Mittelstücke aus Stuck angebracht. Türmchen und Treppen leiteten vom umlaufenden Perlstab und der Profilleiste zu den Kartuschen über. Die Eckkartuschen enthielten Szenen mit Landschaftsdarstellungen, Häusern, Wiesen, Bäumen und Seeszenen. Sie waren umgeben von geriffelten Rocaillen, die von Durchbrüchen und kleine Blumenbouquets begleitet wurden. Die reichhaltigen bukolischen Szenen in den Mittelstücken zeigten Putten als Hirtenfiguren mit Schafen, Weinkrügen mit Peitschen in den Händen in ruinöser Architekturlandschaft mit vielen verschiedenartigen Bäumen. Blumenbesetzte C-Rocaillen begleiteten die Szenen, die ungerahmt waren.
Im zweiten Saal (Raum 2) umlief ein feiner Blätterwulst die Decke, die mit vier Eckkartuschen und runden Mittelstücken ausgestattet war. Leider wurde nur eine Eckkartusche fotographisch dokumentiert, sowie ein Detail einer weiteren. Sie lassen darauf schliessen, dass sie Kompositkartuschen mit Blumendekor, geriffelten Rocaillen mit Durchbrüchen und einem kreisrunden Innenfeld mit Musik-Emblemen darstellten. Die kreisrunden Innenfelder wiederholten sich als Mittelstücke, von denen eines mit mittigem Blumenkorb und Gartengeräten fotografiert wurde. Obwohl es wegen der unvollständigen Fotodokumentation nicht belegbar ist, könnten in diesem zweiten Raum die vier Jahreszeiten dargestellt worden sein. Das Blumenthema des einen Mittelstücks könnte so als Frühling, das Kronmotiv des Topfs mit Flammen über der Eckkartusche als Winter interpretiert werden. Blätterwulste reichen unter den Eckkartuschen in die Hohlkehle hinab.
Technik:gegossen bzw. gezogen, und Antragsstuck
Gemeinde:Muri (AG)
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kloster, Konventgebäude
Epoche / Baustil (Stufe 3):Rokoko
Entstehungszeitraum:1787
Grundlage Datierung:Literatur
Autorschaft:Moosbrugger, Peter Anton, 1732-1806, Schoppernau
Quellen:StiftsA. Muri-Gries Bozen, Rechnungsbuch Gerold II 1787/88, 24: Abrechnung.
Literatur:Georg Germann, Die Kunstdenkmäler des des Kantons Aargau, Bd. 5, Basel 1967, S. 338, 344, 361. - Andreas F. A. Morel, Andreas und Peter Anton Moosbrugger. Zur Stuckdekoration des Rokoko in der Schweiz, S. 106.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-MUR839.001 Kloster Muri: ehem. Weiberhaus (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=16372
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds