|
Chronologie |
| Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
| Grundlage Datierung: | Schätzung |
|
Typologie |
| Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
| Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
| Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
|
Dokumentation |
| Würdigung: | Stattlicher gemauerter Vielzweckbau mit grossem Ökonomieteil, dem rückwärtig eine Weintrotte angegliedert war. Während der Dachraum über dem Wohnteil und über der Trotte zu Wohnzwecken ausgebaut wurde, blieb die Trauffront mit mittigem Korbbogentenntor und Schartenöffnungen an der Heubühnenwand und der achsial befensterte Wohntrakt weitgehend unverändert erhalten. Der Ökonomieteil dient teilweise noch als Stallung. |
| Bau- und Nutzungsgeschichte: | Als Eigentümer im Jahr 1831 ist Joseph Mettauer, ab 1839 Franz Josef Mettauer verzeichnet, welcher im Jahr 1850 als Ammann bezeichnet wird. Auf ihn folgte ab 1875 der Gemeindeschreiber Franz Xaver Schmid [1].
Seit der Mitte des 19. Jh. wurde zusätzlich zum Landwirtschaftsbetrieb eine Weintrotte, später eine Mosterei betrieben. Sie war unter der Dachabschleppung gegen die Landstrasse hin untergebracht und verfügte über zwei Weinpressen mit Spindeln und eine eigene Zufahrt durch das heute noch sichtbare Korbbogentor an der Südostseite. Gemäss mündlicher Überlieferung wurde im Haus zeitweise auch eine Buschwirtschaft geführt.
Beim sukzessiven Einbau von zusätzlichem Wohnraum wurde an der Giebelseite des Wohnteils ein Balkon hinzugefügt, die Schleppgaube im südöstlichen Walm erstellt und diverse Dachflächenfenster und Kamine eingebaut. |
| Beschreibung: | Das in der Verzweigung von Landstrasse und Hofstrasse gelegene grosse Mitterstallhaus richtet seine Hauptfront nach Nordwesten auf die früher als Durchgangsstrasse dienende Hofstrasse. Den Wohnteil gliedern vier Fensterachsen, welche teilweise die ursprünglichen gefalzten Muschelkalkgewände mit gekehlten Bänken bewahrt haben. Der Scheunentrakt mit Remise und Stall wird durch das mittige grosse Korbbogentenntor dominiert, welches bauchige Bogenanfänger und einen flachen Schlussstein aufweist. Fünf leibungslose Lüftungsschlitze durchbrechen in regelmässigem Abstand die weiss verputzte Heubühnenwand. An die Giebelseite des Ökonomieteils schliesst ein Holzschopf unter Pultdach an.
Den Wohnteil erschliesst ein querlaufender Flur, an dessen rückwärtigem Ende eine Treppe in das Obergeschoss führte. Heute gelangt man über eine neues Treppenhaus an Stelle des früheren Stalls ins Obergeschoss und das vollständig ausgebaute Dachgeschoss, wobei der alte Stallzugang zu einem zweiten Hauseingang umfunktioniert wurde.
Das Innere ist unter teilweiser Veränderung der Raumaufteilung modernisiert. In der Stube im Erdgeschoss hat sich ein kleiner Turmofen mit grünen, gerillten Füllkacheln und hellgrünen Frieskacheln mit Blattrelief erhalten. Früher soll die Gipsdecke der oberen Stube mit einem Stuckkranz verziert gewesen sein. Unter der rückwärtigen Laubenfront liegt die Treppe zu einem querliegenden Gewölbekeller. Im Vorgarten des Wohnteils befindet sich nahe der Fassade ein kürzlich restaurierter Sodbrunnen, wie sie um 1900 noch nahezu vor jedem Haus in Oberfrick zu finden waren (vgl. Mühlbergatlas). |
| Anmerkungen: | [1] Brandkataster Gipf-Oberfrick, 1828, Gemeindearchiv Gipf-Oberfrick und Staatsarchiv Aargau, StAA CA.0001/0306 - 7, 1850 - 1898. |
| Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
| Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0306-0308: Brandkataster Gemeinde Gipf-Oberfrick, 1850-1938.
- Gemeindearchiv Gipf-Oberfrick, Brandkataster Gipf-Oberfrick, 1828. |
| Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
| |
URL for this unit of description |
| URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=16523 |
| |
Social Media |
| Share | |
| |