INV-GIO925 Landstrasse 28, 1838 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-GIO925
Signatur Archivplan:GIO925
Titel:Landstrasse 28
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht Südost (2011)
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Gipf-Oberfrick
Adresse:Landstrasse 28
Versicherungs-Nr.:77
Parzellen-Nr.:340
Koordinate E:2642622
Koordinate N:1261141
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2642622&y=1261141

Chronologie

Entstehungszeitraum:1838
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:1838 erbautes Juragiebelhaus mit schlichtem vierachsigem Wohnteil und steilem geknicktem Satteldach. Der geschossweise als Generationenhaus genutzte bäuerliche Vielzweckbau enthält in der unteren Wohnung einen ausserordentlich schönen, gut erhaltenen grünschwarz patronierten Kachelofen mit Sitzkunst, welcher mit einem vollständigen Friesband mit Sinnsprüchen des Malers H[einrich] Egli von Aarau verziert ist. In derselben Stube ist eine hübsche Durchreiche mit Wandschränken erhalten. Das Mittertennhaus steht etwas zurückversetzt auf der Anhöhe nordwestlich hinter der ersten Bauzeile der Gipfer Landstrasse und prägt zusammen mit der Stallscheune Vers. Nr. 78 (Bauinventar GIO924) den rückwärtigen Bereich hinter der Strassenbebauung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Haus wurde anstelle eines noch strohgedeckten Vorgängerbaus 1838 neu errichtet [1]. Ein Kachelofen mit verzierten Frieskacheln aus der Hand des Aarauer Malers Heinrich Egli nennt die Eheleute Johannes und Anna Maria Schmid geborene Schmid, das Baujahr des Ofens ("1825") und den Ofenbauer Wolfgang Schmid von Gipf. Dieser besonders schöne Ofen mit Sitzkunst wurde offenbar in den Neubau übernommen [2]. 1850 besitzt Franz Josef Schmid die Liegenschaft. 1864 ist im Brandkataster ein ausserordentlicher Wertzuwachs von 4850.- auf 11'000.- Fr. festgehalten, ohne dass dafür ein Grund angegeben würde. Im 20. Jh. wurde der Wohnteil giebelseitig mit einem modernen eingeschossigen Anbau erweitert. Der immer noch als Landwirtschaftsbetrieb genutzte Bauernhof mit zwei übereinanderliegenden Generationenwohnungen ist nach wie vor im Besitz der Familie Schmid.
Beschreibung:Der unter einem geknickten Satteldach errichtete Massivbau gliedert sich in einen Wohnteil und einen Ökonomietrakt mit Tenn und Stall. Die mit einem ausgeprägten Knick versehene Dachfläche bildet vor dem Ökonomieteil ein ausladendes Vordach auf strebengestützter Flugpfette. Das prägendste Element des Ökonomieteils ist das Korbbogentor der Tenneinfahrt. Darüber wie auch an den Giebelfronten finden sich Lünetten zur Belüftung des Heubergeraums und zur Belichtung des Dachraums. Als Material für die Hausteingewände der vierachsigen Vorderfront verwendete man grauen Sandstein und überstrich ihn mit dem Gelbton des heimischen Kornbergsteins. Im Innern kam die übliche Teilung in Vorderhaus mit Stube und Nebenstube und Hinterhaus mit Küche und Kammer zur Anwendung. Die Erschliessung erfolgt über den entlang des Tenns durchlaufenden Flur. Das Hausinnere ist weitgehend modernisiert, bewahrt jedoch im Erdgeschoss den aussergewöhnlich gut erhaltenen Kachelofen und ein schmales zweitüriges Wandbüffet mit Durchreiche zur Küche. Die Füllungen der gestemmten Schranktüren sind mit je einem geschnitzten Stern verziert, die geschmiedeten Schlösser und Türangeln sind erhalten. Gemäss Brandkataster verfügt das Haus über einen Gewölbekeller und einen Tremkeller.
Anmerkungen:[1] Brandkataster Gipf-Oberfrick, 1828, Gemeindearchiv Gipf-Oberfrick sowie datierter Schlussstein am Tenntor.
[2] Pius Räber, 2002, S. 206.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0306-0308: Brandkataster Gemeinde Gipf-Oberfrick, 1850-1938.
- Gemeindearchiv Gipf-Oberfrick, Brandkataster Gipf-Oberfrick, 1828.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=16522
 

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