Ansichtsbild: |
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Objekt-Infos |
Autorschaft: | Verenahof: Jeuch, Caspar Joseph (1811-1895); Badhotel zum Bären: Kaspar O. Wolff, Zürich |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Hotel, Badhotel, Kurhaus |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 11/19/2019 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | integral; (seit 21.12.1967 Fassaden, Dach, Innenhöfe des Verenahofs; Kernbau des Hotels Ochsen; seit 25.10.1976 Nordseitiger Fassadenvorbau des Badhotels zum Bären) |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1845 - 1881 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Verenahof - Das Hotel "Verenahof" steht über den Grundmauern der teilweise schon um die Mitte des 14. Jh. erwähnten Gasthöfe "zum Löwen", "zum Halbmond" und "zur Sonne". Nachdem 1844 im "Löwen" eine neue Quelle aufgefunden worden war, nahm dessen Besitzer, der Badener Stadtrat Franz Josef Borsinger, umgehend einen Neubau in Angriff. Durch den Badener Architekten und damaligen städtischen Bauverwalter Kaspar Joseph Jeuch (1811-1895) wurde der Hotelbau bereits im darauffolgenden Jahr fertiggestellt. Das neu mit dem Namen "Verenahof" bezeichnete Badhotel ersetzte zunächst nur vorherigen Badherbergen "Löwen" und "Halbmond" und umfasste damit den südlichen Abschnitt des heutigen Baus. 1872 erweiterte Borsinger seinen Besitz um die nördlich anschliessende "Sonne" und liess diese bis 1874 durch einen Neubau nach Plänen des Zürcher Architekten Johann Heinrich Reutlinger (1841-1912) ersetzen. 1967 wurde der "Verenahof unter Denkmalschutz gestellt. In einem von 1923 bis Mitte der 1980er Jahre dauernden wirtschaftlichen Konzentrationsprozess wurden die zuvor untereinander konkurrenzierenden Hotels "Verenahof", "Ochsen", "Staadhof" und "Bären" zur Verenahof AG zusammengeschlossen; diese erwarb auch das Areal des ehemaligen Grand Hotels bzw. des vormaligen "Hinterhofs". Hotel Ochsen - Ein Gasthof "Zum Roten Ochsen" wurde erstmals Ende des 14. Jh. erwähnt. 1569 wurde das Haus zusammen mit dem benachbarten "Bären" durch einen Brand vollständig zerstört und anschliessend von Grund auf wiederaufgebaut. Dieser Bau von 1569 ist im Kern des heutigen "Ochsen" erhalten, der im Lauf der Jahrhunderte aus insgesamt drei vorher selbständigen Häusern zusammenwuchs. Badhotel zum Bären - Das ehemalige Badhotel "zum Bären" erhebt sich über den auf das Mittelalter zurückgehenden Badgewölben und umfasst vier ursprünglich getrennte Gebäude. Der erstmals im Jahr 1361 erwähnte Gasthof brannte 1490 und 1569 zweimal ab. 1732 gelangte er an die Familie Dorer, die das Haus bis zum Ende des 19. Jh. besass. Im Jahr 1881 liess Kaspar Karl Dorer oder Anton Albert Dorer den Baukomplex umfassend erneuern. Nach Plänen des Zürcher Architekten Kaspar Otto Wolff (1843-1888), Sohn des bekannteren Zürcher Staatsbauinspektors Johann Caspar Wolff, wurde der Baukomplex auf der Nordseite mit einem mächtigen Fassadenvorbau abgeschlossen. Weitere eingreifende Veränderungen folgten in den Jahren 1908/09, als der Badener Architekt Eugen Schneider den südlichen Trakt vollständig erneuerte und den nördlichen aufstockte. 1976 wurde der Fassadenvorbau von 1881 unter Denkmalschutz gestellt. Die Hotelbetriebe von Bären, Verenahof, und Ochsen wurden 1987 (Bären) bzw. 2004 geschlossen. Zurzeit wird eine Gesamterneuerung und Restaurierung des heute leerstehenden Komplexes ausgeführt. |
Beschreibung: | Verenahof – Der "Verenahof" besteht aus einem Baukomplex an der Westseite des Kurplatzes, der in zwei Etappen erbaut wurde. Der ursprüngliche, von Kaspar Joseph Jeuch errichtete Bau, ist im Südteil des Komplexes erhalten. Der in einer feingliedrigen klassizistischen Formensprache gehaltene Bau weist eine zweifach geknickte Fassade auf, die sich zum Kurplatz und zur südwestlich anschliessenden Gasse wendet, während die abgeschrägte Mittelpartie ursprünglich den Eingang aufnahm. Über einem Erdgeschoss mit Rundbogenfenstern erstrecken sich die beiden heller verputzten Obergeschosse. Johann Heinrich Reutlinger erweiterte die Platzfassade auf etwas mehr als die doppelte Länge. Die Verena-Statue stammt von Bildhauer Robert Dorer (1830-1893). Formal deutlich abgesetzt zeigt sich der nördlich anschliessende höhere Trakt, der gegen den Platz vorspringt. Er scheint trotz der Unterschiede gleichzeitig entstanden zu sein. Im Inneren des Ursprungsbaus von 1844/45 öffnet sich ein glasbedeckter Lichthof, gegen den sich dreigeschossig Galerien mit schlank proportionierten, ölmarmorierten Holzsäulen öffnen. Im nördlichen Quertrakt liegt der mit fünf grossen Rundbogenfenstern zur Limmat geöffnete, ehem. Speisesaal, dessen reiche Wandmalereien unter dem Anstrich erhalten sind; Alpenlandschaften der bekannten Brüder Edurad und Hermann Rüdisühli von 1914-18. Hotel Ochsen – Das ehemalige Badhotel "zum Ochsen" bildet einen Komplex von drei ursprünglich unabhängigen Bauten in der Ecke zwischen Bäderstrasse und der Verbindungsgasse zum Kurplatz. Der noch spätgotische Kernbau ist ein breitgelagertes dreigeschossiges Haus unter weit gespanntem und tief heruntergezogenem Teilwalmdach. Auf einer gemauerten Unterpartie erheben sich die in verputztem Fachwerk erstellten Obergeschosse. Die unregelmässig verteilten Fenster zeigen teilweise noch die ursprünglichen gekehlten Steingewände. Das um 1900 mit Fugenschnitt ornamentierte Erdgeschoss trägt ein zierliches klassizistisches Pfeilerportal von etwa 1850. Eine Maskenkonsole und ein Löwenhaupt, die an der südlichen Kante des Hauses eingemauert sind, sind wohl von älteren Bauteilen des Hauses übernommen. Das Innere wurde im Lauf der Jahrhunderte durch zahlreiche bauliche Eingriffe umgestaltet. Bemerkenswert ist der von einem sechsteiligen Reihenfenster belichtete sog. "Ochsensalon" im 1. Obergeschoss mit Täferwänden und zylindrischem Louis XVI-Ofen. Der ehem. Festsaal im 2. Obergeschoss wurde für den Einbau von Hotelzimmern in den 1920er Jahren kleinteilig unterteilt. Badhotel zum Bären - Die von Kaspar Otto Wolff 1881 errichtete Nordfassade des Badhotels "zum Bären" war Teil einer Umgestaltung, welche aus dem heterogenen Komplex einen einheitlicheren Baukörper in damals zeitgemässen Neorenaissanceformen machte. Mit dem nur eine Fensterachse tiefen Vorbau entstand eine prägnante Schaufront gegen die Parkstrasse. In der eigenwillig gegliederten Fassade sind Zierformen der italienischen Renaissance mit dem wohl aus der deutschen Renaissance abgeleiteten Giebelmotiv kombiniert, ein stilistisches Unikum. Über den drei Vollgeschossen wird die Fassade von einem hohen, heute stumpf endenden Giebelfeld abgeschlossen. Über der rustizierten Putzquaderung im Erdgeschoss erheben sich darüber von Pilastern dorischer, ionischer und korinthischer Ordnung gegliederte Geschosse. Die fünfachsigen Loggien in den Obergeschossen zeigen Gusseisengeländer mit Grotteskendekor. Im Dachgeschoss sind fünf Konchennischen zu einer Reihe verbunden; alternierend enthalten sie Fenster sowie zwei das Wasser bzw. die Gesundheit versinnbildlichende allegorische Figuren. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 6, Basel 1976 |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
Related units of description: | Mutiert von: DSI-BAD049 Bäderstrasse 34, Hotel Ochsen [überführt zu BAD048 Verenahofgeviert] (Dossier (Platzhalter))
Mutiert von: DSI-BAD051 Bäderstrasse 36, Badhotel zum Bären [überführt zu BAD048 Verenahofgeviert] (Dossier (Platzhalter))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20604 |
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